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Wer ist (mit-)verantwortlich für die Krise der katholischen Kirche in Deutschland?

28. Februar 2024 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
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„Die übergroße Mehrheit der deutschen Bischöfe ist mitverantwortlich für die z.T. häretischen Beschlüsse des Synodalen Weges. Gegen sie haben die Gläubigen, die katholisch bleiben wollen, einen schweren Stand.“ Gastkommentar von Prof. Hubert Gindert


Kaufering (kath.net/Zeitschrift Der Fels) „Die Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt“ (Nr. 5, 4.2.2024, S. 11) hat die Meldung der „katholischen Nachrichtenagentur“ (KNA) „Hierarchie muss völlig neu bedacht werden“ abgedruckt. In ihr meint der Professor em. für Dogmatik, Wolfgang Beinert, es gäbe „keinen hinreichenden theologischen Grund gegen eine Priesterweihe für Frauen … Auch das oft zitierte Papstschreiben »Sacerdotalis ordinatio« von 1994 habe nur die Geltungskraft einer Mitteilung … Alle Argumente darin seien »um es vorsichtig zu sagen, schwach und stehen auf sehr tönernen Füßen«. Von der großen Mehrzahl ernst zu nehmender Theologen würden sie darum auch nicht akzeptiert. Der einzige Grund für die Verweigerung einer Priesterweihe sei die Tradition. Diese sei aber nicht gottgegeben, sondern von Menschen in etlichen Jahrhunderten so geschaffen worden“.

Zur großen Mehrzahl „ernstzunehmender Theologen“ zählt sich auch Wolfgang Beinert. Vergleichen wir seine Vorstellung der „nicht gottgegebenen, sondern von Menschen geschaffenen Tradition“ mit der Lehre der Kirche.

Der „Katechismus der katholischen Kirche“ (KKK) vom 11. Oktober 1992, den neben Beinert auch andere „ernst zu nehmende Theologen“ nicht anerkennen, sagt über „die Beziehung zwischen Überlieferung und der heiligen Schrift“: „Die heilige Überlieferung und die heilige Schrift sind eng miteinander verbunden und haben aneinander Anteil. Demselben göttlichen Quell entspringend, fließen beide gewissermaßen in eins zusammen und streben demselben Ziel zu“ (DV9). „Beide machen in der Kirche das Mysterium Christi gegenwärtig und fruchtbar“ … (Ziff. 80). „Die heilige Schrift ist Gottes Rede, insofern sie unter dem Anhauch des Heiligen Geistes schriftlich aufgezeichnet worden ist … Die heilige Überlieferung aber gibt das Wort Gottes, das von Christus, dem Herrn, und vom Heiligen Geist den Aposteln anvertraut wurde unversehrt an deren Nachfolge weiter“ … (Ziff. 81). „So ergibt sich, dass die Kirche, der die Weitergabe und die Auslegung der Offenbarung anvertraut ist, ihre Gewissheit über alles Geoffenbarte nicht aus der heiligen Schrift allein schöpft. Daher sind beide mit dem gleichen Gefühl der Dankbarkeit und der gleichen Ehrfurcht anzunehmen und zu verehren“ (DV9). Ziff. 82.


Zur „apostolischen Überlieferung und kirchlichen Überlieferungen“ vermerkt der KKK: „Die Überlieferung (oder Tradition), von der wir hier sprechen, kommt von den Aposteln her und gibt das weiter, was diese der Lehre und dem Beispiel Jesu entnahmen und vom Heiligen Geist vernahmen. Die erste Christengeneration hatte ja noch kein schriftliches Neues Testament, und das Neue Testament selbst bezeugt den Vorgang der lebendigen Überlieferung“ … (Ziff. 83).

Es ist schon erstaunlich, dass der katholische Professor für Dogmatik und Herausgeber des „Lexikons für katholische Dogmatik“ die fundamentale Wahrheit des katholischen Glaubens, der aus Schrift und Tradition besteht, nicht anerkennt.

So versteht sich auch, dass Beinert das o.a. Papstschreiben „Sacerdotalis ordinatio“ vom 22. Mai 1994, in dem es u.a. heißt (Ziff. 4) dass „die Lehre über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe sowohl von der beständigen und umfassenden Überlieferung der Kirche bewahrt … worden ist … und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“ nicht anerkennen kann.

Beinert wirft in der o.a. KNA-Meldung Johannes Paul II. auch „einen versuchten Rollback der Vorhaben des Zweiten Vatikanischen Konzils vor, u.a. im Sinne einer überholten Sexualmoral“. Der Wissenschaftler Professor Beinert bleibt aber jeden Beweis dafür schuldig. Offensichtlich meint Beinert, was er vor sich hin plaudert sei unumstößliche, nicht hinterfragbare Wahrheit. „Zu einem historischen Vorbild des Frauenpriestertums – Maria Magdalena“. „Man könnte ein wenig zugespitzt formulieren: Wenn Maria von Magdala nicht vom auferstandenen Jesus beauftragt worden wäre, die Osterbotschaft zu verkündigen, dann wüssten wir sie heute noch nicht“ Damit verlässt Beinert den Boden der Seriosität.

Trotzdem sind einige Sätze im KNA-Bericht noch interessant, weil sie im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg in Deutschland stehen. Dazu zählen auch: „Mit Frauen als Priester müsse die Hierarchie vollkommen neu bedacht werden“ (Beinert). Er meint zu den Reformen des Synodalen Weges: „Irgendeiner musste anfangen. Diesmal war es die katholische Kirche in Deutschland.“ Beinert sieht die „katholische Kirche an einem Scheideweg: »Entweder sie bleibt dort, wo sie jetzt ist – dann wird sie zumindest auf der nördlichen Halbkugel zu einer großen Sekte verkümmern. Oder sie geht den Weg der Reformen, dann kann ihre wunderbare Botschaft wieder aufblühen«“.

Marco Reisfeldt hat den Theologen Wolfgang Beinert in der Tagespost (dietagespost.de vom 15.3.2023) charakterisiert als „geschmeidige theologische Nebelmaschine und routinierten kirchlichen Sprechautomat“ sowie „Konjunkturritter, der es stets verstand, sich dem jeweils bestehenden theologischen und kirchenpolitischen System anzuschließen, um selber medial glänzend dazustehen“.

Beinert hat mit der „großen Sekte“ in Bezug auf die katholische Kirche in Deutschland nicht ganz unrecht, wenn lt. repräsentativer „Kirchenmitgliedsuntersuchung“ (KMU) vom November 2023 von den knapp 21 Mio. Katholiken sich nur 4% als „gläubig und kirchenverbunden“ bezeichnen. Wer ist für diese Entwicklung verantwortlich, hauptverantwortlich? Das ist neben der Frage, wie eine Trendwende herbeigeführt wenden kann, die eigentliche Frage. Es sind dies alle getauften und gefirmten Katholiken! Es sind dies neben den Eltern, die Religionslehrer und Priester vor Ort – wenn sie den ihnen Anvertrauten das Befreiende des christlichen Glaubens vorenthalten. Es gibt auch Hauptverantwortliche, weil sie einen besonderen Auftrag für die Weitergabe des Glaubens haben: Theologen, wie Beinert, die Priesteramtskandidaten und Religionslehrer ausbilden – und kirchliche Nachrichtendienste, wie KNA. Die größte Verantwortung haben zweifellos die Nachfolger der Apostel, die Bischöfe. Die übergroße Mehrheit der deutschen Bischöfe ist mitverantwortlich für die z.T. häretischen Beschlüsse des Synodalen Weges. Gegen sie haben die Gläubigen, die katholisch bleiben wollen, einen schweren Stand.


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