Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  2. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  3. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  4. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  5. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  6. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  7. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  8. CSU-geführtes Innenministerium finanziert NGOs, die gegen Merz demonstrieren
  9. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  10. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  11. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  12. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  13. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  14. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  15. Designierter Präsident der Georgetown University lehnt Lehre der Kirche über Homosexualität ab

Weltsynode: Tück warnt vor "halbiertem Reformbegriff"

14. Oktober 2024 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wiener Dogmatiker im "Kurier"-Interview über falsche Erwartungen an die Synode, unterschiedliche Wertvorstellungen in der Weltkirche und den notwendigen Dialog mit Repräsentanten des Islam


Wien (kath.net/KAP) Der Wiener Dogmatiker Prof. Jan-Heiner Tück hat im "Kurier"-Interview (Freitag) vor falschen Erwartungen an die aktuell tagende Weltsynode in Rom gewarnt. Er sprach in diesem Zusammenhang auch von einem "halbierten Reformbegriff". Das Hauptziel von Papst Franziskus sei es, "die Kirche missionarisch zu stärken", so Tück.

Enttäuschungen über die Ergebnisse der Synode seien nur dann vorprogrammiert, wenn man einen halbierten Reformbegriff zugrunde lege, so der Theologe. Die Aufgabe des Papstes, die Weltkirche zusammenzuhalten, sei enorm. Die katholische Weltkirche kenne unterschiedliche kulturelle Großräume, die unterschiedliche Wertvorstellungen haben. Gerade deswegen wäre es eine eurozentrische Verengung, zu meinen, "dass die seit den Siebzigerjahren kursierenden Vorschläge der Kirchenreform das Heilmittel wären und auf der Synode umgesetzt würden".


Der Papst sei auch nicht zufällig gerade noch nach Asien gereist, so Tück: "Er will deutlich machen, dass das Zentrum der Kirche mittlerweile im Globalen Süden liegt. Sein Anliegen ist es ja, durch den synodalen Prozess die glaubensmüden Kirchen des Westens anzustacheln."

Das alte Narrativ, wonach nur die notorischen Strukturreformen umzusetzen seien, um die Kirche wieder zum Blühen zu bringen, greife zu kurz. Das zeigten die evangelischen Kirchen, "die das alles seit Langem umgesetzt haben und mit denselben Erosionen konfrontiert sind". Solange nicht die unter der Asche liegende Glut der Evangelisierung wieder angefacht wird - "das heißt unter anderem ganz konkret, dass mit Kindern gebetet wird, dass sie in die biblischen Erzählungen eingeführt, mit der Liturgie vertraut gemacht werden etc." - sei alles andere müßig.

Christentum und Islam

Auf Ängste gegenüber dem Islam angesprochen, meinte Tück: "Wenn Muslime ihren Glauben öffentlich praktizieren und dies im Rahmen des Rechtsstaates geschieht, ist das in Ordnung und willkommen." Er halte es für völlig verfehlt, "dschihadistische Attacken auf die gesamte muslimische Community hochzurechnen".

Dem Christentum sei ungeachtet aller Verschleifungen zwischen Kirche und Staat die Unterscheidung von weltlicher und sakraler Sphäre eingeschrieben. Ebendiese Unterscheidung habe den Westen geprägt. Demgegenüber kenne der Islam stärkere Verbindungen von Religion und Politik, so Tück: "Aber ich würde dazu ermutigen, mit Repräsentanten des Islam so ins Gespräch zu kommen, dass sie von sich aus Formen entwickeln, die mit einem pluralistischen Gemeinwesen kompatibel sind."

Dabei sei es sicher zu wenig, wenn sich die Kirchenleitung auf diplomatische Dialogformate mit dem Islam beschränkt. Tück: "Das bleibt unbefriedigend, wenn nicht auch die Sollbruchstellen klar benannt werden. Hier gibt es Integrationsdefizite, hier gibt es Radikalisierungstendenzen, bis hin zu den bekannten Fällen islamistischer Gewalt. Aber dieses Problem kann man nur konstruktiv angehen, wenn man Integrationshilfen anbietet und wenn man nicht die gesamte Community unter Generalverdacht stellt." Sonst komme man in kulturkämpferische Konfliktlagen hinein, welche die Gesellschaft spalten, warnte der Theologe.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  3. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  4. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  5. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  6. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  7. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  8. Die Entdeckung der Ewigkeit: Vom Leben auf Erden und dem Himmel darüber!
  9. „Man wird dir nie verzeihen, was du für die Kirche getan hast“
  10. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  11. Nicht reden, sondern machen!
  12. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  13. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  14. Christliche Eltern klagen Schweden vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
  15. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz