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Scharfe innerorthodoxe Kritik an Moskauer Patriarch Kyrill

8. März 2022 in Aktuelles, 10 Lesermeinungen
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Vor allem in der Diaspora gehen immer mehr Kirchen auf Distanz zur Russisch-orthodoxen Kirche - Sprecher der rumänisch-orthodoxen Kirche bezichtigt Kyrill der Komplizenschaft mit Putin


Athen/Bukarest/Moskau (kath.net/KAP) Vor allem in den orthodoxen Kirchengemeinden in Westeuropa mehren sich die Stimmen, die nicht nur den Ukraine-Krieg verurteilen, sondern auch mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill scharf ins Gericht gehen. "Wir bringen unsere Solidarität mit allen Gläubigen in der Ukraine zum Ausdruck, unabhängig davon, welcher Kirche sie angehören, aber insbesondere mit der Autokephalen Orthodoxen Kirche der Ukraine", hieß es beispielsweise in einer am Wochenende verbreiteten Erklärung der georgisch-orthodoxen Diözese von Belgien und den Niederlanden, wie das Portal "OrthodoxTimes" berichtete.

Die Zeit sei zudem reif, dass die Georgisch-orthodoxe Kirche die Orthodoxe Kirche der Ukraine als autokephal (eigenständig) anerkennt, hieß es weiter. Vonseiten des Moskauer Patriarchats wird der Orthodoxen Kirche der Ukraine jegliche Legitimität aberkannt. Einzig legitime Kirche ist für Moskau die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats. Doch auch diese hat den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt.


In Georgien nimmt die Angst von Tag zu Tag zu, nach der Ukraine der nächste Staat auf der Eroberungsliste Wladimir Putins zu sein. Das Land hat deshalb auch vor wenigen Tagen einen Antrag auf EU-Mitgliedschaft gestellt. Der georgisch-orthodoxe Patriarch Ilia II. war das erste orthodoxe Kirchenoberhaupt, das schon wenige Stunden nach dem Angriff Russlands am 24. Februar zum sofortigen Stopp des Krieges aufgerufen hatte.

Eine russisch-orthodoxe Gemeinde in Amsterdam hat unterdessen angekündigt, aus Protest gegen die Haltung des Moskauer Patriarchen Kyrill zum Krieg dessen Namen nicht mehr in der Liturgie zu kommemorieren. In der Orthodoxie ist dies mehr oder weniger gleichbedeutend mit der Aufkündigung der Kirchengemeinschaft. "Auf diese Weise schließen wir uns dem orthodoxen Klerus der Ukraine an, der in zunehmender Zahl aufhört, des Patriarchen Kyrill zu gedenken", hieß es in einer Erklärung der Gemeinde.

Ohne die Moskauer Kirchenführung direkt beim Namen zu nennen, übte dieser Tage auch der Sprecher des Bukarester Patriarchats, Vasile Banescu, schärfste Kritik an der Haltung der Russisch-orthodoxen Kirche. Ein wahrhaftiger Christ habe die moralische und spirituelle Pflicht, in der aktuellen dramatischen Situation, in der Abertausende unschuldige Menschen sterben, Gerechtigkeit von Ungerechtigkeit und Wahrheit von Lüge zu unterscheiden, so Banescu. Er bezichtigte die Russisch-orthodoxe Kirchenführung der Komplizenschaft mit Wladimir Putin. Ein wahrhaftiger Christ würde auch nicht in das System aus "Falschmeldungen und perfider antieuropäischer Propaganda" einstimmen, so der Sprecher des Patriarchats. Die Erklärung des Sprechers wurde auf der offiziellen Website der Rumänisch-orthodoxen Kirche veröffentlicht.

Patriarch Kyrill offenbar unbeeindruckt

In den orthodoxen Kirchen in Russland wurde unterdessen am Sonntag für den Frieden gebetet, wie einer Mitteilung auf der offiziellen Website des Moskauer Patriarchats zu entnehmen ist. Auch Patriarch Kyrill sprach beim Sonntagsgottesdienst in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau ein entsprechendes Gebet. Allerdings ging er zugleich auch scharf mit jenen ins Gericht, die derzeit ihre Waffen gegen das "heilige Russland" erheben würden. Am Ende des Gottesdienstes, an dem auch zahlreiche russische Regierungsvertreter teilnahmen, wurde die Kulturministerin der Russischen Föderation, Olga Borisovna Lyubimova, mit einem hohen kirchlichen Orden ausgezeichnet.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten

Foto Patriarch Kyrill I. © Wikipedia/Serge Serebro, Vitebsk Popular News/Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported


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Lesermeinungen

 Stephaninus 9. März 2022 
 

@Richelius @Schlegl

Ich danke Ihnen beiden herzlich für Ihre kompetenten und erhellenden Antworten. Das ist ja alles ziemlich verwirrend.


2
 
 SCHLEGL 9. März 2022 
 

@Stephaninus

Richelius hat Ihnen schon geantwortet. Der ökumenische Patriarch Bartholomaios hat 2018 gegen den Willen Kyrills und Putins die Autokephalie der orth. Kirche der Ukraine in einem Tomos verkündet. Die Autokephalie der orth. Kirche sagt aber nicht,dass deren Oberhaupt der Titel "PATRIARCH" haben muss. Die Kirche von Griechenland ist ebenfalls autokephal, aber das Oberhaupt dieser Kirche führt nur den Titel "Erzbischof".
In Kiew lebt (93)der selbsternannte "Patriarch Filaret" (Denisenko).Er war in jungen Jahren kurz Russ.-Orth. Bischof in Österreich, nach dem Tod von Patriarch Tichon(Izwekow)Verweser des Patriarchats, unterlag aber in der Wahl AlexejII(Rjudiger).Er wurde aber mit dem Bischofsitz von Kiew belohnt.Noch während der Amtszeit von AlexejII.versuchte er seine Kirche von Moskau zu trennen,worauf er exkommuniziert wurde.Konstantinopel hob im Zug der Autokephalie diese Exkommunikation auf, anerkannte aber die Selbstbezeichnung "Patriarch" nicht.Darauf brach Filaret mit Epiphanij.


3
 
 Richelius 9. März 2022 
 

@ Stefanius

Als autokephal wurde die Kirche anerkannt. Den Rang eines Patriarchen hat ihr Oberhaupt nicht erhalten. Es läuft zwar noch ein „Ehrenpatriarch“, der noch zum ehem. Kiewer Patrarchat gehört hat, irgendwo herum, dieser Rang ist aber von Konstantinopel nicht anerkannt und unabhängig von der jetzigen Kirchenleitung.


0
 
 Stephaninus 9. März 2022 
 

Kirchenpolitische Frage

Vielleicht liest ja Msgr. Schlegl meine Frage: Ich verstehe nicht, warum man der Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche als Metropoliten bezeichnet, nachdem doch vor wenigen Jahren Konstantinopel diese Kirche als von Russland abgetrenntes Patriarchat anerkannte (was ja dann zu harschen Kritiken Moskaus führte).


0
 
 frank.r 9. März 2022 
 

Patriarch Kyrill ist eine Marionette Putins, das zeigt auch die wertvolle Ihr, die er vo einigen Jahren von ihm geschenkt bekam. Diese Uhr wurde dann halbherzig von einem Foto von Kyrill wegretuschiert, aber man konnte das Spiegelbild auf der Tischoberfläche noch sehen.


4
 
 felis.catus 9. März 2022 
 

@Msgr. Schlegl

Schön, dass Sie wieder hier sind.
Eine Ergänzung aus dem deutschsprachigem Wikipedia:
"Kyrill I. war aktiver Offizier des sowjetischen Geheimdienstes KGB." Man kann es nicht glauben, aber es gibt Belege dafür.


2
 
 Stephaninus 9. März 2022 
 

@Schlegl

Lieber Msgr. Schlegel, schön, sind Sie wieder da. Wir brauchen ihre Expertise!


2
 
 Richelius 9. März 2022 
 

@ Schlegl

Ich bin froh, daß Sie wieder hier schreiben.
Der Realitätsverlust von Putin beunruhigt mich mehr als alles andere. Bis jetzt konnte man zumindest davon ausgehen, daß seine Handlungen doch zumindest von Vernunft geleitet waren. Das ist jetzt ganz anders. Ich hoffe und bete, daß er nicht noch einen Weltkrieg anzettelt. Ohne Gesichtsverlust kommt er hier nicht mehr raus.
Zur ROK: Ich habe dreimal lesen müssen, bis ich das erste Mal realisiert habe, daß die ROK in der Ukraine auf Distanz zu Kyrill geht. Eine Revolte innerhalb dieser Kirche hätte ich nie erwartet.


2
 
 lakota 9. März 2022 
 

@Schlegl

Werter Monsignore Schlegl ich freue mich, wieder von Ihnen zu hören!
Mit den orthodoxen Kirchen kenne ich mich ja wenig aus, da sind Ihre Informationen immer interessant.

Den Namen von Patriarch Kyrill nicht mehr in der Liturgie zu nennen, ist ein starkes Zeichen, finde ich.


2
 
 SCHLEGL 9. März 2022 
 

Patriarch Kyrill

In russischen Medien, besonders im Internet, wird schon seit langer Zeit schwere Kritik an der Person und der Lebensführung von Patriarch Kyrill geübt. Eine Überschrift lautete: "Kyrill-Patriarch, oder Oligarch ".
Ich hoffe Papst Franziskus wird das geplante Treffen mit Kyrill zeitgerecht absagen!
Der Gipfel der Verlogenheit des Patriarchen seines Außenministers, Metropolit Hilarion, ist die Gründung russischer Diözesen in Afrika, wo versucht wird die Autorität des orthodoxen Patriarchen von Alexandria zu unterlaufen, weil dieser, gegen den Willen Moskaus die autokephale Orthodoxe Kirche der Ukraine anerkannt hat.
Sowohl Putin als auch Kyrill leiden unter fortschreitendem Realitätsverlust, abgesehen davon hat Putin als ehemaliger KGB Agent, sicher belastendes Material gegen Kyrill, mit dem er ihn erpressen kann. So schaut's aus.


6
 

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