
Papst fordert eine Politik und eine Wirtschaft der Hoffnungvor 27 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Leo XIV. ruft christliche Politiker des "International Catholic Legislators Network" dazu auf, sich für eine Welt einzusetzen, in der Macht durch das Gewissen gezügelt wird und das Gesetz im Dienst der Menschenwürde steht.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Leo XIV. fordert eine Politik und eine Wirtschaft der Hoffnung. Bei einer Begegnung mit vom Wiener Kardinal Christoph Schönborn begleiteten Mitgliedern des International Catholic Legislators Network (ICLN) am Samstag im Vatikan rief er die christlichen Politiker dazu auf, sich für eine Welt einzusetzen, in der Macht durch das Gewissen gezügelt werde und das Gesetz im Dienst der Menschenwürde stehe. "Ich ermutige Sie auch, die gefährliche und selbstzerstörerische Denkweise abzulehnen, die besagt, dass sich nichts jemals ändern kann", so der Papst an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unterschiedlichen Ländern. Es brauche eine Politik und eine Wirtschaft der Hoffnung.
Leo XIV. kritisierte die heute verbreitete Auffassung eines erfüllten Lebens - sie werde oft mit materiellem Reichtum oder uneingeschränkter individueller Autonomie verwechselt. "Die sogenannte ideale Zukunft, die uns präsentiert wird, ist oft eine Zukunft der technologischen Bequemlichkeit und der Befriedigung der Konsumbedürfnisse", sagte der Papst. "Doch wir wissen, dass dies nicht ausreicht." Denn in wohlhabenden Gesellschaften kämpften viele Menschen mit Einsamkeit, Verzweiflung und Sinnlosigkeit. 
Wahres menschliches Gedeihen entspringe aus der vollständigen Entfaltung des Menschen in allen Dimensionen: körperlich, sozial, kulturell, moralisch und spirituell. "Diese Vision vom Menschen ist verwurzelt im Naturrecht, der moralischen Ordnung, die Gott in das Herz des Menschen geschrieben hat und deren tiefere Wahrheiten durch das Evangelium Christi erleuchtet werden", so der Papst. "Es gewährleistet die Freiheit, nach der Wahrheit zu suchen, Gott zu verehren und Familien in Frieden zu gründen." Weiter gehörten dazu die Harmonie mit der Schöpfung und ein Gefühl der Solidarität über soziale Klassen und Nationen hinweg.
Das 2010 gegründete International Catholic Legislators Network (ICLN) wird vom niederländischen Rechtswissenschaftler Christiaan Alting von Geusau gegründet, der bis 2023 auch Rektor der Katholischen Hochschule ITI in Trumau nahe Wien war. Kardinal Schönborn ist gemeinsam mit dem syrisch-orthodoxen Patriarchen Aphrem II., dem maronitischen Patriarchen Kardinal Boutros Rai, Kardinal Charles Bo aus Myanmar und dem britischen Politiker Lord David Alton Schirmherr des ICLN.
Die diesjährige ICLN-Jahrestagung in Frascati dauert noch bis Sonntag und steht unter dem Generalthema "The New World Order: Major Power Politics, Corporate Dominions and the Future of Human Flourishing" Bei den nicht-öffentlichen Jahrestreffen stehen für die mehr als 200 Teilnehmenden aus aller Welt stets Seminare und Diskussionsrunden, ebenso gemeinsame Gottesdienste und Gebetszeiten sowie viel Zeit für persönliche Gespräche auf dem Programm. Die Themenpalette der Jahrestreffen reicht von Wirtschaftspolitik über Geopolitik bis zu vielfältigen gesellschaftspolitischen Fragen. Breiten Raum nimmt auch der Themenkomplex der Religionsfreiheit ein.
Die Jahrestagungen sind nicht die einzigen ICLN-Aktivitäten. Über die ICLN-Akademie werden jedes Jahr zahlreiche Kurse zu einschlägigen Themen angeboten, online oder auch in Präsenz. Seit mehreren Jahren gibt es auch ein eigenes Programm für junge Politikerinnen und Politiker. (Infos: https://icln.at)
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