Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  4. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  5. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  6. R.I.P. Paul Badde!
  7. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  8. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  12. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  13. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  14. Proaktiv für das Leben
  15. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“

Weltsynode: Tück warnt vor "halbiertem Reformbegriff"

14. Oktober 2024 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wiener Dogmatiker im "Kurier"-Interview über falsche Erwartungen an die Synode, unterschiedliche Wertvorstellungen in der Weltkirche und den notwendigen Dialog mit Repräsentanten des Islam


Wien (kath.net/KAP) Der Wiener Dogmatiker Prof. Jan-Heiner Tück hat im "Kurier"-Interview (Freitag) vor falschen Erwartungen an die aktuell tagende Weltsynode in Rom gewarnt. Er sprach in diesem Zusammenhang auch von einem "halbierten Reformbegriff". Das Hauptziel von Papst Franziskus sei es, "die Kirche missionarisch zu stärken", so Tück.

Enttäuschungen über die Ergebnisse der Synode seien nur dann vorprogrammiert, wenn man einen halbierten Reformbegriff zugrunde lege, so der Theologe. Die Aufgabe des Papstes, die Weltkirche zusammenzuhalten, sei enorm. Die katholische Weltkirche kenne unterschiedliche kulturelle Großräume, die unterschiedliche Wertvorstellungen haben. Gerade deswegen wäre es eine eurozentrische Verengung, zu meinen, "dass die seit den Siebzigerjahren kursierenden Vorschläge der Kirchenreform das Heilmittel wären und auf der Synode umgesetzt würden".


Der Papst sei auch nicht zufällig gerade noch nach Asien gereist, so Tück: "Er will deutlich machen, dass das Zentrum der Kirche mittlerweile im Globalen Süden liegt. Sein Anliegen ist es ja, durch den synodalen Prozess die glaubensmüden Kirchen des Westens anzustacheln."

Das alte Narrativ, wonach nur die notorischen Strukturreformen umzusetzen seien, um die Kirche wieder zum Blühen zu bringen, greife zu kurz. Das zeigten die evangelischen Kirchen, "die das alles seit Langem umgesetzt haben und mit denselben Erosionen konfrontiert sind". Solange nicht die unter der Asche liegende Glut der Evangelisierung wieder angefacht wird - "das heißt unter anderem ganz konkret, dass mit Kindern gebetet wird, dass sie in die biblischen Erzählungen eingeführt, mit der Liturgie vertraut gemacht werden etc." - sei alles andere müßig.

Christentum und Islam

Auf Ängste gegenüber dem Islam angesprochen, meinte Tück: "Wenn Muslime ihren Glauben öffentlich praktizieren und dies im Rahmen des Rechtsstaates geschieht, ist das in Ordnung und willkommen." Er halte es für völlig verfehlt, "dschihadistische Attacken auf die gesamte muslimische Community hochzurechnen".

Dem Christentum sei ungeachtet aller Verschleifungen zwischen Kirche und Staat die Unterscheidung von weltlicher und sakraler Sphäre eingeschrieben. Ebendiese Unterscheidung habe den Westen geprägt. Demgegenüber kenne der Islam stärkere Verbindungen von Religion und Politik, so Tück: "Aber ich würde dazu ermutigen, mit Repräsentanten des Islam so ins Gespräch zu kommen, dass sie von sich aus Formen entwickeln, die mit einem pluralistischen Gemeinwesen kompatibel sind."

Dabei sei es sicher zu wenig, wenn sich die Kirchenleitung auf diplomatische Dialogformate mit dem Islam beschränkt. Tück: "Das bleibt unbefriedigend, wenn nicht auch die Sollbruchstellen klar benannt werden. Hier gibt es Integrationsdefizite, hier gibt es Radikalisierungstendenzen, bis hin zu den bekannten Fällen islamistischer Gewalt. Aber dieses Problem kann man nur konstruktiv angehen, wenn man Integrationshilfen anbietet und wenn man nicht die gesamte Community unter Generalverdacht stellt." Sonst komme man in kulturkämpferische Konfliktlagen hinein, welche die Gesellschaft spalten, warnte der Theologe.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. R.I.P. Paul Badde!
  3. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  8. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  9. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  10. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  11. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  12. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  13. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  14. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  15. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz