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Beirut-Gedenken: Patriarch erneuert Kritik an politischer Führung

6. August 2021 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Kardinal Rai bemängelt schleppende Aufarbeitung der Explosionskatastrophe: "Staat schuldet nicht nur den Familien der Opfer, sondern allen Libanesen die Wahrheit"


Beirut (kath.net/KAP) Massive Kritik an der politischen Führung im Libanon hat Kardinal-Patriarch Bechara Boutros Rai bei der Gedenkmesse zum ersten Jahrestag der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut geäußert. "Der Staat schuldet nicht nur den Familien der Opfer, sondern allen Libanesen die Wahrheit", betonte das Oberhaupt der Maronitischen Kirche bei dem Gedenken am Mittwochabend zur schleppenden Aufarbeitung der Katastrophe vom 4. August 2020 mit rund 200 Toten und mehr als 6.500 Verletzten.

Angesichts des vor einem Jahr vergossenen Bluts von "Märtyrern" könne es keine politische Immunität geben, sagte der Patriarch in Richtung jener staatlichen Autoritäten, die nicht nur ihre Unschuld beteuern, sondern per Hinweis auf ihre Immunität auch Ermittlungen gegen ihre Person bekämpfen. Einmal mehr forderte Rai außerdem eine umgehende Regierungsbildung angesichts der immer dramatischeren wirtschaftlichen Krise im Land. "Die internationale Gemeinschaft ist für die Nöte der Libanesen sensibler als die libanesischen Führer selbst", hielt der 81-jährige Patriarch fest.


Das Gedenken in unmittelbarer Nähe des Kraters, den die Explosion von 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat vor einem Jahr hinterlassen hat, begann mit einem muslimischen Gebet und einer Schweigeminute für die Opfer. Im Anschluss wurden die Namen der Todesopfer der Katastrophe verlesen, die die "die Hälfte der Hauptstadt" verwüstete, wie Patriarch Rai laut Tageszeitung "L'Orient-Le Jour" später in seiner Predigt bei der Gedenkmesse erinnerte. An dem Gottesdienst nahmen zahlreiche Angehörige der Opfer teil, die teilweise Bilder ihrer ums Leben gekommenen Familienmitglieder in Händen hielten. Auch der päpstliche Gesandte im Libanon, Nuntius Joseph Spiteri, feierte die Messe mit. Politiker nahmen nicht teil.

"Politik dient nur eigenen Interessen"

Die politische Klasse im Land diene nur ihren eigenen Interessen, während die Bevölkerung unter der Last der wirtschaftlichen Krise im Libanon leide, kritisierte Rai in seiner Ansprache. Gleichzeitig versuchte der Kirchenführer den Libanesen Mut und Hoffnung zuzusprechen - unter anderem mit dem Hinweis auf die jüngste internationale Geberkonferenz, bei der mehrere Länder am Mittwoch weitere millionenschwere Hilfen für den Libanon angekündigt haben.

So sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei der von ihm angestoßenen Konferenz 100 Millionen Euro und die Lieferung von 500.000 Corona-Impfdosen zu. Deutschland versprach 40 Millionen Euro, die EU-Kommission zusätzliche 5,5 Millionen zu bereits geplanten 50 Millionen Euro im laufenden Jahr. Die Geber verbanden damit deutliche Forderungen an die politische Führung des Libanon, die Hintergründe des Unglücks aufzuklären und Reformen auf den Weg zu bringen.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
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