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Die Gläubigen der „Ausserordentlichen Form“ sind das Symptom, nicht die Krankheit

30. Juli 2021 in Kommentar, 26 Lesermeinungen
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Der Tag, an dem man seitens der Kirchenleitung den Mut hat, den eigentlichen Problemen der Liturgie ins Auge zu sehen, wird kommen. Denn sie bestehen weiter - Gastkommentar von Martin Grichting / Bistum Chur


Rom (kath.net)

So lange die Kirchenleitung nicht in der Lage ist, für die ganze Kirche eine Form der Liturgie zu approbieren, die wieder wirklich hilft, das Herz zu Gott zu erheben, ist es unglaubwürdig, diejenigen anzuklagen, die ein Problem artikulieren, das die Kirchenleitung selbst verursacht hat. Der Tag, an dem man den Mut hat, den eigentlichen Problemen der Liturgie ins Auge zu sehen, wird kommen.

So richtig bewusst wurde mir, dass die nach dem II. Vatikanischen Konzil geschaffene Liturgie bedauerliche Mängel aufweist und die Gläubigen geistlich sowie emotional hungern lässt, als ich Generalvikar wurde. Denn nun war ich nicht mehr als Pfarrer Zelebrant, sondern bei Bischöflichen Liturgien viel öfter Konzelebrant. Funktional war ich damit den Laien, die an der Eucharistiefeier teilnahmen, nicht unähnlich: Mitbeter, säkular gesprochen: Zuschauer und vor allem Zuhörer. Da wurde mir bewusst, wie einseitig auf den Verstand diese Form der Liturgie ausgerichtet ist. Sie kann - gerade im deutschsprachigen Raum - mit echt geistlichen Liedern angereichert sein. Das Kirchgebäude kann majestätisch gebaut und schön geschmückt sein. Im Idealfall sind auch die liturgischen Gewänder etwas fürs Auge. Das Ohr mag bei brillanten Organisten zwischendurch auf seine Kosten kommen. Aber Architektur und Konzert ersetzen nicht Spiritualität. Und der Genuss von Ästhetik ist nicht mit der lebendigen Gottesbeziehung zu verwechseln. So bleibt es dabei, dass man in seiner Muttersprache während einer Stunde mit Worten berieselt wird, die man zwar versteht, aber beim besten Willen nur zum kleinen Teil verstandesmässig aufnehmen kann. Im Werktagsgottesdienst verschärft sich das Problem, weil er noch mehr vom Wort geprägt ist - und damit ist nicht das Wort Gottes gemeint. Selbst die Eifrigsten, die auf ihren Handys die gottesdienstlichen Texte mitlesen, um nicht allzu sehr abgelenkt zu sein, müssen irgendwann anerkennen, dass sie an ihre Grenzen kommen.


Wenn man selbst Zelebrant ist, stellt sich die Sache anders dar. Man muss sich auf die Texte konzentrieren, schon nur, um sie korrekt vorzutragen. Zudem ist man stets Handelnder. Das mildert das Problem der Aufmerksamkeit und lässt den Aspekt des Empfindens in den Hintergrund treten. Das hat wohl den Effekt, dass viele Bischöfe und Priester bisher zu wenig Verständnis empfunden haben für die Laien, die ununterbrochen einem Wortregen ausgesetzt sind. Dieser überfordert sie und generiert nicht selten das schlechte Gewissen, bei der Messe nicht aufmerksam gewesen zu sein. Zugleich lassen die fast pausenlos mit der Giesskanne über alle rieselnden Worte von unterschiedlichem Gewicht die Seele im Leeren baumeln. Das Herz wird selten wirklich erreicht. Es wird nicht erwärmt, sondern übergangen. Darunter leidet die Ahnung und Achtung vor dem Heiligen. Und nur wenn diese neben das intellektuelle Ertasten treten, wird der Mensch im Glauben gehalten. Denn sonst läuft der Glaube Gefahr, zur allenfalls interessanten intellektuellen Beschäftigung zu werden. Aber er zieht nicht mehr den ganzen Menschen in seinen Bann.

Der zum Volk gewandte Zelebrant, der ununterbrochen auf dieses einredet, tut sein übriges. Dazu ist schon viel gesagt worden. Selbst wenn man sich ausdrücklich zurücknimmt und sich weder als Unterhalter aufspielen will, noch durch politische oder andere gutmenschliche Einlagen das eigene Subjekt in den Vordergrund rückt: Dass man als Priester Jesus Christus repräsentiert, ist die theologische Wahrheit. Dass man trotzdem viel zu sehr mit seiner als mehr oder weniger einladend empfundenen Persönlichkeit im Vordergrund steht, ist die von den Gläubigen wahrgenommene Wirklichkeit.

Der englische Schriftsteller Gilbert K. Chesterton hat einmal gesagt, Protestanten seien der Meinung, dass man Gott nur durch Denken verehren könne. Katholiken würden es mit allen Sinnen tun. Er hat dies noch vor der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils gesagt. Denn heute sind wir in etwa bei dieser protestantischen Position angekommen. Das gilt selbst dann, wenn die Liturgie nicht pädagogisch missbraucht wird für die Propagierung von sozial- oder umweltpolitischen Anliegen oder als Experimentierfeld dient, auf dem sich die Phantasie von Liturgiegestaltern auslebt.

Es gäbe noch viel zu sagen, zuerst zweifellos über den Opfercharakter der Hl. Messe, ihre Eigenschaft als Teilhabe an der göttlichen Liturgie statt als Versammlung von „Feiernden“, etc. Ich möchte mich hier mit der phänomenologischen Betrachtung begnügen, die sich vor allem in die Lage der Laien zu versetzen versucht.

Diese Laien lässt man geistlich hungern. Und was tun sie? Sie brechen aus der Herde aus. Sie suchen ihre Nahrung woanders. Je länger ich der Sache nach bald 29 Jahren Priestersein zusehe, komme ich zur Überzeugung: Die von den Mächtigen verachteten Gläubigen, welche in der ausserordentlichen Form Beheimatung gefunden haben, sind das Symptom, nicht die Krankheit. Statt sie mit dem Hirtenstab zu schlagen, sollte man einmal in Erwägung ziehen, dass sie - vielleicht manchmal auch auf ungelenke Art - ein Problem artikulieren. Wenn - wie man vor allem in Frankreich und den USA sieht - nun wieder verhältnismässig viele Junge (Priester und Ehepaare, die noch für Kinder offen sind) die ausserordentliche Form vorziehen, würde es im Sinne des Hl. Benedikt geistlicher Klugheit entsprechen, sich zu fragen, ob nicht der Geist Gottes auch aus diesen Jungen spricht.

Priester, die näher bei den Gläubigen sind als Liturgietheoretiker und Liturgiekuriale, spüren jedenfalls immer mehr, dass viele Laien gerade an der Feier der Eucharistie leiden, bewusst oder unbewusst. Nicht wenige, vor allem ältere, lassen liturgisch über sich ergehen, was für sie nicht mehr zu ändern ist. Sie bleiben treu bis zuletzt und prägen heute die Gottesdienstteilnehmer. Andere bleiben mit der Zeit enttäuscht weg. Denn sie haben lange genug die Erfahrung gemacht, dass sie nicht erbaut sowie getröstet wurden und dass sie nicht in ihrem heutzutage sowieso schwierigen Christsein unterstützt aus dem Kirchenraum heraus geschritten sind. Natürlich haben Überalterung und Wegbleiben noch andere Gründe, aber die Liturgie ist auch einer davon. Wer will es leugnen? 

 So lange die Kirchenleitung nicht in der Lage ist, für die ganze Kirche eine Form der Liturgie zu approbieren, die wieder wirklich hilft, das Herz zu Gott zu erheben, ist es unglaubwürdig, diejenigen anzuklagen, die ein Problem artikulieren, das die Kirchenleitung selbst verursacht hat. Statt diese Gläubigen zu drangsalieren, sollte die Kirchenleitung zu verstehen suchen, was der Geist Gottes durch diese Gläubigen, gerade auch durch die vielen Laien unter ihnen, sagt. So lange dies nicht geschieht, sollten die Diözesanbischöfe Vernunft walten lassen angesichts eines universalkirchlichen Disziplinargesetzes, das verletzt und spaltet. Am einfachsten wird dies auf der Ebene der Diözesen möglich sein durch grosszügige Dispensen von den Normen dieses Gesetzes.

Der Tag, an dem man seitens der Kirchenleitung den Mut hat, den eigentlichen Problemen der Liturgie ins Auge zu sehen, wird kommen. Denn sie bestehen weiter. Man kann sie nicht mit einem Gesetz aus der Welt schaffen. Wie auch immer man die natürliche Selektion nach Darwin beurteilt: Es gibt eine übernatürliche Selektion, und die ist am Werk.

Martin Grichting war Generalvikar des Bistums Chur und beschäftigt sich publizistisch mit philosophischen und theologischen Fragen.

 

 

 


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Lesermeinungen

 Marcoman 1. August 2021 

Gegenrede!

Ich möchte hier nur kundtun, dass in unserer Kirche der Novus Ordo zur Anwendung kommt, und unsere Gottesdienste andächtig, bereichernd und schön sind. Ich freue mich sehr auf den Sonntag. Das ist für mich jedes Mal eine ungeheure geistige Stärkung, zweifellos auch wegen der modernen Liturgie. Das wäre mein persönliches Zeugnis.


1
 
 MontiRa 1. August 2021 
 

Ein toller Text,

dem ich vollumfänglich zustimmen kann.


3
 
 Katholik88 31. Juli 2021 
 

Die Alte und die neue Messe

Man kann es drehen und wenden wie man es will. Dieser Priester hat recht. Man kann noch so würdig den NO feiern, trotzdem wird er nie wie die Alte Messe sein. Mit all der Schönheit, mit all der Mystik und mit all den Gnaden. Der NO wurde für den Menschen gemacht und nicht für Gott. Das ist ganz klar. Siehe Bugnini & Co. Und jeder der die Alte Messe besuchen kann, soll sie besuchen. Das ist seine Pflicht. Warum sollten wir uns Katholiken mit halben Sachen zufrieden geben? Hat der Herr für uns halbe Sachen gemacht und nur halb gelitten? Nein, er hat aus dem Vollen gelitten. Der NO bringt den Leuten geistlich nichts. Ist wie eine trockene Wüste. Und es ist eine Dummheit zu glauben, dass wenn man den NO ad deum und auf Latein feiert, es auf die gleiche Stufe mit der Alten Messe stellt. Oder wenn man E-Gitarren, Tambourins oder Bongos benutzt. Leute, aufwachen, es geht um Gott in der Hl. Messe und nicht um uns damit wir unterhalten werden. Solche Sachen sind nicht seiner Majestät würdig.


3
 
 Robert_S 31. Juli 2021 
 

ie Gläubigen der „Ausserordentlichen Form“ sind weder das Symptom nocih die Krankh

Gelobt seien JESUS CHRISTUS und seine allerheiligste Mutter Maria.

Der kath.net Beitrag ist inhaltlich gesehen ein guter Beitrag und sicherlich gut gemeint.

Dennoch muss ich widersprechen:

Die Gläubigen der „Ausserordentlichen Form“ sind weder das Symptom, noch die Krankheit.

Wenn man mit der Analogie Syptome- Krankheit argumentiern möchte, so wären diese Gläubige zusammen mit den Priestern welche die ausserordentlichen Form die heilige Messe feiern die Antikörper welche der von diversen Infektionen (Häresie, Liturgiemissbrauch) befallene Leib der Kirche gebildet hat.

Die alte MEsse wäre in dieser Analogie das Heilmittel.

Natürlich sind sie nicht die einzigen Antikörper,denn auch im konservativen Novus Ordo gibt es heiligmässige Katholiken, aber zur Zeit sind sie die prominetesten, da sie äusserlich eben durch diese alteehrwürdige Form der Messe auffallen und scheinbar ein angebliches Problem darstellen.

+PAX+CHRISTI+


2
 
 Innozenz11 31. Juli 2021 
 

Weitere Stimme zu Traditionis Custodes

Ich möchte an dieser Stelle alle Mitforisten gerne auch auf die interessante Bewertung von TC durch Martin Mosebach auf CNA hinweisen

de.catholicnewsagency.com/article/martin-mosebach-antwortet-auf-traditionis-custodes-1455


3
 
 SalvatoreMio 31. Juli 2021 
 

Priesterseminare der Tradition.

@claude @ Gaston: herzlichen Dank für Ihre Worte. Die Aussage, dass diese Seminare voll sind, sprechen eine überdeutliche Sprache! -
Ich werde Ihre Aussage weitergeben an die Rosenkranzgruppe, die jeden Montag um Berufungen betet. Wir trösten uns bislang damit, dass der Herr uns z. B. Priester schenkt in der Slowakei oder in Vietnam usw.


4
 
 Zeitzeuge 31. Juli 2021 
 

Lieber Chris2, im Link die Statistik eines säkularen, kirchenfernen Instituts

bzgl. Meßbesuch!

Erstaunlich ist, daß die oder der Ersteller

diese Statistik mit erstaunlichen Kenntnissen

kurz kommentiert hat!

fowid.de/sites/default/files/download/liturgiereform.pdf


4
 
 mameschnue 31. Juli 2021 

Wortberieselung muss auch im NO nicht sein

Glücklicherweise mache ich, gerade bei jungen, seeleneifrigen Priestern die Erfahrung, dass auch der NO keine Wortberieselung sein muss.


0
 
 lesa 31. Juli 2021 

Beim Namen genannt.


1
 
 Chris2 30. Juli 2021 
 

Hier noch der Link zur Graphik

www.dbk.de/fileadmin/redaktion/Zahlen%20und%20Fakten/Kirchliche%20Statistik/Katholiken%20und%20Gottesdienstteilnehmer/2020-Grafik-Katholiken-und-Gotte


0
 
 Chris2 30. Juli 2021 
 

Korrektur: Hier gibt es die Zahlen

Die DBK hat alles überarbeitet. Eine Graphik dazu gibt es auch, aber die zeigt nicht mehr den prozentualen Anteil der Gottesdienstbesucher an der Gesamtzahl der Katholiken an (in der Tabelle die rechte Spalte; die Balken für die absoluten Zahlen sehen aber auch schon verheerend genug aus). Der Messbesuch war übrigens am stärksten in den Wirren nach dem jüngsten Konzil (1965ff) und nach der "Liturgiereform" (1970ff) eingebrochen. Und allein in den letzten 10 Jahren bis 2019 (2020 mit Corona und teils - wie in München - sogar kirchlichen vor den staatlichen Messverboten) hat die Kirche 1/3 ihrer Gottesdienstbesucher verloren - und das, obwohl (oder weil?) viele Hl. Messen durch "Wortgottesdienste" ersetzt worden sind...

www.dbk.de/fileadmin/redaktion/Zahlen%20und%20Fakten/Kirchliche%20Statistik/Katholiken%20und%20Gottesdienstteilnehmer/2020-Tab-Katholiken-Gottesdienst


0
 
 Chris2 30. Juli 2021 
 

Sag mir, wo die Gottesdienststatistik der DBK ist, wo ist sie gebliehiben?

Die Zahlen zum Gottesdienstbesuch seit 1950 bei der Bischofskonferenz, die ich erst vor ein paar Tagen abgerufen und ausgewertet hatte, sind weg, mein Bookmark geht ins Leere. Sicher nur ein Zufall, dass das gerade jetzt verschwindet...
Na ja, egal, @maxjosef, hier gibt es auch nette Zahlen:

de.statista.com/statistik/daten/studie/2637/umfrage/anzahl-der-katholischen-gottesdienstbesucher-seit-1950/


1
 
 Gaston 30. Juli 2021 

@SalvatoreMio

Von den 118 diese Jahr in Frankreich geweihten Weltpriestern kommen 26 von der Communauté Saint-Martin (SEHR klassisch im Novus Ordo, die Jungs sind in Deutschland in Neviges vertreten und haben bereits die ersten deutschen Seminaristen).
Auch das Seminar in Wigratzbad hat guten Zulauf.

Künftig werden die Priester mehrheitlich (ob alt- oder neurituell) daher kommen, wo man mit der Tradition eben nicht brechen will, sondern aus dem Erbe von 2000 Jahren Christentum lebt.

TC ist ein Rückzugsgefecht von Modernisten...


3
 
 claude 30. Juli 2021 
 

@salvatoreMio

Die Priesterseminare der Tradition sind voll, zum Platzen voll.

Die Novus-Ordoseminare müssen geschlossen werden, die "altritualen" Seminare sind so voll, das zugebaut werden muss.

Das spricht wohl für sich selbst.


4
 
 maxjosef 30. Juli 2021 
 

@Chris2

Ich stimme Ihnen weitgehend zu. Es gibt schon zu denken, dass der katholischen Kirche in Deutschland in den letzten Jahrzehnten wesentlich mehr Menschen weggelaufen sind als jemals der DDR.


3
 
 SalvatoreMio 30. Juli 2021 
 

Die guten Meinungen hier in allen Ehren -

doch wie soll es weitergehen, wenn die Priesterseminare leer sind oder derart umstrukturiert werden, dass wir wirklich bald "evangelisch gemacht werden" oder wenn jene, die sich zum Priestertum berufen fühlen, Angst haben vor einer derart verwirrten Kirche und gleich wegbleiben?
Beten wir!


2
 
 Chris2 30. Juli 2021 
 

@maxjosef

Das Problem ist, dass Kirche und Gesellschaft Verstand und die elementarste Logik verloren haben
- Der Messbesuch in D ist besonders stark in den Wirren der Konzilszeit und nach
der Liturgie"reform" zurückgegangen, insgesamt von etwa 50 auf unter 10%. Lösung: Noch mehr "Neues"...
- Gesellschaft: Vieles hat man längst akzeptiert und hält es für "völlig normal", wofür man einen Seher noch vor 20 Jahren für verrückt erklärt hätte, z.B. den drohenden totalen Sieg der Linken trotz Zusammenbruch des Kommunismus. Oder komplett offene Grenzen und Straffreiheit für falsche Namen im Asylverfahren unter einer CDU-Kanzlerin...
- In den USA ist 2+2 nicht mehr immer 4, weil exakte Mathematik etwas "weißes", also "rassistisch" ist...


4
 
 Väterchen Frost 30. Juli 2021 
 

Dank an Msgr. Grichting

So richtig bewusst wurde mir, dass die nach dem II. Vatikanischen Konzil geschaffene Liturgie bedauerliche Mängel aufweist und die Gläubigen geistlich sowie emotional hungern lässt, als ich Generalvikar wurde.


9
 
 maxjosef 30. Juli 2021 
 

Mauerbau

Mit "Traditionis Custodes" hat Papst Franziskus eine Mauer errichtet. Es gibt da eine historische Analogie: Auch in Deutschland hat einmal eine Regierung eine Mauer erbaut. Dieser Mauerbau war ein Gewaltakt, aber letztlich war er das Eingeständnis, dass der Sozialismus gescheitert ist. Ist "Traditionis Custodes" letztlich das Eingeständnis, dass die Liturgiereform gescheitert ist? Sicher eine provokante Frage, aber dieser Gedanke ging mir durch den Kopf.


10
 
 Chris2 30. Juli 2021 
 

Die „Ausserordentlichen Form“ ist ein Teil der Lösung,

nicht das Problem.


10
 
 Fatima 1713 30. Juli 2021 
 

Danke!

Sie sprechen mir aus der Seele!
Im "ordentlichen Ritus" wird ständig geredet. Er neigt dazu, verkopft zu sein und zu intellektualisieren, u.U. macht sich Aktionismus breit, möglichst viele sollen sich "einbringen". Lektoren, Kantoren, der Jugendchor, die Kinder, die Fürbitten lesen... und nach der Kommunionspendung womöglich noch eine Künstlerseele aus dem Pfarrgemeinderat, die einen "meditativen" Text vorträgt. Das ist jetzt alles ein bisschen überspitzt formuliert und soll nicht spöttisch klingen, aber ich genieße es am "außerordentlichen Ritus" ungemein, dass ich nicht ständig meinen Verstand bedienen muss, dass ich nicht immer zwischen Sitzen, Knien und Stehen wechseln muss. Selbst wenn ich mich musikalisch beteilige, komme ich beim außerordentlichen Ritus viel mehr zur Ruhe und in die Tiefe.
Das geht so weit, dass ich mich selbst in einer Messe im ordentlichen Ritus manchmal nur ganz hinten in eine Bank setze, die meiste Zeit knie und oft nicht einmal die Gebete laut mitbete.


12
 
 matthieu 30. Juli 2021 
 

würdig

Es gibt zum Glück (gerade junge) Priester, die den NO würdig feiern, Gott in den Mittelpunkt stellen, nicht sich, da spüre ich die Anwesenheit des Herrn. Bei anderen: Null. Nur Verwirrung durch falsche oder eigene Gebete bis hin zur eigenmächtigen Abänderung des Evangeliums!!! (Da gehe ich nicht mehr hin)
Und als beim Singverbot (Corona) kein Lied zur Gabenbereitung gesungen wurde, da habe ich das als sehr bereichernd empfunden! Stille, mit dem Herzen dabei sein, das war wunderschön...
Den ao-Ritus kenne ich nur vom TV, würde ich aber durchaus hingehen, wenn es in der Nähe wäre...


10
 
 AngelView 30. Juli 2021 
 

Sehr gut

Ergänzend würde ich sogar noch sagen, dass die Leute nicht nur berieselt werden, sondern es bei manchen Zelebranten auch einen Wettbewerb gibt; Wer schafft eine Werktagsmesse (Vollversion!) unter 15 Minuten. Das ist weder erbaulich noch sinnvoll und sicher auch nicht im Sinne der anwesenden Gläubigen. Die nehmen sich die Zeit zu kommen, für sie ist es eben nicht "Arbeitszeit".

Und vielleicht ist der Missbrauch der Messe zu politisch-sozialen Themen auch dem Umstand geschuldet, dass "Gruppenarbeit" außerhalb nicht oder kaum mehr stattfindet. Wo gibt es denn noch qualifizierte Gruppenleiter - nicht nur bei Kindergruppen - die Gesprächsgruppen in den Pfarreien anbieten. Wo findet denn noch Austausch über Glauben und Inhalte außerhalb der Messe statt? - wobei das auch kein Austausch ist.
Vielleicht wäre es da Zeit sich bei den Freikirchen etwas abzuschauen, die gerade die Kleingruppenarbeit sehr hoch schätzen. Nicht zum Kaffeetrinken, sondern als gestig-geistlicher Austausch.


8
 
 LaieimBistumChur 30. Juli 2021 
 

Dank an Msgr. Grichting

Vielen Dank für diese guten Worte. Ich durfte Grichting bisher 1-2 mal kurz treffen und fand ihn sehr sympathisch mit seiner nüchterneren, freundlichen Art. Ich bin einer dieser Jungen, die von der neuen zur alten Messe gewechselt sind. Dass der Geist Gottes in dieser alten Liturgie weht, habe ich in den letzten 10 Jahren immer mehr gemerkt, und merke es auch jetzt immer mehr, je tiefer ich in sie eintauche. Ich hoffe, dass meine zukünftigen Kinder in dieser Liturgie aufwachsen können. Oremus!


13
 
 Stefan Fleischer 30. Juli 2021 

Etwas vom Besten

das ich in letzter Zeit zu dieser Problematik gelesen habe.
Ja, Der Mensch sucht in der Kirche, in der Religion und im Gottesdienst, jene Beziehung zu Gott, aus welcher er dann seinen ganz konkreten Alltag zu bewältigen vermag.


11
 
 girsberg74 30. Juli 2021 
 

Besser kann man es nicht sagen!

Sage das so, wiewohl ich die Heilige Messe nur im Novus Ordo mitfeiere, wo allerdings glaubwürdiger Priester zelebriert.

(Kenne im Novus Ordo auch anderes.)


11
 

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