Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  2. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  3. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  4. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  5. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  6. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  7. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  8. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  9. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  10. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  11. „Wie retten wir die Welt?“
  12. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  13. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  14. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  15. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen

'Infideles non judicantur, sed jam judicati sunt'

19. März 2023 in Spirituelles, 15 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Die Ungläubigen werden nicht gerichtet, sondern sie sind schon gerichtet" - Was erwartet uns beim Jüngsten Gericht? - Thomas von Aquin hatte bereits im 13. Jahrhundert spannende Antworten - Von Roland Noé


Rom (kath.net)

Das jüngste Gericht, kein passendes Thema für eine Kirchenpredigt oder für den Religionsunterricht? Man möchte doch die Gläubigen nicht verunsichern und "Frohbotschaft" statt "Drohbotschaft" usw. Doch klar ist, dass wir alle auf das Gericht zusteuern, ob wir es wollen oder nicht, auch wenn wir es gerne verdrängen wollen. Doch was erwartet uns beim Gericht. Der Heilige Thomas von Aquin, der neben Augustinus der vielleicht größte Kirchenlehrer, hatte bereits im 13. Jahrhundert verblüffende Antworten. So erinnert Thomas daran, dass beim Endgericht Christus die Richtergewalt habe. Dieser bekam vom Vater die "Gewalt", Gericht zu halten. Neben ihm werden aber die Apostel auf den Richterstühlen sitzen. "Weil das Endgericht wegen des Lohnes und der Strafe der sichtbaren Leiber ergehen wird, ist es sinnvoll, daß dieses Gericht in sichtbarer Weise statthabe. Darum auch wird Christus Gericht halten in der Gestalt seiner Menschheit, die alle sehen können, die Guten wie die Bösen. Die Schauung seiner Gottheit aber macht glückselig, darum wird sie nur von den Guten gesehen werden können. Das Gericht über die Seelen jedoch wird, da es ja über Unsichtbares ergeht, unsichtbar geschehen."


Auch der Ort für das "Letzte Gericht" ist für Thomas klar. Dies werde an dem Orte sei, der "Christus gemäß" ist im Hinblick auf seine Menschlichkeit. Gemeint ist das Tal Josaphats, weil dieses Tal unter dem Ölberg liegt und dort Christus die Todesleiden ertragen musste und dies auch Ort ist, wo Christus in den Himmel aufgefahren ist. Der Theologe erinnert in dem Zusammenhang an die Worte der Apostelgeschichte "Wie ihr ihn in den Himmel habt aufsteigen sehen, so wird er wiederkommen".

Wenn das Endgericht beim Menschen vollbracht ist, dann werde laut Thomas die menschliche Natur von Grund auf in "ihren Endzustand" eingesetzt. Zuvor wird aber durch einen einzigen Machtspruch Gottes einem jeden die eigenen Tagen ins Gedächtnis gerufen. "Und diese Kraft, sofern sie dem Menschen die eigenen Taten ins Gedächtnis zurückführt, wird ‚Buch des Lebens‘ genannt.", schreibt der Theologe dazu und erinnert dann in dem Zusammenhang an das Element des Feuers im Zusammenhang mit dem Fegefeuer. "Weil aber unter den Elemente das Feuer das wirkkräftigste und das am meisten Vergängliches verzehrende ist, wird die Aufzehrung der Dinge, die im künftgen Stande nicht bleiben dürfen, auf die gemäßeste Weise durch Feuer geschehen. Und so heißt es gemäß dem Glauben, daß die Welt am Ende durch das Feuer gereinigt werden wird, nicht allein von den vergänglichen Körperdingen,sondern auch von der Befleckung, die dieser Stätte anhaftet durch."

Doch das Ziel ist für Thomas klar: "Sowohl Gottes wie des Engels wie auch des Menschen letztes Glück und Glückseligkeit ist: Gott zu schauen". Zu den Ungläubigen selbst schreibt der Theologe: "„Die Ungläubigen werden nicht gerichtet, sondern sie sind schon gerichtet" (Infideles non Judicantur, sed jam judicati sunt."

 

Buchtipp:  Thomas von Aquin, Sentenzen über Gott und die Welt, 487 Seiten, 19 Euro

 

 


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Thomas von Aquin

  1. Schädelreliquie des heiligen Thomas von Aquin auf dreiwöchiger Reise durch die USA
  2. Benutzerfreundliche Version der ‚Summa Theologiae’ im Internet verfügbar
  3. Der heilige Thomas von Aquin: Philosophie für die Theologie im Dialog
  4. Gratia supponit naturam
  5. Mixa: 'Thomas war scharf im Denken, innig in der Liebe des Herzens'
  6. Pädagogik des Thomas von Aquin: 'Helfen, zu sein'
  7. Sentenzen über Gott und die Welt







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  3. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  4. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  5. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  6. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  7. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  8. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  9. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  10. Papst Franziskus wurde nun in Santa Maria Maggiore beigesetzt
  11. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  12. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  13. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  14. Franziskus gab in unveröffentlichtem Interview Einblicke in Psyche
  15. Der Sarg von Papst Franziskus wurde feierlich verschlossen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz