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Kardinal Marx will: „Alle an einen Tisch!“28. Februar 2023 in Deutschland, 9 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Kardinal Marx reflektiert in Predigt bei DBK-Vollversammlung in Dresden über „unsere synodalen Suchbewegungen“: „Warum haben wir so viel Angst, was alles noch kommen kann?“
Dresden (kath.net/DBK) kath.net dokumentiert die Pressemeldung der Deutschen Bischofskonferenz in voller Länge:
Anlässlich des heutigen (28. Februar 2023) Gottesdienstes zur Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Dresden hat Kardinal Reinhard Marx (München und Freising) zu mutigen Suchbewegungen in der Kirche aufgerufen. „Es sind turbulente Zeiten mit enormen Herausforderungen, die vor uns in Kirche und Gesellschaft stehen. Die zentrale Frage für viele Menschen ist: Wie geht es weiter? Manchmal sind wir ratlos, unser Herz zerspringt und unsere Köpfe rauchen auf der Suche nach Wegen“, sagte Kardinal Marx in seiner Predigt in der Dresdner Kathedrale.
„Für uns als gläubige Menschen ist ein Weg der Klärung, damit wir Durchblick bekommen, das Gebet. Ohne das Gebet wird es keine Klarheit geben. Deshalb ist das Gebet die große Perspektive, wie wir versuchen in all den Dunkelheiten, dem Durcheinander – auch in unseren Herzen – Klarheit zu gewinnen und Prioritäten zu setzen“, so Kardinal Marx. Das Gebet schenke eine neue Perspektive, schaue auf ein „Du“ als Gegenüber und relativiere die alltäglichen Probleme: „Im Gebet ist es der Blick auf Gott und dessen uns umfassende Liebe und Barmherzigkeit.“
Das Schlüsselgebet für die Christen, so Kardinal Marx, sei das Vaterunser. „Haben wir genug überlegt, warum Jesus ausgerechnet dieses Gebet spricht, warum er sich damit von anderen Traditionen des Gebets absetzt und es so einfach und schlicht mitten in die Bergpredigt hineinstellt?“ Kardinal Marx erinnerte daran, dass in der Mitte des Vaterunsers die berühmte Brot-Bitte stehe: „Und gib uns unser tägliches Brot.“ Hier werde deutlich, dass Jesus immer gemeinschaftlich denke und nicht nur an den Einzelnen. „Wenn wir um das Brot bitten, heißt das nichts anderes als: alle an einen Tisch! Vielleicht ist das gerade ein Motto für die Gesellschaft und die Kirche, alle an einen Tisch.“
Alle an einen Tisch zeige, dass es nicht nur auf das Essen und Trinken ankomme, sondern dass es mehr brauche, um zu überleben. Es gehe, betonte Kardinal Marx, um das Brot für Leib und Seele, also um die Eucharistie, die das Zentrum des christlichen Glaubens sei: „Jesus bietet viele Tischgemeinschaften an, er möchte alle an einem Tisch versammeln. Er sagt uns: Kommt an meinen Tisch, wo das Brot gegessen wird, das zum Leben notwendig ist.“ Es sei Jesu Leib und Seele, die der Mensch erfahre, Himmel und Erde, es sei ein Reden Jesu, der niemals ohne den Menschen im Blick zu haben, handeln und sprechen würde. Kardinal Marx: „Hier geht es nicht um eine abstrakte Botschaft, eine Doktrin, sondern um das Leben, in dem sich die Welt an einem Tisch versammelt; wo das Brot gereicht wird, das Leib und Seele nährt. Und gleichzeitig spüren wir bei allem Konkreten, dass Gott auch immer das unsichtbare Geheimnis bleibt. Das sagt das Wort im Vaterunser, wenn wir sprechen, ‚geheiligt werde Dein Name‘. Trotzdem ist dieser Gott nah, denn das Reich Gottes ist angebrochen. Von der Hoffnung müssen wir leben, die greifbar ist.“
Kardinal Marx erinnerte in seiner Predigt auch an die letzte Bitte des Vaterunsers, wenn es um die Vergebung der Schuld gehe. „Wie wichtig ist dieser Teil des Gebets für unsere Kirche heute mit all ihrer eigenen Schuld, dem Dunkel, dem Leid, das sie anderen zugefügt hat, eine Kirche, in deren Mitte Verletzungen passiert sind, wo es Versagen und Verwundungen gab. Das müssen wir bekennen, auch wenn es schmerzhaft ist. Dazu fordert uns die Bitte des Vaterunsers auf.“ Es gelte, die eigene Angst zu überwinden, um mit einem klaren Blick nach vorne zu schauen, so Kardinal Marx. Dann könne die Kirche weniger in Angst erstarrt wirken, als sie es jetzt oft sei. Die Formulierung von Karl Rahner am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils: „Das Konzil ist der Beginn eines Beginns“ sei ein starkes Wort, das für die Kirche auch in dieser Zeit hilfreich sei, sagte Kardinal Marx: „Das ist ein Wort, das uns gerade jetzt bei unseren synodalen Suchbewegungen helfen kann. Wir brauchen mehr davon! Warum haben wir so viel Angst, was alles noch kommen kann? Christus kommt von vorne auf uns zu und mit diesem Zuspruch sollten wir in die nächste Zeit hineingehen als Kirche in Deutschland, orientiert am Vaterunser, dem roten Faden für unser Leben und unser Handeln.“
Archivfoto Kardinal Marx (c) Erzbistum München
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Lesermeinungen | Chris2 28. Februar 2023 | | | Sieht es dort jetzt auch so aus wie beim Marx-Interview von Helmut Schleich? Damals war immerhin auch Fastenzeit. Und ich habe noch gelacht... www.youtube.com/watch?v=qIf9hTBvxk8 | 1
| | | Stefan Fleischer 28. Februar 2023 | | | Unser tägliches Brot gib uns heute Als ich kürzlich wieder einmal dieses Gebet betrachtete, fiel mir auf, dass es nicht heisst «unseren täglichen Luxus gib uns heute». Könnte es nicht sein, dass der Herr uns damit Bescheidenheit und Zufriedenheit lehren will? Sicher sollen wir um das beten, was wir nötig haben. Aber beten wir Menschen hierzulande nicht oft (meist?) um alles andere, besonders um das, was andere haben und ich nicht? Sind wir dann nicht meist unzufrieden, wenn uns Gott nicht alles gibt, was wir wollen? Vergessen wir dabei nicht oft, Gott zu danken, für alles was er uns schenkt?
Und nicht zuletzt, eine solche Lebenseinstellung würde dem Frieden und der Gerechtigkeit in dieser Welt mehr beitragen, als alle Proteste und Aktionen, als alle Koferenzen und synodalen Wege. | 2
| | | SalvatoreMio 28. Februar 2023 | | | Das gute Essen im Dresdner Hotel @PBaldauf - das Essen wärmt gewiss auch sehr und dehnt den Brustkorb - sofern stärker noch möglich! | 3
| | | golden 28. Februar 2023 | | | Wer die klare Christus-Offenbarung mit Ungehorsam beantwortet,kann suchen und er /sie wird dann nur noch eines finden :Verlorensein ! | 5
| | | PBaldauf 28. Februar 2023 | | | Rauchmelder Ich les‘, «dass unsere Köpfe rauchen»
«Das Herz uns» in der Brust «zerspringt»
Nein, sowas kann ich gar nicht brauchen
Da dies schon fast bedrohlich klingt…
Auch frag‘ ich mich, als schlichter Mann:
«Wo brächt‘ ich den Rauchmelder an?»
Und wenn das Herz erst mal zersprungen
Wird mit dem Tod auch noch gerungen…
Gemach, gemach, der Gottesmann
Er spricht danach die «Klarheit»« an
Der Schlüssel hierzu: «Das Gebet»
Was ähnlich in der Bibel steht
Im Anschluss heißt es frank und frisch:
Dass «alle an den einen Tisch»
Ich drehe mich, bedächtig-stumm
Zu meinem alten Holztisch um
Und kalkuliere, messerscharf
Wie vieler Tische es bedarf
Damit Gesellschafts-Kirchen-Massen
Am End‘ an solche Tische passen
Doch meinte wohl, dies scheint der Kern
Er ja den EINEN TISCH DES HERRN
Da hör‘ ich plötzlich schrillen Klang:
Der Rauchmelder…, Alarm vom Gang!
Wie doch die Technik funktioniert:
Auf meinen Kopf gleich reagiert…
Ich eile schon! Als Fazit, knapp:
Dies Thema schließ‘ ich erst mal ab… | 7
| | | ThomasR 28. Februar 2023 | | | @Wynfried vor Inhalt von einem Banktresor?
Die Strategie der Ablenkung über die Attacken auf Papst Benedikt inzwischen auch post mortem hat auf jeden Fall zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis geführ | 4
| | | Erik 28. Februar 2023 | | | Ich wünsche ihm eine gesegnete Mahlzeit Aber keine wo sich alle um des lieben Friedens Willen zurückhalten, sondern bei der mal die Brocken auf den Tisch kommen an denen alle zu Kauen haben und die Frösche und Kröten die nicht zu schlucken sind. | 7
| | | girsberg74 28. Februar 2023 | | | Wer glaubt noch seinem Schmus? | 7
| | | Wynfried 28. Februar 2023 | | | Marx ist ein Getriebener! Wovor hat er eigentlich Angst? | 12
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