Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  14. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  15. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas

Pädagogik des Thomas von Aquin: 'Helfen, zu sein'

3. Juni 2005 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zeitgemäße pädagogische Ratschläge von Thomas von Aquin - Interview mit Enrique Martínez, Generalsekretär der Internationalen Thomas-von-Aquin-Gesellschaft


Barcelona (kath.net/ Zenit.org)
Enrique Martínez ist seit 1997 Generalsekretär der Internationalen Thomas-von-Aquin-Gesellschaft und zugleich Direktor des Thomasinstituts der Stiftung "Balmesiana" sowie Professor an der "Abat Oliba"-Universität in Barcelona (Spanien). Im heiligen Thomas sieht er nach wie vor einen außerordentlichen Pädagogen, der uns heute wie damals viel zu sagen hat. In seiner Doktorarbeit hat sich der Geisteswissenschaftlers mit "Person und Erziehung beim heiligen Thomas von Aquin" auseinandergesetzt, in seinem neuesten Buch "Ser y Educar: Fundamentos de Pedagogía Tomista" ("Sein und Erziehung: Prinzipien der thomistischen Pädagogik") erläutert das Mitglied der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas die Unterrichtsmethodiken des heiligen Dominikanerpaters.´

Frage: "Helfen, zu sein" - ist das nicht ein entscheidender Punkt in der Erziehung gemäß Thomas?

Martínez: Papst Johannes Paul II. definierte die Philosophie des heiligen Thomas von Aquin folgendermaßen: Sie sei "keine Philosophie, die sich auf das beschränkt, was 'sein soll', sondern vielmehr eine Philosophie dessen, 'was ist'". Seine Philosophie der Erziehung berührt das Wesen aller Wirklichkeiten, weil sie aufzeigt, dass Erziehung ein Vorgang ist, der der Mitte des eigenen Lebens entspringt. Jeder Mensch möchte glücklich sein - "will genauso werden, wie Gott uns gemacht hat", so drückt es Thomas aus. Aber dazu ist die Unterstützung durch andere notwendig, durch die Eltern, Lehrer und durch Gott.

Die bedeutungsvolle Formulierung "Helfen, zu sein" fasst die Pädagogik des Thomas von Aquin sehr gut zusammen. Er selbst hat uns eine eher formale Definition von Erziehung gegeben, die von Papst Pius XI. in der Enzyklika "Casti Connubii" zitiert worden ist. Erziehen heißt demnach, zur Tugendhaftigkeit, also zur Entwicklung der vollkommenen Reife des Menschen gemäß seiner menschlichen Natur, beizutragen.

Frage: Warum ist so eine "unvergängliche Pädagogik" gerade heute von Bedeutung?

Martínez: Deshalb, weil wir heutzutage im Bereich der Erziehung sehr stark wechselnden Denkströmungen und flüchtigen Meinungen ausgeliefert sind. Die erzieherischen Normen wechseln enorm schnell, und dabei vergisst man den weisen Rat des Aristoteles, der empfohlen hat, dass man Gesetze nicht so häufig verändern sollte, damit die Macht der Gewohnheit genutzt werden kann. Die Erziehung wurde in unzählige Studiendisziplinen unterteilt - ohne Einheit, ohne ausdeutende und normative Tiefe, ohne Autorität. Das ist der Grund, warum wir eine "unvergängliche Pädagogik" neu entdecken muss. Eine solche Pädagogik gründet im Sein des Menschen und in seiner unvergänglichen Natur. So finden wir sie beim heiligen Thomas von Aquin. Eine wahre Erziehungsphilosophie muss wiederentdeckt werden. Sie muss fähig sein, das konkrete, erfahrbare und beschreibbare Gebiet, das es zu erlernen gilt, zu ordnen. Wer das Ziel der Erziehung im Auge behält - die Frage: "Warum erziehen wir überhaupt?" -, der kann den täglichen erzieherischen Herausforderungen wendiger und mit größerer Treffsicherheit begegnen.

Frage: Was hat es mit der erzieherischen Rolle der Engel auf sich, die Sie in Ihrem neuen Buch erwähnen?

Martínez: Auch wenn es sich sehr seltsam anhören mag, heute von der erzieherischen Rolle der Engel zu sprechen, so ist es doch gut, sich die Tatsache ins Gedächtnis zu rufen, dass die Engel wirksame Verbündete sind bei unserem alltäglichen Bemühen, in den Tugenden zu wachsen. Für Eltern und Lehrer sollte es normal sein, die Schutzengel derjenigen um Hilfe zu bitten, die ihnen anvertraut worden sind. Sie sind nicht nur dazu da, damit die Kinder keine Angst vor der Dunkelheit haben. Vor allem aber muss man sich Jesus Christus wenden, denn er ist der einzige Lehrer, der fähig ist, das Reifen in der wahren Erziehung anzuregen. Durch diese Erziehung gelang man schließlich dahin, "in allem [zu] wachsen, bis wir ihn erreicht haben. Er, Christus, ist das Haupt" (Eph 4,15). Die Kinder müssen durch das Gebet und die Sakramente zu Jesus hingeführt werden, damit er derjenige sein kann, der sie von Innen her erzieht.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Thomas von Aquin

  1. Benutzerfreundliche Version der ‚Summa Theologiae’ im Internet verfügbar
  2. 'Infideles non judicantur, sed jam judicati sunt'
  3. Der heilige Thomas von Aquin: Philosophie für die Theologie im Dialog
  4. Gratia supponit naturam
  5. Mixa: 'Thomas war scharf im Denken, innig in der Liebe des Herzens'
  6. Sentenzen über Gott und die Welt







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  8. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  9. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  10. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  13. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  14. Der Teufel sitzt im Detail
  15. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz