Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  2. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  3. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  4. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  5. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  6. "Hirtenwort der Bischöfe zum Lebensrecht des ungeborenen Kindes erforderlich! JETZT!"
  7. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  8. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  9. Kaminski: Es gibt keinen gesellschaftlichen Wandel, der die Tötung ungeborener Menschen rechtfertigt
  10. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  11. Klima und Migration statt Evangelium
  12. Islamkritiker Michael Stürzenberger wegen Volksverhetzung zu 3.600 Euro Geldstrafe verurteilt
  13. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  14. Umstrittenes britisches Sterbehilfe-Gesetz erhält in zweiter Lesung die parlamentarische Billigung
  15. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024

"And pray, and sing, and tell old tales…"

5. November 2024 in Kultur, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Thomas Morus & Franziskus: In den Stücken von William Shakespeare spielen Heilige eine größere Rolle als gedacht.


London (kath.net / pk) Wer an Shakespeare denkt, bringt ihn nicht unbedingt mit Heiligen in Verbindung. Liest man seine Werke, so wird man überrascht feststellen, dass Heilige darin vorkommen oder Einfluss darauf hatten. Darauf wies Joseph Pearce in einem Beitrag für „Aleteia“ hin. Er nannte sechs Heilige, die Shakespeares Werk beeinflussten.

1. Thomas Morus. Shakespeare verfasste zusammen mit zeitgenössischen Dramatikern das Werk „Sir Thomas More“. Sir Thomas More (1478-1535) war ein englischer Staatsmann und Autor, der 1535 vom König als Hochverräter hingerichtet wurde, weil er sich weigerte, den geforderten Eid auf die königliche Oberherrschaft über die Kirche abzulegen. 1935 wurde er heiliggesprochen. Das Stück „Sir Thomas More“ war zu Lebzeiten Shakespeares wegen seiner pro-katholischen Perspektive verboten.

„Imagine that you see the wretched strangers, Their babies at their backs and their poor luggage, Plodding to the ports and coasts for transportation, And that you sit as kings in your desires, Authority quite silent by your brawl, And you in ruff of your opinions clothed; What had you got?” (aus: William Shakespeare, Sir Thomas More). 

2. Crispin. Der heilige Crispin, jener christliche Märtyrer, der Ende des 3. Jahrhunderts in Soissons starb, kommt in Shakespeares Historiendrama „Heinrich V.“ vor. Heinrich V. feuert in dem Stück seine Anhänger am Morgen der berühmten Schlacht von Azincourt an, die am Tag des heiligen Crispin (25. Oktober) im Jahr 1415 stattfand. Die Rede wird als St.-Crispins-Tag-Rede bezeichnet. 


„This day is called the feast of Crispian: He that outlives this day, and comes safe home, Will stand a tip-toe when the day is named, And rouse him at the name of Crispian. “ (aus: William Shakespeare, Henry V.)

3. Edward der Bekenner. Im Stück „Macbeth“ zeigt Shakespeare den heiligen Edward den Bekenner (Edward the Confessor, um 1004 bis 1066) als perfektes Beispiel für einen christlichen König. Edward war der vorletzte angelsächsische König von England und wurde 1161 heiliggesprochen. Shakespeare präsentiert ihn als einen König, der die Gabe der Krankenheilung hat – im Gegensatz zum bösartigen und wahnsinnigen Macbeth, den er als Beispiel eines machiavellistischen „Prinzen“ zeichnet und als Verkörperung des machiavellistischen schottischen Königs James I., der an der Macht war, als „Macbeth“ geschrieben wurde.

4. Franz von Assisi. Der berühmte italienische Heilige taucht in Shakespeares Stücken zumindestens andeutungsweise auf, erklärt Pearce. Er sei in der Darstellung von einigen heiligen Ordensmännern präsent, etwa bei Bruder Lorenz in „Romeo und Julia“, bei Bruder Franz in „Viel Lärm um nichts“, ebenso bei den Brüdern Lorenz und Patrick in der Komödie „Zwei Herren aus Verona“.

Im Stück „Maß für Maß“ kommen mehrere Franziskanermönche sowie Klarissenschwestern vor. Es sei das „wohl deutlichste katholische Stück Shakepeares“, meint Joseph Pearce. Geschrieben wurde es während einer kurzen Pause der Katholikenverfolgung nach der Thronbesteigung von James I. In diesem Stück tritt Isabella auf, eine heiligmäßig lebende Klarissen-Novizin, die mit den Figuren der Cordelia und Portia als „Ikone der idealisierten Weiblichkeit“ konkurriert.

Der heilige Franziskus selber sei in „König Lear“ fast „allgegenwärtig“, interpretiert Pearce. „Er ist in der heiligen Armut des Tom zu sehen, dessen Gesang einer franziskanischen Ballade seine Worte kontraintuitiver und paradoxer Weisheit begleitet, und er ist am dramatischsten präsent, wenn Lear auf der Heide seine Kleider ablegt, wobei die schamlose Nacktheit des Königs die des heiligen Franziskus nachahmt, der sich seiner Kleider entledigt, um der Welt seine Ehe mit Frau Armut zu verkünden.“

„Come, let’s away to prison. We two alone will sing like birds i’ th’ cage. When thou dost ask me blessing, I’ll kneel down And ask of thee forgiveness. So we’ll live, And pray, and sing, and tell old tales, and laugh At gilded butterflies, and hear poor rogues Talk of court news, and we’ll talk with them too— Who loses and who wins; who’s in, who’s out— And take upon ’s the mystery of things, As if we were God’s spies.” (aus: William Shakespeare, King Lear)

5. Robert Southwell. Einer der größten englischen Heiligen ist der eher unbekannte  Märtyrer Robert Southwell (1561-1595), der erst 1970 heiliggesprochen wurde. Er gehört zu den Vierzig Märtyrern von England und Wales, mit denen er einen gemeinsamen Festtag hat, den 4. Mai. Einer dieser Märtyrer war Edmund Campion, den der junge Shakespeare gekannt haben könnte. Southwell war Priester, Seelsorger und Autor, der Shakespeare künstlerische stark beeinflusste. In „Hamlet“ bildet Southwells Gedicht „Upon the Image of Death” den anspielungsreichen Hintergrund für die gesamte Friedhofszene.

6. Sankt Georg. Es gibt Hinweise darauf, dass Shakespeare am Sankt-Georgs-Tag geboren wurde und auch starb. Der Heilige Georg ist der Schutzpatron Englands. Es sei „sicher eine Fügung des Schicksals, dass Englands größter Dichter die Weltbühne am Fest des englischen Schutzpatrons betrat und sich am selben Tag endgültig verneigte“, schreibt Joseph Pearce.  


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Schott 5. November 2024 
 

Vielen herzlichen Dank

für diesen schönen Artikel über die Heiligen bei Shakespeare. Persönlich habe ich tatsächlich durch Shakespeares Henry V. (in der großartigen Verfilmung von Kenneth Branagh 1989) die Heiligen Crispin und Crispinianus kennengelernt (25.10), die Patrone der Schuhmacher.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  4. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  5. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  6. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  7. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  8. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  9. Der ermordete Gott und die leeren Kirchen, oder: Zeichen des verdunstenden Glaubens. Die Hoffnung
  10. Kickl-Lob von Schönborn: "Weiß, dass ich mich damit nicht beliebt mache"
  11. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  12. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  13. Christlicher Prediger warnt vor neuem Taylor Swift-Album
  14. Klima und Migration statt Evangelium
  15. Happy Thanksgiving - Die "immer wachsame Vorsehung" des allmächtigen Gottes

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz