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‚Kind, warum hast du uns das angetan?‘. Die Wiederauffindung Jesu im Tempel

5. März 2025 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus: die Jungfrau - eine Pilgerin der Hoffnung – in einem tiefen Sinn: Sie wird zur ‚Tochter ihres Sohnes‘, zur ersten Jüngerin


Rom (kath.net) Katechese zur Generalaudienz. Lesung: Lk 2,46.48-50:

„Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. […] Als seine Eltern ihn sahen, waren sie fassungslos, und seine Mutter sagte zu ihm: ‚Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.’ Da sagte er zu ihnen: ‚Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?’ Sie aber verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte.“

****

„Liebe Brüder und Schwestern, lasst uns wie Maria und Josef, erfüllt von Hoffnung, auf die Spuren des Herrn setzen. Er lässt sich nicht in unsere Denkmuster zwängen, sondern begegnet uns nicht so sehr an einem bestimmten Ort, sondern vielmehr in unserer Antwort der Liebe auf die zärtliche Vaterschaft Gottes – in der kindlichen Liebe, die unser Leben ist“.

Im Folgenden eine Übersetzung des vom Vatikan veröffentlichten Textes, der für die Katechese der Generalaudienz am 5. März 2025 vorbereitet wurde:

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

In dieser letzten Katechese über die Kindheit Jesu nehmen wir den Abschnitt in den Blick, in dem er mit zwölf Jahren im Tempel bleibt, ohne seinen Eltern Bescheid zu geben. Sie suchen ihn voller Sorge und finden ihn erst nach drei Tagen wieder. Diese Erzählung enthält einen bemerkenswerten Dialog zwischen Maria und Jesus, der uns hilft, über den Weg der Mutter Jesu nachzudenken – einen Weg, der alles andere als einfach war. Maria machte einen geistlichen Reifungsprozess durch, in dem sie immer tiefer das Geheimnis ihres Sohnes verstand.


Schauen wir auf die verschiedenen Etappen dieses Weges. Zu Beginn ihrer Schwangerschaft besucht Maria Elisabet und bleibt drei Monate bei ihr, bis zur Geburt des kleinen Johannes. Dann, im neunten Monat, macht sie sich mit Josef wegen der Volkszählung auf den Weg nach Betlehem, wo sie Jesus zur Welt bringt. Vierzig Tage später gehen sie nach Jerusalem, um das Kind darzustellen. Jedes Jahr pilgern sie wieder zum Tempel. Doch als Jesus noch klein war, mussten sie mit ihm lange Zeit in Ägypten Schutz suchen, um ihn vor Herodes zu retten; erst nach dem Tod des Königs kehrten sie nach Nazaret zurück. Als Jesus erwachsen ist und sein öffentliches Wirken beginnt, ist Maria bei der Hochzeit in Kana anwesend und nimmt eine bedeutende Rolle ein. Später folgt sie ihm „aus der Ferne“ bis zur letzten Reise nach Jerusalem, bis zum Leiden und Sterben. Nach der Auferstehung bleibt Maria in Jerusalem als Mutter der Jünger und stärkt ihren Glauben im Warten auf die Ausgießung des Heiligen Geistes.

Auf diesem ganzen Weg ist die Jungfrau eine Pilgerin der Hoffnung – in einem tiefen Sinn: Sie wird zur „Tochter ihres Sohnes“, zur ersten Jüngerin. Maria hat Jesus, die Hoffnung der Menschheit, in die Welt gebracht, sie hat ihn genährt, ihn wachsen lassen und ihn begleitet, indem sie sich als Erste von seinem Wort formen ließ. Wie Benedikt XVI. sagte, ist Maria „wirklich zu Hause in Gottes Wort, sie tritt ein und wieder heraus mit natürlicher Leichtigkeit. Sie spricht und denkt mit dem Wort Gottes. […] So zeigt sich auch, dass ihre Gedanken im Einklang mit den Gedanken Gottes sind, dass ihr Wille ein Mitschwingen mit dem Willen Gottes ist. Da sie innerlich ganz von Gottes Wort durchdrungen ist, kann sie Mutter des fleischgewordenen Wortes werden“ (Deus caritas est, 41). Doch diese einzigartige Verbundenheit mit dem Wort Gottes bewahrt sie nicht vor der Herausforderung eines anspruchsvollen „Lernprozesses“.

Die Erfahrung, dass der zwölfjährige Jesus beim jährlichen Pilgerweg nach Jerusalem verloren geht, erschreckt Maria so sehr, dass sie stellvertretend auch für Josef das Wort ergreift und den Sohn zur Rede stellt: „Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht“ (Lk 2,48). Maria und Josef erleben den Schmerz von Eltern, die ihr Kind verlieren. Sie dachten, Jesus sei in der Reisegruppe unter den Verwandten, doch als sie ihn einen ganzen Tag lang nicht sahen, begannen sie eine Suche, die sie den ganzen Weg zurückführt. Als sie ihn im Tempel finden, erkennen sie, dass der, den sie bisher als schutzbedürftiges Kind gesehen hatten, auf einmal erwachsen wirkt – fähig, sich in Gespräche über die Heilige Schrift zu vertiefen und mit den Lehrern der Gesetzeslehre zu diskutieren.

Auf den mütterlichen Tadel hin antwortet Jesus mit erstaunlicher Einfachheit: „Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ (Lk 2,49). Maria und Josef verstehen nicht: Das Geheimnis des menschgewordenen Gottes übersteigt ihre Vorstellungskraft. Sie möchten dieses überaus kostbare Kind unter den Schutz ihrer Liebe nehmen. Doch Jesus will seine Berufung als Sohn des Vaters leben – er will ihm dienen und in seinem Wort bleiben.

Die Kindheitsgeschichten des Lukas enden mit den letzten Worten Marias, in denen sie auf die Vaterschaft Josefs gegenüber Jesus verweist, und mit den ersten Worten Jesu, in denen er anerkennt, dass diese Vaterschaft letztlich aus der des himmlischen Vaters hervorgeht, dessen Vorrang unumstritten ist.

Liebe Brüder und Schwestern, lasst uns wie Maria und Josef, erfüllt von Hoffnung, auf die Spuren des Herrn setzen. Er lässt sich nicht in unsere Denkmuster zwängen, sondern begegnet uns nicht so sehr an einem bestimmten Ort, sondern vielmehr in unserer Antwort der Liebe auf die zärtliche Vaterschaft Gottes – in der kindlichen Liebe, die unser Leben ist.

 


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