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Zwischen Fika, Fjorden und Freiwilligendienstvor 5 Stunden in Jugend, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Bonifatiuswerk sucht Freiwillige für das „Praktikum im Norden“. Bewerbungsfrist für einen Einsatz in Nordeuropa oder dem Baltikum: 15. Januar 2026.
Paderborn (kath.net/ pm)
Hoch im Norden – zwischen anderen Kulturen, kirchlicher Vielfalt, prägenden Begegnungen und beeindruckenden Landschaften – bietet das Bonifatiuswerk mit seinem „Praktikum im Norden“ einen Freiwilligendienst, der jungen Menschen neue Perspektiven eröffnet.
In Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Island, Lettland und Estland können die Freiwilligen sich in katholischen Ordensgemeinschaften, Kirchengemeinden, einem Treffpunkt für Geflüchtete, Suppenküchen, sozialen Einrichtungen, Kitas oder katholischen Schulen engagieren. Interessierten ab 18 Jahren wird ein Auslandsaufenthalt von mindestens sechs bis elf Monaten ermöglicht. Für einen Praktikumsstart im kommenden Sommer nimmt das Bonifatiuswerk noch Bewerbungen bis zum 15. Januar 2026 entgegen.
Das "Praktikum im Norden" ist eine Kooperation zwischen dem Bonifatiuswerk und dem Newman-Institut in Uppsala. Das Programm wird offiziell als "Internationaler Jugendfreiwilligendienst" anerkannt und hat seit Gründung im Jahr 2011 mehr als 260 Absolventinnen und Absolventen. Die Freiwilligen erhalten neben Vorbereitungsseminaren und Bildungstagen eine kostenfreie Unterkunft in den jeweiligen Einsatzländern, werden mit einem monatlichen Taschengeld unterstützt und von Mentoren begleitet.
Seit einigen Monaten lebt und arbeitet Frederik Hasenauer aus Freiburg in Uppsala. Er unterstützt während seines „Praktikums im Norden“ die Mitarbeitenden im Newman-Institut. Es ist die einzige katholische Hochschule in Skandinavien. Er hilft bei Veranstaltungen und fährt an zwei Tagen pro Woche nach Stockholm, wo er bei der Caritas mitarbeitet. Seine Tage sind abwechslungsreich: morgens das kleine Café im Newman-Institut vorbereiten, dann Post verteilen, Tagungen organisieren, Caterer anrufen, Räume herrichten. 
Was ihn in Schweden besonders beeindruckt, ist die Haltung der Menschen: „Die Arbeitsweise hier ist viel entspannter. Es ist normal, Pausen zu machen, Kaffee zu trinken – ‚Fika‘ nennt man das. Niemand ist hektisch, und das zieht sich durch den Alltag.“ Diese Gelassenheit, sagt er, wolle er sich auch für Deutschland bewahren. Auch die nordische Natur beeindruckt ihn sehr: „Man ist in zehn Minuten aus der Stadt raus und steht mitten in der Natur. Diese Weite, die Wälder, die Seen – das hat eine andere Qualität als in Deutschland. Es fühlt sich wilder, ursprünglicher an.“
Katharina Orth sammelt in Kopenhagen wertvolle Erfahrungen. Für sie ist der Einsatz bei der Caritas eine Mischung aus praktischen Tätigkeiten und Begegnungen in einem internationalen Umfeld, das sie besonders schätzt: „Ich lerne viele neue Menschen kennen und sammle Erfahrungen, die mich persönlich sehr prägen. Und gleichzeitig tut man etwas Sinnvolles für andere Menschen.“ Sie hilft zum Beispiel im "Migrant House" für geflüchtete Menschen. Sie packt auch Lebensmittelpakete, die an Menschen verteilt werden, die Unterstützung brauchen.
Als sehr jung, international und ständig im Wandel beschreibt die Abiturientin die katholische Diaspora-Kirche in Kopenhagen. Neue Menschen kommen hinzu, andere ziehen wieder weg, sodass die Gemeinde eine sehr offene und aufgeschlossene Atmosphäre entwickle.
Zu ihren schönsten Momenten, die sie nicht so schnell vergessen werde, zählt ein winterlicher Abend in der Stadt: „Schlittschuhlaufen auf dem Weihnachtsmarkt bei Nyhavn.“ Der traditionelle Weihnachtsmarkt am Hafen in Kopenhagen schaffe mit Kunsthandwerk, Leckereien und festlicher Beleuchtung eine besondere „Hygge“-Erfahrung – ein dänisches Lebensgefühl von Gemütlichkeit, Behaglichkeit und Wohlbefinden.
Den besonderen Charakter des “Praktikums im Norden“ fasst Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen wie folgt zusammen: „Der Freiwilligendienst ist wie eine Expedition. Wer sich auf das Abenteuer einlässt, entdeckt nicht nur eine lebendige Diaspora-Kirche, sondern auch neue und internationale Horizonte für sich persönlich. Diese Zeit im Ausland schenkt den jungen Menschen Weite – geistig, kulturell und persönlich. Ihr innerer Kompass auf dieser Reise wird wachsen und ihnen zeigen, wie sie sich auf neue Situationen und Begebenheiten einlassen, wie sie Verantwortung übernehmen können und wie gelebte Solidarität durch ihr konkretes Handeln wirken kann.“
Mehr Informationen über das "Praktikum im Norden" und zur Bewerbung: www.praktikum-im-norden.de.
Bild: Atemberaubende Ausblicke auf der Trolltunga-Felsplatte über dem See Ringedalsvatnet in Norwegen © Jonas Kocum
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