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"Gott hat uns keine Kinder am Leben erhalten - aber Freude geschenkt"

26. Juni 2022 in Kultur, 4 Lesermeinungen
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Vor 200 Jahren, am 25. Juni 1822, ist der deutsche Schriftsteller, Komponist, Maler und Jurist Ernst Theodor Amadeus Hoffmann im Alter von 46 Jahren und fünf Monaten in seiner Wohnung in Berlin gestorben - Gastbeitrag von Prof. Ulrich Kutschera


Freiburg, i.Br. (kath.net)

Die Ehefrauen kreativer Männer der Vergangenheit, wie z.B. Komponisten, Schriftsteller, Künstler, Natur- und Geisteswissenschaftler, standen oft zu Unrecht im Schatten ihrer berühmten Gatten, sodass man in den Biographien dieser Geistesgrößen meist kaum etwas über sie erfährt. Dies gilt insbesondere für die Gemahlin des genialen E.T.W. Hoffmann, 1776 bis 1822, der seinen dritten Vornamen 1805 in Verehrung seines musikalischen Idols Mozart von  "Wilhelm" in "Amadeus" änderte.

Geboren am 24. Januar 1776 in Königsberg, und aufgewachsen bei der Mutter und Verwandten (seine Eltern trennten sich als er drei Jahre alt war), litt er zeitlebens an "Vaterentbehrung", ein Phänomen, das heute bei den hohen Scheidungsraten aktueller denn je ist. Der kleine Ernst war ein guter Schüler, wurde musikalisch gründlich erzogen, und studierte in seiner Geburtsstadt gemäß der Familientradition das von ihm wenig geliebte Fach Jura. Sein Berufsziel war aber, Komponist und Musiker zu werden, den "Brotberuf" als Jurist übte er nur widerwillig aus.

Als Hoffmann Assessor am Obergericht in Posen war, lernte er im Jahr 1800 seine spätere Ehefrau, die streng gläubige katholische Polin Maria Thekla Michaelina Rorer (1778--1859) kennen; das Paar heiratete am 26. Juli 1802 in Posen. Nach seiner Strafversetzung nach Plock, und nochmaliger Versetzung in die damalige Preußische Stadt Warschau, kam 1805 die Tochter Caecilia zur Welt. Dieses einzige Kind der Familie Hoffmann ist 1807 in Posen gestorben. Nach dem Einmarsch der Napoleonischen Truppen Ende 1806 verloren alle Preußischen Beamte ihre Stellung, und Hoffmann musste ein "Hungerjahr" in Berlin  verbringen. Von 1808 bis 1813 lebte das fortan kinderlose Ehepaar in Bamberg, wo Hoffmann eine Stelle als Musikdirektor gefunden hatte; in dieser Position arbeitete er 1813 bis 1814 in Dresden und Leipzig, bevor er, durch Vermittlung durch einen Freund, ab 1814/1815  nach Wiedereintritt in den Preußischen Staatsdienst am Kammergericht in Berlin tätig war. Dort verbrachte Hoffmann mit seiner "Mischa" die verbleibenden acht Lebensjahre, viel beschäftigt als Richter, Autor, Komponist und Kunstmaler.


E.T.A. Hoffmann war nicht nur ein großartiger Schriftsteller, dessen Romane (Elixiere des Teufels,1815/1816; Kater Murr, 1819/1821), ca. 50 Erzählungen, Musikrezensionen usw. zur Begründung der Epoche der Romantik geführt haben; er war auch ein bedeutender Komponist. Insbesondere seine Kirchenmusik-Werke, hervorzuheben ist Hoffmanns "Miserere in b-moll für Soli, Chor und Orchester, 1809", sind stellenweise den entsprechenden Mozart-Kompositionen gleich zu stellen. Hoffmann (in den USA: Hoff-man genannt) hat zeitlebens nach Anerkennung als Komponist gestrebt, aber nur seine Berliner Oper  "Undine" brachte ihm einigen Ruhm ein. Von seinen ca. 80 Werken sind etwa die Hälfte erhalten, -- seine Musik verdient mehr Anerkennung als sie bisher erfahren hat.

Da ich neben den Fächern Biologie/Chemie auch Musikwissenschaft studiert habe, und seit  früher Jugend klassisch Klavier spiele, außerdem Mitglied der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft-Bamberg bin, habe ich zum 200. Todestag des Universalgenies Hoffmann ein 48 Minuten dauerndes, aus 10 Sätzen bestehendes, Neo-Klassisches "Requiem for E.T.A. Hoffmann -- Grand Suite for Piano & Synthetic Orchestra in d-moll" komponiert, eingespielt  und als Compact Disc Nr. 5 publiziert, s. den Link unten.  Dieses u.a. von Hoffmanns Werken inspirierte CD-Opus, Sätze 1 bis 3 als Music Video bei You Tube verfügbar, zeigt auch das einzige Selbstbildnis von Hoffmann mit seiner Mischa, 1802 in Posen gemalt und nachkoloriert.

Anfang 1822 erkrankte der "KammergerichtsRath" Hoffmann schwer, und musst die verbleibenden Monate auf dem "Siechbette" verbringen, geplagt von enormen Leiden, die durch eine "Brenneisen-Behandlung" , verübt von einem befreundeten Berliner Chirurgen, einen qualvollen Höhepunkt erreichten. Am 22. März 1822 verfassten Ernst und Mischa  ihr Testament, das als Zeugnis einer guten Ehe hier in Ausschnitten  wiedergegeben werden soll: "Wir, nämlich ich, der Kammergerichtsrat Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann und ich, Maria Thekla Michalina geborene Rohrer haben nun bereits seit zwanzig Jahren in einer fortdauernden wahrhaft zufriedenen glücklichen Ehe gelebt. Gott hat uns keine Kinder am Leben erhalten, aber sonst uns manche Freude geschenkt, doch uns auch mit sehr schweren harten Leiden geprüft, die wir mit standhaftem Mut ertragen haben. Einer ist immer des anderen Stütze gewesen, wie das denn Eheleute sind, die sich, so wie wir, recht aus dem treuesten Herzen lieben und Ehren".

 Ernst Theodor Amadeus Hoffmann ist am 25. Juni 1822, nach Ganzkörperlähmung, mit blutenden, offenen Wunden seines zerfleischten Rückens infolge der Glüheisen-Tortur, gestorben. Seine Mischa hat ihm kurz vor dem Tod die Hände gefaltet, und er soll gesagt haben, man müsse auch an Gott denken. Obwohl Hoffmann kein gläubiger Mensch war, hat ihm seine katholische Ehefrau, in strengem Gottvertrauen gestärkt, das harte Leben als verkannter Komponist erleichtert, ja veredelt. Daher sollten wir zum Tod des Universalgenies E.T.A. Hoffmann auch an seine Frau denken, die ihr eigenes Leben jenem ihres genialen, schwierigen Mannes liebevoll-empathisch geopfert hat.

Musik zum Tod des Berliner Juristen, Freidenkers und Universal-Künstlers: Requiem for E.T.A. Hoffmann, siehe  https://youtu.be/Py0CGyxx5qE

Weitere Infos, siehe www.evolutionsbiologen.de


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