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Die Wende? - Papst will über sogenannte "Alte Messe" neu beraten

18. September 2025 in Aktuelles, 34 Lesermeinungen
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Thema laut Leo XIV. so polarisierend, dass Menschen mit unterschiedlichen Meinungen nicht mehr gewillt seien, einander zuzuhören


Rom (kath.net/KAP/red) Im Streit um die sogenannte "Alte Messe" will Papst Leo XIV. einen anderen Weg einschlagen als sein Vorgänger Franziskus. In einem am Donnerstag verbreiteten Interview mit dem US-Portal "Crux" sagte der Papst, er werde sich bald erstmals mit Leuten zusammensetzen, "die sich für den tridentinischen Ritus starkmachen". Beobachter vermuten, dass dies im Zusammenhang mit der für Oktober angekündigten Heilig-Jahr-Wallfahrt von Anhängern der Alten Messe in Rom geschehen könnte. Inhaltlich bemerkte der Papst, das Thema sei leider in einen "Prozess der Polarisierung" hineingeraten. Manche Leute hätten die alte Form der Liturgie "missbraucht", um andere Ziele zu erreichen. Dies sei nicht hilfreich für all "jene, die durch die Feier der Tridentinischen Messe eine tiefere Erfahrung im Gebet und die Berührung mit dem Mysterium des Glaubens" suchten. "Wir müssen miteinander reden"


Um eine Lösung zu finden, könne vielleicht eine synodale Beratung helfen: "Wir müssen uns zusammensetzen und darüber reden", so der Papst. Derzeit sei das Thema so polarisierend, dass Menschen mit unterschiedlichen Meinungen nicht mehr gewillt seien, einander zuzuhören. Das zeige, dass es dabei "jetzt nur noch um Ideologie und nicht mehr um kirchliche Gemeinschaft geht". 2007 hatte der Vorvorgänger von Papst Leo, Benedikt XVI. (2005-2013), die alte Liturgie nach jahrzehntelangen Einschränkungen weitgehend wieder erlaubt. 2021 hatte dann Papst Franziskus dieselbe alte Liturgie wieder stark eingeschränkt und die in der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) etablierte "ordentliche Form" der Messe als "einzige Ausdrucksweise" des Römischen Messritus festgelegt. Damit hatte Franziskus die Anhänger der Alten Messe in der Kirche gegen sich aufgebracht. Sie erhoffen sich nun von Papst Leo XIV. eine abermalige Kehrtwende in dieser Frage. Am 22. August empfing der Papst den US-amerikanischen Kardinal Raymond Burke in Audienz; er gilt als einflussreicher Fürsprecher der Alten Messe.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich - Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 ThomasR 22. September 2025 
 

@Stefan Fleischer

Allgemein sprach man beim letzten Konzil über die Einfüfrung der Volksprachen (ohne jedoch auf die Anwendung von Latein zu evrzichten)

Änderung der Zelebrationsrichtung,
neue Inhalte des Messbuches,
aber auch
Erstkommunion ohne Beichte (eingeführt nur in Deutschland über die Würzburger Synode, die scheinbar auch eigenen Geist entwickelt hat)
oder
Zulassung der Ministrantinnen bzw Frauenprediten oder Anerkennung von EKD als eine weitere Kirche
(also die Hauptore des heutigen Unterganges)

waren nie das Thema des letzten Konzils = > es ist nichts darüber in den Konzildokumenten zu finden.
Und ausgerechent die Konzildokumente widergeben sein Geist


0
 
 Stefan Fleischer 21. September 2025 

Ein Gedanke von heute Nacht

Wenn das Konzil von aktiver Teilnahme der Gläubigen spricht, so meinte es wohl die aktive Teilnahme am Vollzug und nicht an der Gestaltung des Heiligen Messopfers. Ich nehme an, dass es sich bewusst war, dass Veränderungen der an der Gestalt immer die Gefahr beinhalten, dass damit das Kind mit dem Bad ausgeschüttet wird, dass damit der Inhalt mehr oder weniger gravierend verändert werden kann. Deshalb ist solches immer sehr sorgfältig zu prüfen.


0
 
 ThomasR 20. September 2025 
 

zum Vater Unser

nach dem Indult von Papst Pius XII (allein) für die deutschen Diözesen vom Jahr 1940 darf das Gebet VaterUnser in der Heiligen Messe (damels nach dem Messbuch Pius V heute nach dem Messbuch Johannes XXIII bzw eher sehr populär in der alten Messe bzw in der Messe nach dem alten Ritus) zusammen mit dem Volk mitgebebetet werden.
Leider haben die altrituellen Gemeinschaften die Anwendung von dem genanntet Indult im Rahmen der Wiedereinführung der alten Messe nicht erneuert.

Insbesodnere im Ausland gibt es einzelne Zelebrationsorte der alten Messe, wo das VaterUnserGebet in der Heiligen Messe zusammen mit dem Volk mitgebetet wird.


1
 
 Versusdeum 20. September 2025 
 

Korrektur: "Asperges me" statt "Vidi aquam"

Lieber @Wilolf Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Natürlich ist es das "Asperges me" statt des österlichen "Vidi aquam" (sorry an alle für meinen Fehler. Muss gerade an die Dame denken, die unbeirrbar an der ersten Quizshowfrage scheiterte, deren richtige Antwort eben nicht gelautet hätte, "Zucker und Salz, Gott erhalt's").
Mit dem Vaterunser verhält es sich genau so, wie sie es sagen. Danke. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es vielleicht irgendwann eine behutsame Reform des überliferten Ritus geben könnte, in der alle gemeinsam laut das Vaterunser beten, sofern es keine theologischen oder liturgischen Einwände gibt, die mir nicht bewusst sind.


1
 
 Cyprian63 20. September 2025 
 

@Stefan Fleischer

Wie Sie richtig sagen: die Einheit im Glauben muss gefunden werden und nicht die Einheit der Formen. Papst Benedikt sprach daher davon, dass der gleiche Glaube eben in zwei Formen (nicht Riten - lässt hier so nicht anwenden) zum Ausdruck gebracht wird. Manchmal heißt es auf der einen und auf der anderen Seite: Alter und neuer "Ritus" seien zwei verschiedene Theologien, was nur ein Unsinn sein kann. Wenn man die Formen gegeneinander ausspielt, ist die Einheit im Glauben auch nicht gegeben. Gegenseitige Offenheit wäre vonnöten, damit die Einheit im Glauben wachsen kann.


0
 
 ThomasR 20. September 2025 
 

@Wilolf

sicher haben altrituelle Gemeinschaften grosses Einzugsgebiet aber auch extrem geringe Anzahl der Zelebrationsorte und Messtermine (alte Messe täglich gibt es nur in den Grossstädten, wie Wien, Rom, Berlin) Deswegen auch ihre Leistung im Berufungsapostolat auch immens

Hauptort des Berufungsapostoaltes ist Altar und Hauptzeit die Zeit der heiligen Messe und vor Allem hier scheint Berufungsapostolat nicht zu funktioneren.

In Frankreich gibt es Kommunität St.Martin mit überfüllten Priesterseminar in Evron (und einer verzweifelten Suche nach einem zweiten Standort)sowie Zelebrattionen der neuen Messe eng nach den Vorgaben des letzten Konzils, was man z.B. in München nur extrem selten findet


1
 
 Wilolf 19. September 2025 
 

@Versusdeum: Unterschiede der beiden Riten

Da waren Sie aber schon länger nicht mehr in einer „alten Messe“: Das "vidi aquam" gibt es nur von Ostern bis Pfingsten. Unter dem Jahr gibt es das „asperges me“.
Und zu Ihrer Frage, warum das Vaterunser „nur vom Priester gebetet“ wird: Es ist gar nicht so, dass der Priester es alleine betet. Die ersten Bitten werden vom Priester GESPROCHEN oder GESUNGEN und die letzte Bitte „sed libera nos a malo“ von den Gläubigen. Aber GEBETET wird alles gemeinsam. Das ist so, wie beim Rosenkranz auch: Gesprochen wird zwar abwechselnd, gebetet aber alles gemeinsam. Schließlich kann man ja auch jeder im Kopf beten, ohne dabei auch sprechen oder singen zu müssen.


1
 
 Wilolf 19. September 2025 
 

@ThomasR: @Jabberwocky hat schon recht

Wenn Sie vergleichen wollen, müssen Sie auch gleichgroße „Einzugsgebiete“ miteinander vergleichen. Und da sind „wir“ als Freunde der „Alten Messe“ wirklich sehr wenige. Allerdings kommt es für Christen ja auch nicht auf die Anzahl oder den Prozentsatz an, sondern darauf, was gut, was besser und was am besten ist.


1
 
 Wynfried 19. September 2025 

@ Stefan Fleischer

Aktuelle Stellungnahme von Kardinal Burke, der am 25. Oktober im Petersdom ein Pontifikalamt im überlieferten Ritus feiern wird (auf EWTN):

„Ich habe reichlich Erfahrung mit den Gläubigen, die die Messe in der außerordentlichen Form wünschen, und es ist äußerst selten, dass ich auf ideologische Gläubige treffe, die meinen, dass sie die einzigen wahren Katholiken sind oder dass der Novus Ordo ungültig ist [...] Man wird nicht mit ein paar Leuten mit extremen Ansichten fertig, indem man eine ganze Gruppe von treuen Katholiken leiden lässt.“


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 Richelius 19. September 2025 
 

@ ThomasR

Die zusätzliche Prüfung soll sicherstellen, dass der Priester auch fähig ist, den Ritus würdig zu feiern! Aus dem gleichen Grund gibt es die entsprechende Prüfung ja auch im neuen Ritus.
Die Zahl von liturgischen Chaoten sollte so niedrig wie möglich gehalten werden!
@ Versusdeum: Papst Franziskus wollte, dass das Gebet zum Erzengel Michael wieder häufiger gebetet wird.


3
 
 ThomasR 19. September 2025 
 

@jabberwocky

und in beiden Priesterseminaren der Tradition in Deutschland (ein in Zaitzhofen davon von der Amtskirche abgetrennt) + COR in Eichstätt mit der Ausbildung u.A. in den katholischen Ostriten gibt es wesentlich mehr Semianristen als in allen übrigen diözesanen Priestersemianren (inkl Georgianum in München und Germanicum in Rom)

Die Lage im diözesanen Berufungsapostolat (+ viele Klöster) ist vor Allem durch liturgische Krise der neuen Messe (nicht überall aber vielorts) geprägt, diese Krise kann allein durch liturgische Erneueerung und eine engere als bisher Einhaltung der liturgischen Vorschiften zu Gunsten den Regeleungen von Vaticanum2, dort wo es Wahlrechte gibt, aber scheinbar kaum jemand es möchte.

Das döpfnerische Ziel von Reduzierung der Anzahl der Priester wegen einem angeblichen Klerikalismus (auch über Frauenpredigten in der Messe )wird eher als Aufbau eines christozentrischen (und damit auch eines trinitären) Berufungsapostolates verfolgt. So wenigstens mein Eindruck.

www.st-michael-muenchen.de/gottesdienst/service/predigten-zum-nachhoeren/frauenpredigten


0
 
 jabberwocky 19. September 2025 

@ThomasR

Grundsätzlich stimme ich als Freund der Alten Messe zu, daß die Kirche das Angebot an der Alten Messe ausweiten sollte, auch hinsichtlich der Priesterausbildung.
Da Sie allerdings immer wieder den Vergleich heranziehen, daß die Priesterseminare der Tradition voll sind, gebe ich zu bedenken, daß sich die Anzahl der Seminaristen auf deutlich weniger Orte verteilt: Die FSSP hat weltweit 2 Seminare, eins in Wigratzbad und eins in den USA. Das Institut ChristusKönig Hoherpriester hat 1 Seminar in Italien, und die FSSPX hat weltweit 5, 3 in Europa und 2 in Amerika. Gäbe es im Novus Ordo auch nur 8 Seminare weltweit, wären diese ebenfalls überfüllt.


6
 
 MaritaB 19. September 2025 
 

Versusdeum

Die Probleme haben wir nicht und unsere Pfarrer tun wirklich alles was möglich ist; wenn auch oft schwer verständlich. Priestermangel; ich bin nicht ganz im Thema aber wir haben dieses Jahr 2 junge Männer die in: „normale“ Seminar eingetreten sind. Die werden sicherlich bis zum Schluss bleiben. Allerdings brauchen sie starke Nerven da ihnen allerorten auch in eigenen Familie nur Unverständnis entgegenkommt. Der Vater eines Jungen fragte kürzlich „was haben wir in der Erziehung unseres Sohnes falsch gemacht dass er sein Leben mit super Abi so wegwirft und Priester wird? Er war doch nie ein großer Kirchgänger und hatte Freundinnen“. So denken viele Menschen heute. Ich gestehe ich gehöre auch dazu : wenn mein Enkelkind auf die Idee kommt, Priester oder Nonne zu werden, würde ich auch ungläubig schauen und ihn / sie fragen wie man auf so eine Idee kommt!! Früher normal und stolze Eltern - heute den Eltern teilweise peinlich; es denn, diese Familie ist eh schon als zu religiös belächelt!


3
 
 ThomasR 19. September 2025 
 

@Versusdeum

das Thema einer breiten Änderung der Zelebrationsrichtung, Änderung der Inhalte des Messbuches und Einrichtung von neuen Altären in beinahe jeder Kirche (dort auch wo bereits ein Altar vorhanden war) war selbst nicht Gesprächthema während Konzilsitzungen von Vaticanum2, so weingstens der inzwischens selig geprochene Kardinal Wyschinsky in einer Notiz

Expressis verbis ist Änderung der Zelebrationsrichtung der Messe in keinem Dokument von Vaticanum2 zu finden.


0
 
 Versusdeum 19. September 2025 
 

Unterschiede der beiden Riten

Da es ja auch den Novus Ordo auf Latein gibt, beispielsweise das Sonntagshochamt in München - St. Peter, hier die augenfälligsten Unterschiede in einer feierlichen Hl. Messe überlieferten / außerordentlichen Ritus der Kirche (1570 bis 1970 DER zentrale Ritus weltweit und buchstäblich wortgleich):
- vor der Heiligen Messe besprechen der Priester unter feierlichem Gesang die Gläubigen mit Weihwasser (das "vidi aquam")
- vor der heiligen Handlung beten Priester und Ministranten das "Stufengebet" ("Introibo ad altare Dei") mit u.a. jeweils eigenem Schuldbekenntnis (!)
- das Vaterunser betet nur der Priester laut (warum eigentlich?)
Auffällig nach einer "stillen" Hl. Messe (weitgehend leise gesprochene Werktagsmesse):
- Priester und Gläubige beten verschiedene Gebete, darunter auch das zum Hl. Erzengel Michael (Gebete viele Jahrzehnte lang und bis 1960, also kurz vor dem jüngsten Konzil, vorgeschrieben)


1
 
 ThomasR 19. September 2025 
 

@Richelius

alle Priesterseminare der Tradition sind überfüllt
und platzen aus allen Nähten (unter den Verboten von Papst Franziskus hat sich Anzahl der aufgenommenen Bewerber mehr als vervierfacht, darunter gibt es auch Bewrber aus Österreich, die damit ihre Heimat verlassen)

die zusätzlichen Prüfungen im alten Ritus sind oft deswegen eingeführt, um ausgerechnet die Anzahl der im alten Ritus zelebrierenden Priester zu reduzieren, Beheimatung im alten Ritus war neben stark ausgeprägten Marienfrömmigkeit z.B. in München jahrelang ein nicht überwidnbares Hindernis bei Aufnahme ins Priesterseminar bzw. Grund um Semianristen mit Interesse an der Ausbildung auch im alten Ritus aus der Ausbildung zu verweisen (da z.B. zu dick)

North American College in Rom war wenigstens einmal Ziel eines Kreuzzuges seitens vatikanischen Behörden,als sich herausgestellt hat, dass zu viele junge Priester alte Messe dort lernen bzw. zelebrieren.
Priesterseminar der Diözese Frejus Toulon war unter Bischof Rey auch voll


0
 
 Cyprian63 19. September 2025 
 

@antony

Es ist sicher kein Problem, wenn Gläubige sagen, dass sie den alten Ritus bevorzugen, und darin eine Quelle für ihr christliches Leben sehen. Aber leider gibt es auch Leute, die unter keinen Umständen eine Messe im neuen Ritus besuchen würden, Dass man durch eine solche Haltung dem alten Ritus eigentlich schadet, bedenkt man nicht. Klar vermeide ich nach Möglichkeit auch eine Messe im neuen Ritus, wenn ich weiß, dass dort liturgische Missstände an der Tagesordnung stehen, aber nicht den neuen Ritus an sich. Es wäre auch gut, wenn altrituelle Priester auch nur gelegentlich den neuen Ritus feiern würden, um zu zeigen, dass das in Ordnung ist und umgekehrt täte es jedem Priester gut gelegentlich im alten Ritus zu feiern. Beides wäre durchaus im Sinn von Papst Benedikt und ist in Summorum Pontificum dargelegt.


4
 
 Versusdeum 19. September 2025 
 

@MaritaB

Sie haben natürlich recht, aber manchmal wird der Priestermangel auch künstlich verschärft. Etwa, wenn ein Pfarrer sich iederholt sogar an Hochfesten freinimmt (ich hoffe, so etwas ist inzwischen nur noch in extremen Ausnahmesituationen möglich) und / oder andere Priester, die es am Ort gibt, sich nicht trauen, wegen eigener Messzeiten anzufragen. Beides vor vielen Jahren von Gläubigen bzw. einem Priester der selben Pfarrei berichtet bekommen.
Im Übrigen verschärft es die Lage u,U. auch, wenn man Messen im überliferten Ritus zwar erfreulicherweise zulässt, aber nur an Werktagen.


1
 
 Stefan Fleischer 19. September 2025 

Ceterum censeo

Die Vielfalt der Formen können Ausdruck des Reichtums unseres Glaubens sein, aber auch Ausdruck unserer Zerrissenheit im Glauben. Das aber heisst, dass wir die Lösung der Probleme von heute nicht in der Einheit der Formen suchen müssen, sondern in der Einheit im Glauben. Doch dieser Einheit wird heute viel zu wenig Gewicht beigemessen.


6
 
 Richelius 19. September 2025 
 

@ ThomasR: Bis zu TC konnte man ihm Wiener Seminar die Prüfung für den ao. Ritus ablegen. Trotzdem war das Seminar nicht überlaufen.


5
 
 Versusdeum 18. September 2025 
 

@antony

Nicht jeder, der nur noch die überlieferte Form besucht, tut dies "aus ideologischen Gründen". Ich selbst, der bis ins Jugendalter nichts on einer früheren Form wusste, war mehrfach fast so weit, weil ich mich in über 30 Jahren an keinen einziges wirklich gravierendes Schockmoment in einer "alten Messe" erinnern kann, im neuen dagegen schon etliche Male. Wobei das natürlich vor allem an Missbräuchen lag, etwa politischen Ansprachen von Kardinal Marx, die sich "Hirtenworte" nannten. Vielerorts gibt es regelmäßig viele kleine oder latent drohende Ärgernisse, etwa politische Fürbitten oder die (Zer)Störung der eucharistischen Andacht durch den "Friedensgruß". Wir besuchen den Novus Ordo daher nur noch in Pfarreien, in denen wir weitgehend sicher vor all dem sind. Am ersten Advents- oder Fastensonntag werde ich aber sicherlich keinen Novus Ordo im Erzbistum München besuchen, außer ich weiß mit Sicherheit, dass dort keine politischen Statements von Misereor oder Marx zu befürchten sind.


2
 
 Versusdeum 18. September 2025 
 

Der Papst hat doch sicher nicht nur

diejenigen kritisiert, die die überlieferte Liturgie der Kirche schätzen und dabei vielleicht auch über das Ziel hinausschießen? Denn was ist mit jenen, die diese Form gnadenlos bekämpfen und dabei z.B. Gläubige zu weiten Fahrten oder gar ganze Orden zum Wechsel in ein anderes Bistum zwingen? Ich war selbst live dabei, als vor vielen Jahren eine solche Messe auf Druck eines Weihbischofs eingestellt wurde, obwohl alle Beteiligten das "Angebot" begrüßten, auch der zuständige Pfarrer, der selbst nur den Novus Ordo feierte.


0
 
 Versusdeum 18. September 2025 
 

Konzil und Liturgiefrage

@ThomasR Die Liturgie"reform" von 1970 hat mit dem letzten Konzil, das bereits 1965 endete, in der Tat wenig zu tun. Dessen Anregungen betrafen m.W. vor alle die "tätige Teilnahme" des Kirchenvolks, das den Mysterien der Liturgie bewusster folgen können sollte. Eine komplette Überarbeitung und Zusammenstreichung der Liturgie hatten die Konzilsväter ganz sicher nie beschlossen.


2
 
 MaritaB 18. September 2025 
 

Im eigentlichen Artikel klsppt Kommentar nicht

Betr; Form der Liturgie
Haben wir keine bedeutsameren Probleme in der katholischen Kirche als über neu oder alte Messe zu diskutieren? Ich wäre froh wenn bei uns überhaupt schon mal eine Messe gefeiert werden würde. Auf dem Land mit Priestermangel bekommen wir hier nur durch mithilfe von ausländischen Priestern und Ruheständlern zumindest alle 4 Wochen eine Heilige Messe! Da ist es dann auch schlichtweg egal ob das eine Messe gemäß 2. Konzil ist oder eine alte Messe! Wissen Sie wie es ist, wenn Sie für eine Beerdigung erst abwarten muss wann man die zelebrieren kann und erst den Terminplan des Pfarrers abwarten müssen? Mein Mann war verstorben und wir mussten mit Engelszungen reden, dass er an einem Samstag beerdigt werden konnte da wir ausländische Verwandte haben? Er habe 8 Gemeindeteile wo Gottesdienst und Beichte, Hochzeit und Beerdigungen sind. Und da entwickeln sich Probleme um den Ritus? Freuen Sie sich dass überhaupt eine Messe stattfindet!


3
 
 lesa 18. September 2025 

Es geht nicht um Meinungen, sondern um die Wahrheit

@Stefan Fleischer: Dass Menschen, die sich für etwas einsetzen, sich ereifern und gelegentlich übers Ziel schießen, wird wohl immer vorkommen. Darum braucht es besonders in dieser für den Glauben zentralen Problematik Klarheit seitens der Kirchenleitung. Dass heftige Reaktionen auf TC folgten, ist vermutlich sogar notwendig. Ihr Hinweis ist der wesentliche Punkt: "Nach Gottes Willen fragen", darin liegt die Aufgabe der Kirchenverantwortlichen und letztlich aller Gläubigen, und zugleich die einzige Lösung des Konflikts. Da kommt man dann nicht umhin, sich der geoffenbarten Wahrheit zu stellen, wobei man schließlich und endlich zugeben muss, dass die Überlieferung (nicht erst diejenige seit 1969), sondern inklusive der Bulle von Pius V. usw. miteinbezogen werden muss und dass es hier um göttliches Recht und den Fortbestand der Kirche geht. Andernfalls könnte der Konflikt in eine manifeste Kirchenspaltung einmünden.


3
 
 jabberwocky 18. September 2025 

@Wynfried

Ich möchte Sie ergänzen, daß mir Bischof Bertram Maier in Hinsicht Einheit sehr imponiert hat: Vorletztes Jahr hatte er die Diakonenweihe der Petrusbruderschaft durchgeführt. Er sagte zu Beginn in etwa folgendes: „Verzeihen Sie bitte, daß ich mit dem Alten Ritus nicht so vertraut bin, ich brauche Ihre Unterstützung.“
Letztes Jahr weihte er auch Priester der FSSP. Als er daraufhin angefeindet wurde, entgegnete er schlicht: „Das Priesterseminar Wigratzbad befindet sich im Bistum Augsburg, ich bin also auch deren Bischof.“


4
 
 Cejazar 18. September 2025 
 

Ich gieße mal etwas Wasser in den Wein

Papst Leo scheint die Ansicht zu vertreten, dass eine würdig gefeierte Messe im Novus Ordo der tridentinischen Messe ähnlich ist. Weiterhin scheint er sich dahingehend geäußert zu haben, dass die Alte Messe (wie die neue Messe) nur als Vorwand benutzt würde, um andere Themen zu besetzen.

Ich glaube daher nicht, dass es eine Freigabe der alten Messe analog zu Summorum Pontificium geben wird, sondern wahrscheinlich nur die bestehenden Restriktionen etwas gelockert werden.


1
 
 Wilolf 18. September 2025 
 

@Stefan Fleischer: „Dass aber bei den Befürwortern der alten Messe sogar eine Sedisvakanz behauptet…

Bitte nicht so tun, als wäre so etwas die Regel: Das sind doch auch bei den Befürwortern der alten Messe absolute Ausnahmen. Außerdem gibt es Sedisvakantisten auch unter den Befürwortern der neuen Messe.


2
 
 Jothekieker 18. September 2025 
 

Eine Koexistienz ist möglich

Bei all dem Streit darf man nicht vergessen, daß die Gottesdienstbesucher nur noch eine kleine Minderheit unter den Katholiken sind. Bei dieser kleinen Schar ist ein Streit untereinander weder hilfreich noch zu rechtfertigen. Man kann sich durchaus gegenseitig respektieren, auch wenn man an der jeweils anderen Form der Heiligen Messe etwas zu kritisieren hat. Beide Messen sind gültig.
Bei gegenseitigem Respekt sind dann auch ungewöhnliche Dinge möglich wie das Levitenamt im paderborner Dom zu Libori (siehe Link). Das sollte eigentlich auch in den Bistümern möglich sein, in denen es zur Zeit noch etwas knirscht.

judica-me.de/levitenamt-im-paderborner-dom/


4
 
 ThomasR 18. September 2025 
 

alte Messe schafft sonst leere Priesterseminare voll zu machen

(alle Priesterseminare der Tradition leiden unter Mangel der Plätze ähnlich Priesterseminare der Ostriten)
Es ist auch eine grosse Chance leergewordene diözesane Priesterseminare zu füllen,selbst heute darf jeder Ortsbischof (nach &87 CJC) die Priesterazsbildung auch im alten Ritus anzubieten, trotzdem ist es eher meisten Ortsbischöfen der Meinung von Kard. Döpfner (RIP) lieber zu folgen und Anzahl der Semianristen zu reduzieren bzw selbst Priestersemianre zu schliessen (2022 Passau und Würzburg) als auch für die Ausbildung auch im alten Ritus zu öffnen.

Ich möchte dabei alle zu erinnern, dass die alte Messe durch Vaticanum2 nicht abgeschafft worden ist, so wenigstens inzwischen heilig gesprochene Papst Johannes Paul II.


1
 
 Stefan Fleischer 18. September 2025 

@ Wynfried

Wenn Sie sagen, «Aber daran ist mit Sicherheit nicht die „alte Messe“ schuld.» so stimmt das in einem gewissen Sinn schon. Es ist nicht die Heilige Messe schuld, weder die alte noch die neue. Es sind immer Menschen und deren Umgang damit. Dass aber bei den Befürwortern der alten Messe sogar eine Sedisvakanz behauptet oder die neue als sakrilegisch bezeichnet wurde, ist uns älteren Semestern noch gut in Erinnerung. Die tieferen Ursachen werden m.E. allermeist ausgeblendet. Für mich handelt es sich dabei im Grunde genommen um den Paradigmenwechsel von der gottzentrierten Grundhaltung von früher zur menschzentrierten von heute, oder anders ausgedrückt um den Verlust der Gottesfurcht. Würden wir Gott wieder als Gott und Herrn wirklich ernstnehmen und nach seinem Willen fragen statt immer zuerst nach dem, was die Menschen wollen (was ich selbst will), wäre der Weg zur Versöhnung schon halbwegs gegangen.


8
 
 MaritaB 18. September 2025 
 

Form der Liturgie


0
 
 Wynfried 18. September 2025 

Das Thema ist in der Tat polarisiert

Aber daran ist mit Sicherheit nicht die „alte Messe“ schuld. Im Gegenteil, eine breitere Wiederzulassung der überlieferten Form der Liturgie und eine größere Öffnung zur Tradition hin könnte durchaus einen heilsamen Beitrag zur Versöhnung innherhalb der Kirche leisten. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn endlich wieder Bewegung in die Angelegenheit kommt.

„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.


6
 
 antony 18. September 2025 

Das ist ja wunderbar!

Ich habe auch schon Anhänger der alten Messe getroffen, die durch Aussagen polarisierten, wie "Ich würde NIEMALS eine Messe in der ordentlichen Form besuchen!" Das heißt, sie würden niemals eine Papstmesse besuchen, weil er ihrer Meinung nach in der falschen Form feiert.
Die Weite der (zugelassenen) katholischen Liturgien offenhalten finde ich wunderbar. Wenn es hier vor Ort eine Messe in der außerordentlichen Form gäbe, würde ich sicher ab und zu mal hingehen.


13
 

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