Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Das himmlische Jerusalem

1. November 2024 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gedanken zum Fest Allerheiligen von Benedikt XVI.


Rom (kath.net)

Es erfüllt uns mit besonderer Freude, einander am Hochfest Allerheiligen zu begegnen. Dieses Fest läßt uns über den zweifachen Horizont der Menschheit nachdenken, den wir symbolisch mit den Worten »Erde« und »Himmel« zum Ausdruck bringen: die Erde versinnbildlicht den Weg durch die Geschichte, der Himmel die Ewigkeit, die Fülle des Lebens in Gott. Und so läßt uns dieses Fest an die Kirche in ihrer zweifachen Dimension denken: an die Kirche, die in der Zeit unterwegs ist, und an jene, die das Fest ohne Ende feiert, das himmlische Jerusalem. Diese beiden Dimensionen sind durch die Wirklichkeit der »Gemeinschaft der Heiligen« vereint: eine Wirklichkeit, die hier unten auf Erden ihren Anfang nimmt und zu ihrer Erfüllung im Himmel gelangt.

In der irdischen Welt ist die Kirche der Anfang dieses Geheimnisses der Gemeinschaft, das die Menschheit eint, ein Geheimnis, in dessen Mittelpunkt Christus steht: er ist es, der in das Menschengeschlecht diese neue Dynamik eingebracht hat, eine Bewegung, die sie zu Gott führt und gleichzeitig hin zur Einheit, zum Frieden im tiefen Sinne. Jesus Christus – so sagt das Evangelium des Johannes (11,52) – ist gestorben, »um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln«, und dieses sein Werk setzt sich in der Kirche fort, die untrennbar die »eine«, »heilige« und »katholische« Kirche ist. Christ zu sein, zur Kirche zu gehören, bedeutet, sich dieser Gemeinschaft zu öffnen, wie ein Samenkorn, das sterbend im Erdboden aufgeht und zur Höhe aufkeimt, zum Himmel hin.


Die Heiligen – jene, die die Kirche zu solchen erklärt, aber auch alle heiligen Männer und Frauen, die allein Gott kennt und die wir heute auch feiern – haben diese Dynamik intensiv gelebt. In einem jeden von ihnen ist Christus auf sehr persönliche Weise gegenwärtig geworden, kraft seines Geistes, der durch das Wort und die Sakramente wirkt. Mit Christus in der Kirche vereint zu sein hebt nämlich die Persönlichkeit nicht auf, sondern öffnet sie, verwandelt sie mit der Kraft der Liebe und verleiht ihr bereits hier auf Erden eine ewige Dimension. Im Grunde bedeutet dies, an Wesen und Gestalt des Sohnes Gottes teilzuhaben (vgl. Röm 8,29) und so den Plan Gottes zu verwirklichen, der den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat.

Doch dieses Eingefügtsein in Christus öffnet uns – wie ich bereits gesagt hatte – auch für die Gemeinschaft mit allen anderen Gliedern seines mystischen Leibes, der die Kirche ist, eine Gemeinschaft, die vollkommen ist im »Himmel«, wo es keine Einsamkeit, keine Konkurrenz oder Spaltung gibt. Mit dem heutigen Fest bekommen wir einen Vorgeschmack auf die Schönheit dieses Lebens der völligen Offenheit für den Blick der Liebe Gottes und der Brüder, in dem wir gewiß sind, Gott im anderen und den anderen in Gott zu erreichen. Mit diesem hoffnungsvollen Glauben verehren wir alle Heiligen und bereiten uns vor, morgen der verstorbenen Gläubigen zu gedenken. In den Heiligen sehen wir den Sieg der Liebe über den Egoismus und den Tod: wir sehen, daß die Nachfolge Christi zum Leben führt, zum ewigen Leben, und der Gegenwart Sinn verleiht, in jedem Augenblick, der vergeht, da sie ihn mit Liebe, mit Hoffnung erfüllt. Allein der Glaube an das ewige Leben läßt uns wirklich die Geschichte und die Gegenwart lieben, doch ohne ihnen verhaftet zu bleiben, in der Freiheit des Pilgers, der die Erde liebt, dessen Herz im Himmel verankert ist.

Die Jungfrau Maria erwirke uns die Gnade, fest an das ewige Leben zu glauben und uns in wahrer Gemeinschaft mit unseren lieben Verstorbenen zu fühlen. (Angelus, 1. Nov. 2012)


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. Ein guter Tag für die Demokratie!
  15. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz