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Wiener Tagung im Zeichen der "Mutter der Weltmission" Pauline Jaricot

18. April 2023 in Chronik, 1 Lesermeinung
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"Pauline Kongress" beleuchtet Leben und Wirken der seit 2022 seligen Gründerin der Päpstlichen Missionswerke - Missio-Nationaldirektor Wallner: Jaricot entfachte "Feuer der Weltmission"


Wien (kath.net/KAP) Die 2022 seliggesprochene Gründerin der Päpstlichen Missionswerke "Missio" Pauline Marie Jaricot (1799-1862) stand im Zentrum einer Tagung am Freitag in Wien. Dazu waren Vortragende und Gäste aus der ganzen Welt in die Bundeshauptstadt gekommen. Ziel des "Pauline Kongresses" sei es, Mission, Leben und Wirken der neuen Seligen bekanntzumachen, betonte "Missio"-Nationaldirektor P. Karl Wallner in seiner Begrüßung."Als Päpstliche Missionswerke sind wir dem Charisma einer 23-jährigen Frau entsprungen". So sei das Wirken Jaricots "der Funke gewesen, der das Feuer der Weltmission" entfachte, sagte P. Wallner. Die Selige sei deswegen so etwas wie die "Mutter der Weltmission", so Wallner.

Vortragende waren u.a. Sr. Roberta Tremarelli, Generalsekretärin der Kindermissionswerke, und Father Dinh Anh Nhue Nguyen, Generalsekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung, die beide aus Rom zu dem Kongress angereist waren. Außerdem sprachen der Nationaldirektor von "Missio Polen", P. Maciej Bedzinski, der Nationaldirektor von "Missio" Sri Lanka, Father Basil Fernando, der Präsident von "Missio" München, Wolfgang Huber und der Publizist Hubert Gaisbauer.

Missionsvereinigungs-Generalsekretär Anh Nhue Nguyen sprach über "die Bedeutung der Seligen Pauline Jaricot für die Mission der Evangelisierung heute". Schon Papst Franziskus habe in seiner Botschaft an die Missionswerke auf die Wichtigkeit der Bekehrung, des Gebets und die konkrete Nächstenliebe hingewiesen, die auch für Jaricot zentral gewesen sind, erinnerte der gebürtige Vietnamese. So sei aus der Bekehrung Jaricots eine der ersten und wichtigsten Ressourcen für die Mission. Seit dieser Bekehrung sei ihr Leben, so der Franziskaner, von der Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott und dem Gebet zu ihm geprägt gewesen.


Die Generalsekretärin der Kindermissionswerke, Sr. Tremarelli, sprach zum Thema "Wie wirken die Kindermissionswerke weltweit?" Die Missionswerke gehen auf den Gründer Bischof Charles de Forbin-Janson zurück, der das Werk 1843 gründete, um zuerst Kindern in China und später auf allen Kontinenten zu helfen. Demnach ging es ihm darum, die Kinder zu retten, sie zu taufen und ihnen Bildung zukommen zu lassen. 1856 wurde die Initiative schließlich von Papst Pius IX. als kirchlicher Verein anerkannt und erhielt einen Kardinal als Protektor. Am 3. Mai 1922 erhob Papst Pius XI. den Verein zum Päpstlichen Werk. Heute ist die Gesellschaft in mehr als 120 Ländern unter dem Motto "Kinder beten für Kinder" tätig.

"Wir sind in unserem Wirken von Anfang an von Marie Jaricot beeinflusst", sagte der Münchner Missio-Präsident Wolfgang Huber. So habe Jaricot vorgezeigt, dass Spiritualität und Handeln sich gegenseitig befruchten. Es gehe darum, miteinander in einer säkularisierten Gesellschaft tätig zu werden und Hoffnung in diese einzubringen. Das habe "die starke Frau, die auf Gott vertraut und nicht aufgibt" der Welt mitgegeben.

Als Bewunderer von Pauline Jaricot bezeichnete sich der Publizist Hubert Gaisbauer. In Jaricot vereinten sich die beiden "Lungenflügel der Mission", das Gebet und die konkrete gelebte Nächstenliebe, so der ehemalige ORF-Religion-Hörfunkabteilungsleiter. Sie sei eine visionäre, sozial tatkräftige und zugleich zutiefst spirituelle Frau gewesen. Der Publizist erinnerte u.a. daran, dass es Jaricot schon sehr früh darum gegangen sei, den ausgebeuteten Arbeitern in den Fabriken ihre Menschenwürde zurückzugeben. Dieses Anliegen, gelte auch heute noch, so Gaisbauer.

Als Ehrengäste waren außerdem Mayline Tran und ihre Familie bei dem Kongress. Das 14-jährige Mädchen aus Frankreich wurde vor 10 Jahren auf die Fürsprache der seligen Pauline Marie Jaricot geheilt. Die Heilung war ausschlaggebend für die Seligsprechung Jaricots. Maylines Vater, Emmanuel Tran, berichtete am "Pauline-Kongress" über dieses Wunder und dessen Auswirkungen auf die ganze Familie.

Glaube, Leben, Engagement

Pauline Marie Jaricot wurde als Tochter eines reichen Seidenfabrikanten am 22. Juli 1799 in Lyon geboren. Nach einem Bekehrungserlebnis begann sie als 17-jährige, sich um die soziale Situation der arbeitenden Menschen und deren Familien in den väterlichen Fabriken zu sorgen und sie verschenkte in den folgenden Jahren ihr Vermögen an Arme.

1819 gründete die 23-jährige Pauline den Lyoner Missionsverein (ab 3. Mai 1922 offiziell "Werk der Glaubensverbreitung"). Ihre Idee der Verbindung von Gebet und Spendenhilfe fand schnell Widerhall. Die Mitglieder der Missionsvereine verpflichteten sich, täglich ein Gebet zu verrichten und wöchentlich einen Sou zu spenden.

Die Französin gründete neben dem Werk der Glaubensverbreitung auch 1826 den "Lebendigen Rosenkranz" - trotz der damals bestehenden Hindernisse für weibliches Engagement. So beteten 2,4 Millionen Franzosen im "Lebendigen Rosenkranz" mit - und spendeten.

1831 kaufte Jaricot mit dem elterlichen Erbe ein Haus oberhalb der Altstadt von Lyon, die "Maison de Lorette" (Loreto-Haus). Dort lebte sie mit ihren Gefährtinnen. Die Gemeinschaft nannte sich "Töchter Mariens". Doch verzichtete Jaricot bewusst darauf, eine Ordensgemeinschaft zu gründen, nicht zuletzt, um für andere Aufgaben frei zu sein. Ein Leitsatz ihrer Spiritualität war: "Die Welt ist mein Kloster".

Am 10. August 1835 wurde sie am Grab der heiligen Philomena in Mugnano in Süditalien von einer schweren Krankheit geheilt, wohin sie sich von Lyon aus begeben hatte.

Jaricot versuchte, das Los der Arbeiter zu verbessern, indem sie 1845 eine Erzhütte bei Apt kaufte, die sie als "christliche Fabrik" nach arbeiterfreundlichen Grundsätzen führen wollte. Doch die Verwalter der Fabrik unterschlugen das Geld, das Unternehmen brach 1852 zusammen. Sie verlor ihr gesamtes Vermögen. Auch viele kleine Anleger, die ihr vertraut hatten, hatten alles verloren. Pauline Jaricot lebte fortan bis zu ihrem Tod am 9. Jänner 1862 in Armut.

Mit ihrem "Werk der Glaubensverbreitung" hatte Jaricot den Grundstein für die 1922 von Papst Pius XI. ins Leben gerufenen Päpstlichen Missionswerke gelegt. Am 22. Mai 2022 wurde Pauline Marie Jaricot in ihrer Heimatstadt Lyon seliggesprochen. Die Seligsprechung nahm Kardinal Luis Antonio Tagle vor. Kardinal Tagle sagte bei der Seligsprechung wörtlich: "Pauline war eine Verliebte in Jesus; eine mutige Missionarin der Kirche; eine selbstlose Schwester der Armen und ein Instrument der universalen Liebe Gottes."

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