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Aus Zitronen Limo machen

29. Mai 2006 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Müssen Christen alles schlucken oder sollen sie sich wehren? Gedanken zum Film "Sakrileg" von Franziskus von Ritter-Groenesteyn.


München (www.kath.net)
Seit knapp einer Woche läuft der Film „Sakrileg- Der Da Vinci Code“ in den Kinos rund um die Welt. Die Story beruht auf dem gleichnamigen Roman von Dan Brown. Das stolz daherkommende Einspielergebnis von 255 Millionen US-Dollar in der ersten Woche täuscht. Betrachtet man nämlich die aussagefähigere Zahl, Besucher pro Kopie, so zeigt sich ganz klar, dass Mel Gibsons „Passion“ wesentlich erfolgreicher war.

Die Dan Browns Rezeptur ist einfach wie genial aber nicht neu. Man nehme historische Figuren oder Fakten, vermische sie mit spekulativer Fiktion, verrühre das ganze im Zeitgeist und schon hat man einen Stoff auf den Verlage fliegen und Leser hoffen. Im Jahre 1880 verfuhr der Freimaurer Lewis Wallace nach dieser Rezeptur und landete – dies war seine Absicht - einen Welthit. Nur die Bibel verkaufte sich noch besser als sein Buch. Der Titel: „Ben Hur“.

Natürlich war der Zeitgeist damals ein anderer, nämlich ein pro-christlicher. Dan Brown hätte vor über hundert Jahren vermutlich ebenfalls etwas wie „Ben Hur“ geschrieben. Doch heute im fundamentalistisch anti-christlichen Zeitgeistgefüge kommt Sakrilegisches einfach besser an. Dies belegen auch andere Bestseller wie „Die Akte Golgotha“, „Die Jesus Akte“ oder Filme wie „Stigmata“ oder „The Body“ ganz zu schweigen von den pseudowissenschaftlichen Schriften eines Michael Baigent.

Jedes dieser Werke beruft sich auf geheime Funde und Quellen, die das Weltbild der Kirche erschüttern wollen, bleiben aber letztlich den Beweis schuldig. Worauf es Autor Dan Brown wirklich anlegt, offenbart er selbst: „Geheime Gesellschaften, verstecktes Wissen, verloren gegangene Geschichte, sinistre Verschwörungen, so etwas spricht alle an, vom Chefarzt bis zum Klempner, von der Designerin bis zur Küchenhilfe.“

Das Problem von Sakrileg ist auch das von Popetown, doch dieses ist nicht neu. Schon der erste Papst musste sich mit Leuten wie Dan Brown und Co. herumschlagen. Wohl schon damals durchlebten einige Urchristen ob solcher Anfeindungen ihres Glaubens ohnmächtige Wut, weil ihnen das Gebot der Feindesliebe verbot, sich in islamischer Manier mit Händen und Füßen zu wehren.

Kardinal Francis Arinze formuliert es heute so: „Es gibt einige andere Religionen, die nicht einfach nur mit Worten reagieren, wenn man ihren Gründer beschimpft. Sie werden einem das ganz schmerzhaft klar machen.“ So geschehen anlässlich des Mohammed-Karikaturen-Streits, wo islamische Jugendliche in Nigeria und auf den Philippinen einfach loszogen und Christen an ihrer Haustür, wenn sie denn keine Moslems waren, über den Haufen schossen. Für gläubige Christen ist eine solche Vorgehensweise völlig inakzeptabel, dennoch begehren auch sie innerlich auf, und das zu Recht.

Petrus tröstete seine Schäfchen seinerzeit mit dem Verweis auf das Jüngste Gericht, dessen Worte erstaunlich heutig klingen: „In ihrer Habgier werden sie euch mit verlogenen Worten zu kaufen suchen; aber das Gericht über sie bereitet sich schon seit langem vor, und das Verderben, das ihnen droht, schläft nicht.“ (2 Petr 2,3).

Ähnlich drastische Worte fand auch sein Nachfolger Johannes Paul II. anlässlich seines Sizilienbesuchs am 29. Mai 1993, als er der Mafia klar und deutlich das Jüngste Gericht vor Augen führte. Die Worte, gesprochen mit erhobenem Arm und eindringlicher Stimme, klingen heute noch nach. Die Antwort ließ damals nicht lange auf sich warten. Man sprengte Kirchen in die Luft; doch, man höre, es gab auch Bekehrungen.

Christ sein bedeutet also nicht einfach still sein und alles schlucken. Bischof Mixa: „Wir müssen als Christen das Wort erheben und dürfen uns unser Rückgrat nicht brechen lassen.“Doch wie sich wehren, wenn einem die legalen Mittel versagt werden? Es ist nämlich erstaunlich, wie schnell Gerichte mit Einstweiligen Verfügungen zur Hand sind, wenn es darum geht, Anti-Sakrileg Literatur zu behindern, wie beispielsweise im Fall des Lübbe Verlags, und wie träge Justitia sich verhält, wenn Christen das gleiche Recht für sich fordern, wie jüngst im Falle Popetown oder der Werbung für die Zeitschrift Sonntag in der Schweiz.

Vielleicht müssen wir uns wehren, so wie es das Opus Dei tut. Es sieht in dem Film tatsächlich eine Chance zur Glaubensverkündung. Fred Dolan: „Wenn es schon Zitronen gibt, muss man auch Limo daraus machen.“ Mitglieder sind aufgerufen diese Metamorphose zu vollziehen. Wo? Im Freundeskreis, am Arbeitsplatz, in der Krabbel-Gruppe, beim Nordic Walking, an den Ausgängen der Kinos unseres Landes. Und sie tun gut daran.

Denn unsere Amtskirche wird die versprengte Schar der Schafe erst dann erreichen, wenn wir sie in jenen Kirchen aufsuchen, an jenen Plätzen, in denen sie sich heutzutage gerne versammeln: In den Kathedralen aus Grün und Schwarz. Sprich in den Fußballstadien und Kinosälen landauf landab. Tom Hanks: „Ich denke der Film arbeitet der Kirche zu. Hängt man ein Schild raus ,Diesen Mittwoch Bibelgruppe’ werden nur 12 kommen. Steht da aber ,Diesen Mittwoch Diskussion über den Da Vinci Code’, werden 800 kommen.“

Wer sich abseits von Dan Brown und Co. auf echte Spurensuche begeben möchte, mit historisch gesicherten Fakten, in wissenschaftlicher Weise recherchiert, dem sei das Buch „Der Fall Jesus“ des amerikanischen Gerichtsjournalisten und Skeptikers Lee Strobel empfohlen, zu dem Professor Klaus Berger das Vorwort geschrieben hat. Strobel, der beweisen wollte, dass es Jesus nicht gab und dass er nicht auferstanden sei, machte sich auf akribische Indiziensuche.

Ganz wie bei Gericht üblich, kontaktierte er namhafte Experten aus dreizehn verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und ließ seine Indizien von ihnen begutachten. Am Ende seiner Recherchen blieb ihm nichts anderes übrig als Christ zu werden. Und zwar aus Überzeugung, denn er hatte seinen Fall verloren. Die Beweislast für die Existenz Jesu und seine Auferstehung war einfach zu groß.



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