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Katholische Vordenker gegen Rücktritte nach Benedikts Beispiel

12. Jänner 2023 in Weltkirche, 21 Lesermeinungen
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Kardinäle Müller und Ghirlanda sowie Sant'Egidio-Gründer Riccardi bei Diskussionsveranstaltung in Rom: Amtsverzicht sollte für Päpste die Ausnahme bleiben


Rom (kath.net/KAP/red) Wenige Tage nach dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. haben sich drei wichtige Stimmen in der katholischen Kirche gegen weitere Papst-Rücktritte nach dessen Vorbild ausgesprochen. Bei einer Debatte in Rom wandten sich am Dienstagabend der ehemalige Glaubenspräfekt und Dogmatikprofessor Gerhard Ludwig Müller, der Kirchenjurist Kardinal Gianfranco Ghirlanda SJ und der Historiker Andrea Riccardi mit unterschiedlichen Akzenten und Begründungen klar gegen eine Wiederholung des Experiments eines ungeregelten Nebeneinanders von ehemaligem und amtierenden Papst. Mit diesen drei Persönlichkeiten sind katholische Leitungspersönlichkeiten des gesamten Spektrums der Kirche vertreten.

Am ausführlichsten und grundsätzlichsten sprach Müller, der 2017 ein theologisches Grundlagenwerk über das Papstamt veröffentlicht hatte. Er äußerte die Vermutung, dass Benedikt XVI. seine Rücktrittsentscheidung vor zehn Jahren dogmatisch und kirchenrechtlich nicht bis zu Ende gedacht habe. Der Titel eines "emeritierten Papstes" sei "theologisch falsch", erklärte Müller.


Müller kritisierte auch die bislang vorliegenden Entwürfe für eine kirchenrechtliche Regelung des Amtes eines "Papa emeritus". Die Entwürfe, an denen auch Ghirlanda mitgearbeitet hat, läsen sich wie ein Katalog von Haftbedingungen für einen Ex-Papst, der dann faktisch ein Gefangener im Vatikan wäre.

Doch diese Vorschläge, so Müller, seien zum Scheitern verurteilt - nicht wegen der Unfähigkeit der Autoren, sondern deshalb, weil das Nebeneinander von ehemaligem und amtierendem Papst dem Wesen des Papstseins widerspreche. Dieses bestehe darin, in seiner Person Garant der Einheit für alle Bischöfe und alle Gläubigen zu sein. Nur der amtierende Papst repräsentiere die gesamte Kirche als deren sichtbares Oberhaupt. Dies sei, so Müller, weder vergleichbar mit dem Amt eines Königs oder Staatsoberhauptes noch mit der Rolle der Oberhäupter anderer Glaubensgemeinschaften.

Mit Blick auf den Rücktritt von Benedikt XVI. im Jahr 2013 erklärte Müller, dass dieser Schritt zu respektieren sei. Doch könne daraus "keine Rechtfertigung für die Einrichtung eines regelmäßigen Papstrücktritts aus subjektiven Gründen" abgeleitet werden. Auch wenn Benedikt XVI. ein ausgezeichneter Theologe gewesen sei, dürfe sein Schritt nicht dazu führen, das Wesen des Papsttums durch den Rücktritt zu revolutionieren.

Müller weiter: "Es kann immer nur einen einzigen Papst geben, der in seiner Person das sichtbare Prinzip sowie das Fundament der Einheit und der sakramentalen Gemeinschaft aller Ortskirchen ist." Das wahre Erbe Joseph Ratzingers sei nicht die Einführung der neuen Figur des emeritierten Papstes, sondern sein mehr als 20.000 Seiten umfassendes theologisches Gesamtwerk, das ähnlich wie das des Kirchenlehrers Augustinus im Gedächtnis der Kirche bleiben werde.

Ghirlanda, der sich in den vergangenen Jahren als engster kirchenrechtlicher Ratgeber von Papst Franziskus profiliert hat und von ihm dafür den Kardinalstitel erhielt, beklagte, die Kohabitation von Benedikt und Franziskus sei von Gruppen instrumentalisiert worden, die den amtierenden Papst nie akzeptierten. Deshalb müsse ein Rücktritt eine Ausnahme sein, und im Falle eines weiteren Rücktritts müsse es strenge Regeln geben.

Riccardi, Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, sagte, die Entscheidung für den Rücktritt sei typisch Ratzinger gewesen, die Ausführung hingegen nicht. Die Zweideutigkeiten, die etwa das Tragen eines weißen Gewandes mit sich brachten, hätten dazu geführt, dass er wie ein Monarch im Exil wahrgenommen worden sei.

Riccardi beklagte einen Trend zu immer mehr Subjektivismus in der Kirche. Konflikte habe es immer gegeben, aber früher seien sie abseits der Öffentlichkeit ausgetragen worden. In diesem Zusammenhang erwähnte Riccardi auch das, was er als "Indiskretionen" des langjährigen Papst-Sekretärs Georg Gänswein bezeichnete.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto: Papst Franziskus, Papst em. Benedikt, Erzbischof Gänswein nach dem Konsistorium 2022


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Lesermeinungen

 HeikeSti 13. Jänner 2023 
 

Ist ein Rücktritt alla Pius XII. eine Möglichkeit für die Zukunft?

Es wird berichtet, dass Papst Pius XII. bereits ein Rücktrittsschreiben vorbereitet hatte für den Fall, dass die Nazis den Vatikan besetzen. "Die Deutschen sollten Kardinal Pacelli, nicht den Papst in die Hände bekommen." (Quelle: https://www.merkur.de/politik/vatikan-akten-papst-pius-xii-stimmte-mord-an-nazi-diktator-adolf-hitler-zu-zr-10774081.html ). Demnach hätte sich Pius XII. nach einem Rücktritt wieder als Kardinal gesehen (damit wären auch die Fragen nach Titel, Farbe der Kleidung usw. klar geregelt). Eine Alternative für die Zukunft?


1
 
 Schillerlocke 12. Jänner 2023 
 

@elmar 69, @Hubert_2

Sie sprechen einen Punkt an, der nach meiner Erinnerung für Papst Benedikts Rücktritt eine wichtige Rolle spielte: seine sich mehr und mehr einschränkende Reisefähigkeit. In seiner subjektiven Wahrnehmung war das in heutigen Zeiten eine maßgebliche Einschränkung für eine zeitgemäße Ausübung des Papstamts. Freilich dachten andere der Kirche nahestehende Menschen anders. Ich erinnere an Martin Mosebachs mystische, geradezu der weltlichen Sphäre entrückte Auffassung des Papstamtes. Danach wäre das Reisen eine bloß sekundäre Pflicht gewesen.

@Hubert_2: Auch Kardinal Brandmüller hat sich nach meiner Erinnerung am weißen Habit und dem Titel Papa Emeritus gestört. Obwohl er für Papst Benedikt große Verehrung hegte, machte er seine Bedenken öffentlich.

M. E. braucht es große Weisheit, um den Rücktritt eines Papstes so zu regeln, dass die Souveränität des Nachfolgers vollständig gewährleistet ist.


2
 
 Hubert_2 12. Jänner 2023 
 

Es dürfte in derVerfolgungszeit

öfter vorgekommen sein, dass ein Papst zurück getreten ist. Etwa wenn er zu 20 Jahren im Bergwerk verurteilt wurde.
Bei Papst Benedikt hat mir nicht gefallen, dass er nach seinem Rücktritt weiter den weißen Habit eines Papstes getragen hat.Hätte er den Habit eines Kardinals getragen wäre es klarer und besser gewesen.


1
 
 SCHLEGL 12. Jänner 2023 
 

@Richelius

Das ist aber dem armen Papst Johannes Paul I nach 33 Tagen tatsächlich passiert.
Normalerweise verbleiben auch die Patriarchen der Ostkirchen (gleichgültig ob von Rom getrennt, oder in Kommuniongemeinschaft mit Rom) bis zum Tod im Amt.
Als Patriarch Pavle von Serbien weit über 90 Jahre alt war und nur mehr sitzen oder liegen konnte, wollte er zurücktreten. Aber der Synod seiner Kirche hat das ausgeschlossen.
Damals war die staatliche und kirchliche Situation wegen Srebrenica u. dem Kosovo äußerst schwierig, die orthodoxe Kirche aber war lahmgelegt, jeder Bischof machte was wollte.Das war auch nicht vorteilhaft.
Der melkitisch-griechisch-katholische Patriarch Gregorios III Laham ist nach einer Diskussion mit Papst Franziskus zurückgetreten und hat jetzt noch mit weit über 90 Jahren ein Spital für die Armen in Syrien errichtet.
Die Problematik ergibt sich aus dem Umstand, dass alle Bischöfe mit 75 ihren Rücktritt anbieten MÜSSEN!Auch nicht vorteilhaft, weil Missachtung des Alters.


5
 
 Richelius 12. Jänner 2023 
 

@ Schlegl

Papst Johannes XXIII hat gefragt, warum Luciani immer noch kein Bischof wäre. Die Antwort war, daß er nicht gesund genug wäre und er sterben könnte. Darauf antwortete der Papst, daß er dann eben als Bischof sterben würde.
Der sichere Tod darf keine Ausrede für einen Rücktritt sein.


2
 
 Patroklos 12. Jänner 2023 
 

Universität

Der Titel "Papst" kommt von "papa", also "Vater" her. Als Vater nun kann man freilich nicht zurücktreten, man bleibt es, wenn man es geworden ist, auf Lebenszeit. Wie man dann konkret die Aufgaben wahrnimmt und welche das sein müssen, muß im konkreten Fall gesehen werden.
Insofern ist Kardinal Müller voll zuzustimmen, "Papst" ist keine bloße Funktion, es ist eine neue Form der Existenz, die ja auch im Namenswechsel zum Ausdruck kommt.
Ich meine, Papst Benedikt XVI. dachte zu sehr an die Universität, wo es früher einen "emeritierten Professor" gab, der weiterhin im Vollumfang Professor war, also Lehrveranstaltungen halten durfte, es freilich aber nicht mehr mußte. Auch offizielle, amtliche Dinge (z.B. Abnahme von Prüfungen, Teilnahme an Sitzungen usw.) durfte er nicht mehr vornehmen, hatte aber weiterhin z.B. ein Dienstzimmer und einen (kleineren) wissenschaftlichen Apparat.


4
 
 elmar69 12. Jänner 2023 
 

@Schillerlocke

Die Begründung des Rücktritts hängt auch damit zusammen, welches Reiseprogramm man von einem Papst erwartet.

Benedikt hätte es sicherlich problemlos geschafft, das Amt weiterzuführen, er hätte dann aber vermutlich deutlich weniger herumreisen können.

Ein Rücktritt wegen nachlassender geistiger Fähigkeiten ist eine komplizierte Angelegenheit, da der Betreffende das möglicherweise selbst nicht so richtig bemerkt.

Ansonsten sollte man sich auch mal darauf verlassen, dass ein Papst rechtzeitig abberufen wird, bevor er der Kirche dauerhaften Schaden zufügen kann.


1
 
 Schillerlocke 12. Jänner 2023 
 

Seinerzeit

hatte ich Papst Benedikts Argument der altersbedingten Gebrechlichkeit akzeptiert. Wahrscheinlich hatte er selbst nicht damit gerechnet, wie es dann tatsächlich gekommen ist, dass er nämlich noch viele Jahre im Zustand der geistigen Klarheit bei abnehmender körperlicher Belastbarkeit zubringen würde.

Weil nun aber die Menschen heutzutage deutlich älter werden als früher und nicht wenigen im hohen Alter die geistige Klarheit nach und nach abhanden kommt, ist es äußerst heikel, in der Frage eines weiteren Papstrücktritts zu einem angemessenen Regelwerk zu finden.

Die hervorgehobene Stellung eines Papa Emeritus, wie sie nicht zuletzt im weißen Habit zum Ausdruck kam, sollte jedenfalls nicht weitergeführt werden. Wer künftig zurücktritt, sollte sich wieder zweifelsfrei in Reih und Glied einreihen. Es müsste also von vornherein der Versuchung interessierter Kreise ein Riegel vorgeschoben werden, einen zurückgetretenen Papst als informelle Nebeninstanz zu reetablieren.


1
 
 MPDE 12. Jänner 2023 
 

@Smaragdos

Wer weiß was für ein Papst nach Franziskus kommt...
Ich sage es noch einmal - wir sind verwöhnt durch eine ganze Reihe vorzüglicher Päpste der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte. Die Christenheit hat noch ganz anderes erlebt. Franziskus ist nicht mein Favorit, aber er ist der Stellvertreter Christi. Beten wir für ihn!


2
 
 landpfarrer 12. Jänner 2023 
 

Zum Nebeneinander: Das mit "Papa Emeritus" fand ich nicht so glücklich
Zum Rücktritt: Das Kirchenrecht erlaubt es, der Papst muss niemanden um Erlaubis bitten und kann nach eigenem Gewissen entscheiden. Das reicht !


1
 
 elmar69 12. Jänner 2023 
 

@Smaragdos

Der Rücktritt eines Papstes sollte auch deshalb nicht "normal" sein, damit niemand auf die Idee kommt, einen Rücktritt herbeizuführen.

Es gibt immer jemanden, der den aktuellen Papst lieber weg haben möchte, das war bei den Vorgängern von Franziskus sicherlich nicht anders.

Die Bild-Zeitung konnte einen Bundespräsidenten aus dem Amt drängen.
Beim Amt des Papstes sollte niemand den Versuch wagen.


7
 
 Smaragdos 12. Jänner 2023 
 

Grundsätzlich bin ich auch gegen Papstrücktritte, ausser bei Franziskus - da wünsche ich ihn mir regelrecht!


7
 
 HeikeSti 12. Jänner 2023 
 

Unaufgeregte Analyse ist geboten.

Jetzt hat man einen Präzedenzfall eines Papstrücktritts in der Moderne. Nun kann man ohne Aufregung in Ruhe analysieren, was gelungen ist oder was verbesserungsbedürftig ist und geeignete Schlüsse ziehen. Ich hoffe aber, dass künftig der Rücktritt eines Papstes eine Ausnahme bleiben wird.


5
 
 Dinah 12. Jänner 2023 

Der Vater - wozu ein emeritierter Papst?

Wer und was war der Vater Joseph Ratzingers? Um der Komplexität eines Menschenlebens gerecht zu werden ist die Einbeziehung des Lebens seines Vaters und Großvaters sehr hilfreich. Hier kann so manche Ursache und Prägung erkannt werden, um Handlungsweisen zu verstehen. Das unmittelbare Umfeld an Menschen ist oft nur ein Auslöser, Schuldsuche an dieser Stelle kann auch in eine Sackgasse führen.


0
 
 KlausObenauer 12. Jänner 2023 
 

"si sic eum volo manere ... tu me sequere" (Joh 21,22)

Ich bin kein hochkarätiger Experte, zumal in Sachen Ekklesiologie und Papstamt, wie Kardinal Müller es ist: aber spontan (!) sehe ich mich zum Widerspruch provoziert. - Warum nicht die scholastische Unterscheidung "simpliciter / secundum quid" anwenden? Einfachhin war Franziskus bis zum Tode Benedikts Papst, Benedikt "secundum quid": als ehemaliger (Das Wort sagt es ja!), der in seine Emeritierung nichts Substantielles - das der 'plenitudo potestatis' zugehört - mitnahm, aber etwas von der Berufung, die mit der Wahl verbunden war und die nicht einfach abzustreifen ist: in erster Linie, dass er betet - aber auch schon mal kritisch begleitet.
Ist das eigentliche Problem nicht eher, dass Benedikt Franziskus' schlechtes Gewissen war? Und ist es nicht gut, dass einer mit der Neigung, nassforsch zu agieren, ein solches hat? Man verzeihe mir die narzisstische Phantasie: Wäre Franziskus unter mir papa emerito, ich würde mich da nicht gehemmt fühlen.


2
 
 Cosmas 12. Jänner 2023 
 

keine Rücktritte, aber personelle Vorsorge für eingeschränkte Amtsführung

ich war auch nie begeistert vom Rücktritt Papst Benedikts, verstand aber, dass er möglicherweise befürchtete, dass in seinem Namen Entscheidungen getroffen würden, die gegen seine Überzeugungen hätten sein können. Er hatte niemanden, auf den er sich so hätte verlassen können, wie Papst JP II sich auf ihn für die Zeit der Krankheit verlassen konnte. Daher wird es entscheidend wichtig sein, dass jeder Papst zukünftig von Beginn weg jüngere, gute und vertrauenswürdige Leute in entscheidend wichtige Positionen bringt, um sich darauf bei eingeschränkter Amtsführung auch ohne Rücktritt verlassen zu können, dass der Kurs gehalten wird.


4
 
 SCHLEGL 12. Jänner 2023 
 

Die Problematik des Rücktritts

Als Papst Benedikt das Grab von Coelestin V. besuchte, kam mir der Gedanke, er denke an Rücktritt! Trotzdem war ich 2013 einigermaßen erstaunt. Richtig haben einige User darauf hingewiesen, dass der Titel "papa emeritus" und das Tragen des weißen Talars, Verwirrung gestiftet haben. Besser wäre gewesen" emeritierter Bischof von Rom" und bischöfliche Gewänder.
Coelestin V. wurde von seinem Nachfolger Bonifaz VIII schließlich als Gefangener gehalten, weil der Kirchenjurist Bonifaz befürchtete, seine Gegner könnten seinen Vorgänger instrumentalisieren.
Das dies leider auch mit Benedikt XVI von einigen versucht wurde, ist bekannt.
Kardinal Ratzinger ist bereits als Kardinal bei einer Reise zusammengebrochen, nach seiner letzten Reise als Papst, sagten ihm seine Ärzte, dass er eine weitere Weise NICHT überleben würde. Wie er sich vor dem Rücktritt physisch und psychisch gefüllt hat, wissen wir nicht! Ein Rücktritt sollte aber wirklich die Ausnahme bleiben!


4
 
 girsberg74 12. Jänner 2023 
 

Volle Zustimmung zu "Im Prinzip Zustimmung" - @Chris2


3
 
 SalvatoreMio 12. Jänner 2023 
 

Es kann immer nur 1 Papst geben!

Die Argumente von Herrn Kardinal Müller finde ich allesamt sehr einleuchtend. Es kann auch keinen Zweifel daran geben, dass Papst Benedikt wusste, dass er einen eigentlich undenkbaren Schritt tat - aber warum? Ich glaube nicht, dass er "Opfer seiner Gesundheit, seines Alters" war. Ich glaube auch nicht, dass durch ihn die Amtsführung seines Nachfolgers des Papstes Franziskus behindert wurde. Seitdem erlebt die Kirche aber eine Ungereimtheit nach der anderen. - Frage: warum kam es überhaupt zu diesem einmaligen Vorgang?


4
 
 MPDE 12. Jänner 2023 
 

Ich gebe den Eminenzen Recht

Ich liebe und verehre unseren seligen Papst Benedikt wirklich, aber von dem Titel des "Papa Emeritus" war ich nicht wirklich begeistert. Ich hoffe das wird nicht zur Gewohnheit, denn der Papst ist kein Präsident, der zurücktreten kann, wann er es für angemessen hält, er ist oberster Hirte und nach wie vor Monarch, dessen Amtszeit mit dem Tod endet.


1
 
 Chris2 12. Jänner 2023 
 

Im Prinzip Zustimmung,

aber vielleicht erst ab dem nächsten Pontifikat, da das Gegenwärtige ja überhaupt erst durch den Rücktritt Papst Benedikts XVI. (und womöglich sogar auch durch die Intrigen einer selbsternannten "Mafia") ermöglicht worden war. Irgendwann werden wir verstehen, warum der Heilige Geist beide Prüfungen zugelassen hat...


6
 

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