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Brückenbauer im Dienst des Evangeliums: Papst Leo XIV. an die neuen Bischöfe

12. September 2025 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Nähe zum Herrn, Mut zur Wahrheit, Verantwortung für die Menschen: Der Papst über die Herausforderungen des bischöflichen Dienstes in unserer Zeit. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am 11. September empfing Papst Leo XIV. die im letzten  Jahr neuernannten Bischöfe in der Synodenaula. Nach seiner intensiven Ansprache beschäftigte sich der Papst vor und mit den Bischöfen mit die zentralen Herausforderungen ihres Amtes. Mit klaren Worten ermutigte er die neuen Hirten, ihre Berufung in Demut, Vertrauen und beständiger Hinwendung zu Christus zu leben.

Der Papst begann mit der Erinnerung an die inneren Regungen, die viele zu Beginn ihres Dienstes bewegen: Ängste, das Gefühl der Unzulänglichkeit, unterbrochene Lebenspläne. All dies, so Leo XIV., müsse seinen Ort im Gebet finden. „Bleibt nahe beim Herrn, bewahrt euch die Zeit des Gebets, lebt aus der unbedingten Zuversicht auf den Heiligen Geist“, betonte er. Ein besonderer Akzent lag auf der Verbindung von Erfahrung und Weite. Was ein Bischof in seiner Heimatdiözese an pastoraler und menschlicher Erfahrung gesammelt hat, soll fruchtbar werden in der universalen Dimension des neuen Amtes. Der Papst hob hervor, dass es nicht genüge, sich auf einmal Gelernte zu stützen: „Es reichen nicht die Antworten, die man vor 25 Jahren im Seminar gehört hat“. Vielmehr gehe es darum, sich den Fragen der Menschen von heute zu stellen, Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach dem Bösen in der Welt, und dabei Zeugen zu sein, nicht nur Vortragende.


Mit Nachdruck rief Leo XIV. die Bischöfe dazu auf, nicht zu resignieren, sondern „beharrliche Jünger“ zu sein, die erste Schwierigkeiten nicht schrecken. Hirten müssten nahe bei den Menschen und den Priestern stehen, barmherzig und zugleich fest im Urteil, bereit zum Dialog, nicht bloß zum Monolog. In diesem Zusammenhang erinnerte der Papst auch an die Synodalität: nicht als bloßes Organisationsmodell, sondern als „Stil einer Kirche des Hörens und des gemeinsamen Suchens“. Ein Leitmotiv seiner Rede lautete: „Seid Brückenbauer“. Brücken zwischen Kirche und Welt, zwischen Priestern und Laien, zwischen Glaubenden verschiedener Traditionen. Laien seien nicht Ergänzung, sondern integraler Teil der Kirche. Ihre charismatische Kraft, besonders im missionarischen Einsatz, müsse erkannt und unterstützt werden. Ebenso forderte er, den Frieden zu fördern, „eine entwaffnete und entwaffnende“ Haltung sei das christliche Gegenzeugnis in einer von Konflikten zerrissenen Welt.

Von besonderem Gewicht war der Appell, Missstände im Klerus nicht zu verschweigen: „Sie können nicht in einer Schublade verschwinden, sondern müssen mit Barmherzigkeit und echter Gerechtigkeit behandelt werden, dies im Blick sowohl auf die Opfer als auch auf die Beschuldigten“.

In diesem freien Gespräch mit den Bischöfen ging Leo XIV. auf Fragen ein, die von der Kommunikation bis zur ökologischen Verantwortung reichten. Angesichts der Risiken der sozialen Netzwerke mahnte er zu Besonnenheit: „‚Calma‘, ein klarer Kopf und die Hilfe eines Fachmanns.“ Die Wahrheitssuche sei oft schmerzhaft, aber unumgänglich. Bezogen auf das eigene Amt bekannte der Papst, dass auch er Grenzen kenne und auf die Gnade Gottes wie auf die Hilfe anderer angewiesen sei. Er empfahl, sich von erfahrenen Bischöfen begleiten zu lassen, warnte aber vor der Gefahr, geschlossene Zirkel zu bilden. Auch die Ausbildung im Seminar war Thema: Berufungen seien anzunehmen und zugleich sorgfältig zu begleiten, damit die Kandidaten die Tiefe und Weite des Evangeliums entdecken. Missionarische Bewegungen mit authentischem Glaubenszeugnis könnten hier ein wichtiger Anstoß sein.

Mit Blick auf die weltweiten Krisen - Umweltzerstörung, politische Konflikte, soziale Not - bekräftigte Leo XIV. die Gegenwart der Kirche: „Sie wird auf diesem Feld präsent sein“. Zugleich warnte er davor, ökologische Fragen mit Ideologien zu vermischen, die im Widerspruch zur christlichen Anthropologie stehen. Schließlich sprach der Papst von der Jugend, besonders Europas, deren spiritueller Hunger nach Gebet und Gemeinschaft weder durch virtuelle Welten noch durch Routineformen des Pfarreialltags gestillt werde. „Die Nähe des Bischofs zu den Menschen, besonders zu den Leidenden, ist unersetzlich“, so der Papst.

Foto (c) Vatican Media

 


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Lesermeinungen

 Versusdeum 12. September 2025 
 

Aber wie will man Brücken schlagen, wenn Fundamente fehlen, im Morast versinken würden oder die Brücke zu falschen Zielen oder gar in einen Abgrund führen würde?


0
 
 gebsy 12. September 2025 

Nähe zu den Menschen

zu pflegen, um deren Freuden und Leiden teilen zu können, ist Programm.
Die geistliche Dimension des Amtes bezieht die überirdische Wirklichkeit ein, um den Anvertrauten den Himmel zu ermöglichen ...


0
 
 ThomasR 12. September 2025 
 

ausgerechnet Nähe zum Herren und Ausrichtung auf den Herren

ist an der deutschen Gegensynode nur extrem schwierig erkennabr bzw. kaum erkennbar

Selbst Erstkommunion ohne Beichte eingeführt über Würzburger Synoder 1968 kein Thema

Auch Rückkehr zu eher mehr christo- als antropozentrischen Priesterausbildung, trotz leerstehenden oder geschlossenen Priesterseminare eher kaum erkennbar

Dsewegen auch Worte von Papst Leo so wichtig


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