Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  6. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  7. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  10. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  11. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  12. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  13. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  14. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  15. Papst prangert mangelnden politischen Willen zum Klimaschutz an

Libanon: Ein interreligiöses Wunder am Stadtrand von Beirut

3. Oktober 2021 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kloster ist Begegnungsort für christliche und muslimische Familien


München-Wien (kath.net/KIN)

Ein Karmelitenkloster mit einem französischen Ehepaar als Patronen, das Christen und Muslime im Libanon gleichermaßen anzieht: Dieses „interreligiöse Wunder“ geschieht im Beiruter Vorort Hazmiyeh. Das kleine christliche Heiligtum dort ist den heiligen Louis und Zélie Martin geweiht, den Eltern der heiligen Theresia von Lisieux. Das Ehepaar wurde 2015 im Rahmen der römischen Bischofssynode zur Ehe- und Familienpastoral heiliggesprochen.

Mit der Wertschätzung für Ehe- und Familienleben hat auch die interreligiöse Anziehung des kleinen Wallfahrtsorts zu tun, erklärt der Provinzial der Unbeschuhten Karmeliten im Libanon, Pater Raymond Abdo: „Der Ort weckt großes Interesse. Auch Muslime besuchen ihn. Viele Paare kommen zu uns, vor allem Paare aus religionsverschiedenen Ehen. Es gibt auch Bekehrungen zum Christentum.“


Erster Wallfahrtsort für heiliges Ehepaar Martin

Die Karmeliten betreiben ein geistliches Zentrum, in dem sie Menschen seelsorgerisch begleiten oder Gebetskreise anbieten. Im Gespräch mit dem päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ erklärt der Ordensmann, dass es sich beim Heiligtum am Stadtrand von Beirut um den ersten Wallfahrtsort weltweit handle, der Louis und Zélie Martin gewidmet ist.

Doch nicht nur die Gedenkstätte für das heilige Ehepaar wird den ganzen Tag über von Christen wie Muslimen besucht: „Ich weiß nicht genau warum, aber auch die Statue Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel zieht viele Menschen an. Mehrere Jahre lang war die Kirche zu klein. Wegen des Platzmangels mussten vor allem am Sonntag viele Menschen draußen stehen.“

Wirtschaftskrise im Libanon erschwerte Bauvorhaben

Der ursprüngliche Plan, eine neue Kirche zu bauen, musste als zu teuer verworfen werden. Stattdessen haben sich die Karmeliten für einen Anbau entscheiden. Doch auch hier gab es Schwierigkeiten, die die prekäre Lage im Libanon widerspiegeln: „Viele unserer Wohltäter vor Ort wurden schwer von der Krise getroffen. Seit fast zwei Jahren sind die Schecks im Libanon nahezu wertlos.“

Unterstützung kam von „Kirche in Not“, weiteren Hilfswerken sowie privaten Spendern aus dem Ausland. Mitte September konnte nun die neue Kirche geweiht werden ‒ auch wenn noch nicht alles fertig ist, erzählt Pater Raymond. „Die heilige Messe wird noch auf dem provisorischen Altar aus Holz gefeiert. Der neue Altar soll im kommenden Jahr fertig sein.“

Christen stellen heute im Libanon rund ein Drittel der Bevölkerung, der nach wie vor stärkste christliche Bevölkerungsanteil im Nahen Osten. Doch ihre Zahl ist im Sinkflug: Ursachen sind der libanesische Bürgerkrieg (1975-1990), die anhaltende Polit- und Wirtschaftskrise seit 2019 und vor allem die verheerende Explosion vom 4. August 2020, die weite Teile Beiruts verwüstete. Aufgrund der steigenden Armut und der fehlenden Perspektiven sind die Christen in Scharen ausgewandert. Die katholische Kirche des lateinischen Ritus macht weniger als ein Prozent der Christen im Libanon aus. Dennoch verfügen sie über eine Anziehungskraft – wie das kleine interreligiöse Wunder am Stadtrand von Beirut beweist.

Foto: Finale Arbeiten im Kirchen-Anbau. © Jacques Berset/Kirche in Not


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Libanon

  1. Libanon und Syrien: „Die Menschen versuchen, mit einem US-Dollar pro Tag zu überleben“
  2. Libanon: Ein Weihnachtswunder inmitten von Hitze, Verwüstung und Tod
  3. Beiruter Erzbischof: „Wir wollen die Wahrheit über die Explosion wissen”
  4. Libanon: „Die Menschen zählen darauf, dass wir ihnen zur Seite stehen“
  5. Der Libanon in der Krise: „Wir brauchen ein Wunder“
  6. Der maronitische Pater Charbel Eid Rizkallah spricht Klartext
  7. Libanon: Junge Christen leisten Nothilfe für Überlebende der Explosion von Beirut
  8. Libanon: „Explosion erschüttert die ganze Welt“
  9. Patriarch Rai: "Libanon riskiert wirtschaftlichen Kollaps"
  10. Libanon: Syrisch-Orthodoxe starten Kirchensender ‘Suboro TV’






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  5. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  9. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  10. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  11. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  12. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  13. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  14. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  15. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz