Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  5. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  12. Proaktiv für das Leben
  13. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  14. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  15. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“

Auf dem linken Auge blind

28. Februar 2025 in Kommentar, 24 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Linksdrall der deutschen Kirchenoberen wird in der Wahlnachlese einmal mehr deutlich. Kommentar des evangelischen Pfr. Jürgen Henkel


Selb-Berlin (kath.net) Die Bundestagswahl ist gelaufen. Die beiden Lieblingsparteien der deutschen Kirchenoberen – SPD und Grüne – wurden maximalst abgestraft und erlitten massive Verluste. Die Union aus CDU und CSU ist allein schon doppelt so stark wie diese beiden früheren Ampelparteien zusammen. Und die AfD, die personifizierte Partei des Gottseibeiuns für die Kirchenleitungen, hat sich auf 20,8 Prozent glatt verdoppelt.

Erwartungsgemäß fließen bei den Kirchenspitzen die Tränen über diesen „Rechtsruck“ beim Wahlvolk, das nun einmal partout nicht so wählen will wie sich das die Kirchenoberen wünschen. Die Wählerschelte wird begleitet von larmoyanter Wehklage wie etwa von Landesbischof Friedrich Kramer (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland), wonach die Kirchen mit ihren „Warnungen“ die Wähler nicht mehr erreicht hätten.

Vielleicht aber wollen die Wählerinnen und Wähler sich von den Kirchen ja gar nicht warnen lassen, sondern schlicht wählen, wen sie wollen. Das nennt sich üblicherweise Demokratie. Vielleicht ist auch den Kirchenoberen zu empfehlen, sich ein anderes (Kirchen)Volk zu wählen, wie das einst schon Bertolt Brecht der DDR-Führung vorgeschlagen hat. Doch diese Abstimmung für ein neues Kirchenvolk geschieht derzeit schon seitens der Kirchenmitglieder mit den Füßen in Form von hunderttausenden von Kirchenaustritten pro Jahr.


Am meisten machen den Kirchenoberen, die sich nun nach der Wahl geäußert haben, natürlich die Ergebnisse der AfD zu schaffen. Von der EKD-Ratsvorsitzenden, Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg), über Landesbischof Kramer (Magdeburg) und den Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz bis hin zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing (Limburg) reicht die Phalanx der Kritiker des Wahlergebnisses, die in der hohen Zahl der AfD-Wähler eine Gefahr für die Demokratie diagnostizieren (Zusammenfassung bei „idea Spektrum“, Nr. 9/2025, S. 6-7).

Sie können es offenbar nicht lassen. Der Linksdrall der deutschen Kirchenoberen wird in der Wahlnachlese einmal mehr deutlich. Da ist einerseits die Trauer, dass trotz der kirchlichen Wahlempfehlungen für Rot und Grün diese beiden Parteien nun abgewählt wurden. Dabei wird die SPD wohl weiter mitregieren wie fast immer in den letzten Jahrzehnten. Und die AfD hat aufgrund der im Grundgesetz nicht vorgesehenen Brandmauer ohnehin keine Chance auf Regierungsbeteiligung. Allerdings muss die künftige Ex-Außenministerin A. Baerbock ihren Friseur und ihre Visagisten demnächst wieder aus eigener Tasche bezahlen. Da ging es nach Medienberichten um etwa 120.000 Euro pro Jahr auf Kosten der Steuerzahler. Für einfache Bundestagsabgeordnete ist dieser Service nicht vorgesehen.

Doch es (ver)stört an den Wahlkommentaren der deutschen Kirchenoberen vor allem, was nicht problematisiert wird: das Wahlergebnis der Linken, also der Nachfolgepartei der SED, die mit 8,8 Prozent in den Bundestag einzieht, und des BSW, die gerade einmal 0,03 Prozent vom Einzug in den Bundestag trennen. Wenn fast 14 Prozent der Deutschen die Kommunisten und die Nachfolgepartei der SED wählen, dann ist das mindestens ebenso bedenklich wie die hohen Wahlergebnisse der AfD – und natürlich auch eine Aussage über den Geschichtsunterricht in Deutschland. Echo der Kirchenoberen dazu: Null!

Da geht es einerseits um die Privatpartei der Linkspopulistin Sarah Wagenknecht, die früher in der PDS zur „Kommunistischen Plattform“ zählte, nicht weniger unappetitlich als Björn Höckes „Flügel“ in der AfD. Und es geht um „Die Linke“ mit ihrer von den Medien schon wieder maßlos gehypten Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek. Diese hielt vor kurzem die mit Abstand aggressivste und demagogischste Rede bei der Debatte im Deutschen Bundestag zur Abschaffung des Paragraphen 218 kurz vor Torschluss der Ampel. Sie rief – nein brüllte – in den Plenarsaal hinein, dass nun endlich dafür gesorgt werden müsse, dass Frauen völlig ungehindert und gesetzlich uneingeschränkt abtreiben dürfen.

BSW und „Die Linke“ sind (wie Grüne und SPD auch) vehemente bis militante Propagandisten des „Menschenrechts auf Abtreibung“, also auf vorgeburtliche Kindstötung als Teil der „medizinischen Grundversorgung“. Zum Wahlerfolg dieser Parteien und Personen gibt es kein Wort der Bischöfe und Kirchenspitzen. Sie sind eben auf dem linken Auge blind.

Der Autor, Dr. Jürgen Henkel, ist Gemeindepfarrer der Bayerischen Landeskirche in Selb (Oberfranken), Professor h. c. an der Universität Babeş-Bolyai in Klausenburg/Cluj-Napoca (Rumänien) und Schriftleiter der Zeitschrift „Auftrag und Wahrheit. Ökumenische Quartalsschrift für Predigt, Liturgie und Theologie“.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  9. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  12. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  13. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  14. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  15. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz