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"Der Wolf kommt und sie laufen davon"

26. Juli 2021 in Kommentar, 8 Lesermeinungen
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Bischof Dieser verrät sein Bischofsamt, wenn er den Menschen nicht die Wahrheit sagt. Das sechste Gebot gilt unverändert weiter, so wie auch der Katechismus der Katholischen Kirche - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net)

Glaubt man der Aussage des Bischofs von Aachen gegenüber der Kirchenzeitung von Aachen, so möchte Dieser künftig bei Verstößen gegen das sechste Gebot nicht mehr von Sünde reden. Frage für einen Freund: Könnte man bei den anderen Geboten nicht auch ein paar Varianten finden? Jeder kennt wohl den Uraltwitz, in dem die Ältesten Mose nach dessen Rückkehr vom Berg Sinai fragen, wie es gelaufen ist. Mose raunt die Gute Nachricht: Ich konnte ihn auf zehn runterhandeln, die schlechte: Ehebruch ist noch drin.

Macht man sich bewusst, dass in dieser Albernheit ein Quäntchen Wahrheit steckt, so ist das natürlich auch ein Quantum Trost für alle, die sich über solches bischöfliche Geschwätz ärgern. Natürlich bleibt das sechste Gebot bestehen und natürlich bleiben Verstöße gegen das sechste Gebot auch Sünde. In der Kirche gilt, dass jeder Sex außerhalb der Ehe eine Sünde ist. Es bleibt dabei, dass der Katechismus, der uns vom Heiligen Papst Johannes Paul II. geschenkt wurde nicht nur in Fragen des Glaubens, sondern auch in Fragen der Sitten Bestand haben wird.

Das sechste Gebot, wie im übrigen auch alle anderen Gebote, elegant umschiffen zu wollen oder sie umzudeuten, im Zweifel sie zu entschärfen ist keineswegs neu oder modern. Der obige Uraltwitz zeigt, dass es von Beginn an derartige Bestrebungen gegeben hat. David konnte Batseba nicht widerstehen. Aus der Verbindung ging der grandiose Salomo hervor. War David deshalb weniger ein Sünder? Ganz sicher nicht. Dem König wird seine Sünde bewusst und er tut Buße.


Solcherlei versuche, die Moral umzustricken sind also weder modern noch sind sie innovativ. Ganz ernsthaft: Wer braucht eine Kirche, die dem Zeitgeist der Unmoral nur nach dem Mund redet. Ebenso wenig brauchen wir eine Kirche, die Moralin über die Gesellschaft gießt, wie es insbesondere protestantische Tradition ist. Beides, die Moral wegzureden und die Moral überzubetonen, sind zwei Seiten ein und derselben Münze. Denn letztlich ist auch das Wegreden von Moral eine Überbetonung.

Die Lehre der Kirche ist wahr und sie ist überzeitlich wahr. Sie ist auch weise und dem Menschen angemessen, denn sie stellt klar, was richtig und was falsch ist. Es ist aber nicht Aufgabe der Kirche den Sünder zu verdammen. Es ist Aufgabe der Kirche, dem Sünder alle Mittel in die Hand zu geben, von der Sünde Abstand zu nehmen. Ein Riesensünder, der auf dem Sterbebett umkehrt, wird gerettet. Und sind nicht die Supermoralisten oft genug die größten Sünder?

Bischof Dieser verrät sein Bischofsamt, wenn er den Menschen nicht die Wahrheit sagt. Denn auch wenn das Evangelium die Liebe predigt, dann ist diese doch eindeutig verschieden, vom dem, was uns die marxistische sexuelle Revolution als Liebe verkaufen will. Die Kirche darf nicht auf die marxistische Linie einschwenken, denn der Marxismus trennt die Menschenliebe von der Gottesliebe. Diese beiden sind aber nicht zu trennen. Ich kann nicht Gott lieben und die Menschen hassen, ich nicht die Menschen lieben und Gott hassen. Egal in welcher Konstellation wird das Ende sein, dass man beide hasst.

Wenn man das Evangelium umbiegt, wie es sich Dieser vorstellt, um es denen zu verkünden, die es nicht hören wollen, wo hört man auf, das Evangelium umzubiegen. Im Evangelium ist Jesus in Fragen der Sexualität weitaus rigoroser, als es uns zumeist lieb ist. Bei aller Barmherzigkeit in der Praxis, ist die Forderung nach ehelicher Treue ebenso wie die Verurteilung von Ehebruch frei von jeder Unklarheit. Völlig klar ist auch der Umgang mit dem Sünder, der jeder Vergebung die Aufforderung beifügt: Sündige fortan nicht mehr. Jesus definiert nichts um.

Bischöfe sind die Nachfolger der Apostel, die die Lehre Jesu zu bewahren haben. Wenn der populistische Wolf kommt, der innerhalb oder außerhalb der Kirche auf den Hirten und seine ihm anvertraute Herde lauert, dann sind Verhandlungen mit dem Wolf nichts anderes als die Flucht des Mietlings vor dem Wolf. Denn dann versucht der Mietling nur seine Haut zu retten. Die Wölfe des moralischen Verfalls halten gerade in der Kirche fröhliche Ernte und die Hirten rennen in Scharen davon. Es ist ein Trauerspiel. Es zeigt sich an solchen Beispielen, was der synodale Weg von DBK und „ZdK“ im Innersten ist: nichts als ein Tanz der Wölfe inmitten des Kirchenschiffes. Und die Hirten schauen tatenlos zu. Glaubt wirklich einer der Hirten, vor den Wölfen sicher zu sein, nur weil er mit ihnen verhandelt?

Gleichwohl: Das sechste Gebot gilt, wie alle neun anderen auch, trotzdem unverändert weiter, so wie auch der Katechismus der Katholischen Kirche unverändert weiter gilt. Besser ist es, Hirten, die mit Wölfen verhandeln, nicht zuzuhören und stattdessen auf ewige Wahrheiten zu setzen.

 

 

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