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Die Geduld - Tugend aus dem Geist Gottes

27. März 2024 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus: In der Leidensgeschichte unseres Herrn Jesus Christus zeigt sich die schier unerschöpfliche Geduld Gottes mit uns Menschen auf besondere Weise. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Die Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie prahlt nicht, / sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, / sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das Böse nicht nach. […] Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand“ (1 Kor 13,4-5.7).

Zwölfte Generalaudienz des Jahres 2024. Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Thema der Tugenden und Laster fort. Der Papst befasste sich in der dreizehnten Katechese mit der Tugend der Geduld.

In der Leidensgeschichte unseres Herrn Jesus Christus zeige sich die schier unerschöpfliche Geduld Gottes mit uns Menschen auf besondere Weise. Der Apostel Paulus verweise in seinem „Hohelied der Liebe“ auf den engen Zusammenhang zwischen der Liebe und der Geduld: Die Liebe ist langmütig, sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand (vgl. 1 Kor 13,4.7).

Es sei gewiss nicht einfach, diese Tugend zu verinnerlichen – zumal in unserer schnelllebigen und ungeduldigen Zeit. Aber sie sei gerade deshalb so wichtig für uns, für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, aber auch für unsere Beziehung zu Gott: „Bitten wir also inständig um diese Frucht des Heiligen Geistes“ (vgl. Gal 5,22).

***

Die Geduld betreffe also das Aushalten dessen, was man erleide: „Es ist kein Zufall, dass die Geduld (patientia) die gleiche Wurzel wie die Passion (passio) habe. Gerade in der Passion zeige sich die Geduld Christi, der es mit Sanftmut und Sanftmut hinnehme, verhaftet, geschlagen und zu Unrecht verurteilt zu werden. All dies zeige uns, dass die Geduld Jesu nicht in einem stoischen Widerstand gegen das Leiden bestehe, sondern die Frucht einer größeren Liebe sei.

Der Apostel Paulus stelle somit eine enge Verbindung zwischen Liebe und Geduld her. Bei der Beschreibung der ersten Eigenschaft der Liebe verwende er nämlich ein Wort, das mit „großmütig“ oder „geduldig" übersetzt werden könne. Es drücke ein überraschendes Konzept aus, das in der Bibel immer wieder auftauche: „Gott erweist sich angesichts unserer Untreue als ‚langsam im Zorn‘ . Statt sich über das Böse und die Sünde des Menschen zu empören, erweist er sich als großmütig, bereit, jedes Mal mit unendlicher Geduld neu anzufangen“. Dies sei für Paulus das erste Merkmal der Liebe Gottes, die angesichts der Sünde Vergebung anbiete. Nicht nur das: „Es ist das erste Merkmal jeder großen Liebe, die auf das Böse mit dem Guten zu antworten weiß, die sich nicht in Zorn und Entmutigung verschließt, sondern ausharrt und neu beginnt“. Die Wurzel der Geduld sei also die Liebe, wie der heilige Augustinus sage: „Der Mensch ist um so stärker im Ertragen jedes Übels, je größer die Liebe Gottes in ihm ist“ (De patientia, XVII).


Man könnte sagen, dass es kein besseres Zeugnis für die Liebe Christi gebe, als einem geduldigen Christen zu begegnen. Man solle auch daran denken, wie viele Mütter und Väter, Arbeiter, Ärzte und Krankenschwestern und Pfleger, Kranke jeden Tag im Verborgenen die Welt mit heiliger Geduld beglücken. Geduld „ist besser als die Kraft eines Helden“. Aber: „Es mangelt uns oft an Geduld. Wir brauchen sie wie ein ‚lebenswichtiges Vitamin‘, um zurechtzukommen, doch wir werden instinktiv ungeduldig und antworten auf Böses mit Bösem: Es ist schwierig, ruhig zu bleiben, unsere Instinkte zu kontrollieren, schlechte Reaktionen zu zügeln, Streit und Konflikte in der Familie, am Arbeitsplatz, in der christlichen Gemeinschaft zu entschärfen“.

Man müsse daran denken, dass die Geduld nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Berufung sei: „Da Christus geduldig ist, ist der Christ aufgerufen, geduldig zu sein. Das ruft uns auf, gegen den Strom der heute weit verbreiteten Mentalität zu schwimmen, in der die Eile und ‚alles und jetzt‘ vorherrschen, in der man, anstatt zu warten, bis die Situationen reif sind, unter Druck gesetzt wird und erwartet, dass sie sich sofort ändern“.

Es dürfe nicht vergessen werden, dass Eile und Ungeduld die Feinde des geistlichen Lebens seien: „Gott ist Liebe, und wer liebt, wird nicht müde, ist nicht reizbar, stellt keine Ultimaten, sondern weiß zu warten“. Franziskus erinnerte an die Geschichte des barmherzigen Vaters, der auf seinen Sohn warte, der von zu Hause weggegangen sei: „Er leidet mit Geduld und ist ungeduldig, um ihn in die Arme zu schließen, sobald er ihn zurückkehren sieht“. Oder an das Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut, mit dem Herrn, der es nicht eilig hat, das Böse vor seiner Zeit auszurotten, damit nichts verloren gehe.

„Wie aber kann man die Geduld steigern?“, fraget der Papst. Da sie, wie der heilige Paulus lehre, eine Frucht des Heiligen Geistes sei (vgl. Gal 5,22), müsse sie vom Geist Christi erbeten werden. Er schenke uns die sanfte Kraft der Geduld, denn: „Es gehört zur christlichen Tugend, nicht nur das Gute zu tun, sondern auch das Böse zu ertragen“ (Augustinus, Abhandlungen, 46, 13). Besonders in diesen Tagen werde es uns gut tun, den Gekreuzigten zu betrachten, um seine Geduld zu verinnerlichen.

Eine gute Übung sei es auch, die lästigsten Menschen zu ihm zu bringen und um die Gnade zu bitten, ihnen gegenüber jenes Werk der Barmherzigkeit zu üben, das so bekannt sei und doch so vernachlässigt werde: die Geduld, die lästigen Menschen zu ertragen. Es fange damit an, dass man darum bitte, sie mit Mitgefühl zu betrachten, mit dem Blick Gottes, der es verstehe, ihre Gesichter von ihren Fehlern zu unterscheiden.

Um die Geduld zu pflegen, eine Tugend, die dem Leben Atem verleihe, sei es gut, den Blick zu weiten. Zum Beispiel, das Feld der Welt nicht auf unsere Sorgen zu beschränken, wie die Nachfolge Christi uns dazu auffordere: „Ihr müsst also an die schwersten Leiden der anderen denken, um zu lernen, eure eigenen, kleinen zu ertragen, indem ihr daran denkt, dass kein noch so kleines Ding, wenn es aus Liebe zu Gott ertragen wird, bei Gott unbelohnt bleibt“ (De patientin III, 19). Wenn wir uns, wie Ijob lehre, von Prüfungen bedrängt fühlten, sei es gut, uns voller Hoffnung der Neuheit Gottes zu öffnen, im festen Vertrauen darauf, „dass er unsere Erwartungen nicht enttäuscht“. Geduld heiße, die Übel zu ertragen.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger deutscher Sprache. Die Karwoche recht leben, bedeutet sich immer mehr auf die Logik der Liebe Gottes einzulassen, die Logik der Liebe und der Hingabe. Die Feier des Heiligen Triduums stärke uns in der Nachfolge Christi und lasse uns an seinem Ostersieg Anteil erlangen.

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße die polnischen Pilger ganz herzlich. In diesen Tagen spricht die Wahrheit der grenzenlosen Liebe Gottes zum sündigen Menschen kraftvoll zu uns. Da Gott so viel gelitten hat, um jedem von uns seine Barmherzigkeit zu erweisen, sind wir aufgerufen, unsere Herzen für diese Liebe zu öffnen und auch unserem Nächsten gegenüber große Geduld zu zeigen. Ich segne euch von Herzen.

Foto (c) Vatican Media

 


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