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Segnen geht anders

10. Mai 2021 in Kommentar, 43 Lesermeinungen
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Eines aber ist sicher: Handeln die Bischöfe nicht, ist es an Rom zu handeln. Dabei sollte niemand vergessen, dass die Geduld der Kirche mit Ungehorsam und mit Irrtum sehr groß ist - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net)

Der heutige Tag hat dunkle Potential ein historischer Tag zu werden. Ob es zu einem Ordnungsruf aus Rom kommt, ob schon das Schisma festgestellt wird oder ob noch gar nichts passiert, ist ungewiss. Doch der massenhafte Akt des Ungehorsams wird Folgen haben.

Der heutige Montag wird wohl in die Kirchengeschichte - zumindest in unserem Land - eingehen. In einem dramatischen Akt der Auflehnung gegen das Lehramt der Kirche und gegen die Disziplin der kirchlichen Hierarchie wollen heute im ganzen Land Priester und Laien Segenshandlungen simulieren. Tatsächlich wird es an sehr vielen Stellen zu keinem Segen kommen. Das ist dort der Fall, wo es nach dem Urteil der Kirche dazu keine Vollmacht gibt. Um das hinzukriegen, muss man sich schon sehr anstrengen, denn die Gnade Gottes, die bei einem Segen zur Wirkung kommt, ist schier unüberschaubar groß. Sie ist größer als es sich jeder von uns nur denken kann. Bei aller undenkbaren und unauslotbaren Größe der Gnade und Barmherzigkeit Gottes liegt jedoch in Gott kein Widerspruch und kein Relativismus vor. Gott setzt sich nie zu sich selbst in Widerspruch. Dialektik ist menschlich, nicht göttlich.

Die Glaubenskongregation hat mit Wahrheit, Klarheit und Vollmacht in Einheit mit Petrus festgestellt, dass die Kirche keine Vollmacht hat, homosexuelle Partnerschaften zu segnen. In gleicher Weise gilt übrigens völlig äquivalent dazu, dass die Kirche gar keine zwischenmenschliche Partnerschaft außerhalb der Ehe segnen kann, wenn diese eine sexuelle Konnotation hat. Die Sexualität hat Gott nicht etwa unabhängig vom Menschen erschaffen. Im Schöpfungshandeln Gottes, der den Menschen aus Liebe erschafft, liegt bereits der Auftrag an den Menschen, ebenfalls aus Liebe an diesem Schöpfungshandeln Gottes mitzuwirken. Die beiden Seiten der Sexualität sind nämlich genau das: Die Liebe zu dem Menschen auf den hin Gott einen Menschen geschaffen hat und untrennbar davon die Mitwirkung an der Schöpfung. Die Kirche hat dies unendlich oft in unendlich vielen Worten und Weisen erklärt. So wie auch die Liebe selbst in ihrer Gestalt der Gottes- und Nächstenliebe untrennbar ist, so ist auch die Sexualität in ihrer Gestalt des Liebes- und Zeugungsaktes untrennbar. Auch wenn nicht jedem Liebesakt ein Zeugungsakt innewohnt, so wohnt doch jedem Liebesakt, der grundsätzlich gesegnet werden könnte, das grundsätzliche Potential inne, auch Zeugungsakt sein zu können. Fehlt dieser Aspekt fehlt die Segensvollmacht ganz sicher, das hat die Glaubenskongregation betont. Wo nicht gesegnet werden kann, führen Worte und Gestus in die Irre.


Der Mensch in seiner von Gott geschenkten Freiheit ist in der Lage, diese Freiheit falsch zu verwenden und kann in der Liebe oder eben auch in der Sexualität trennen. Emotional kann es sich gut anfühlen, ohne gut zu sein. Ohne die Ratio ist die Emotion aufgeschmissen. Das wertet Gefühle nicht ab. Ein moralisches Urteil, welches sicher der Wahrheit entspricht ist ohne Wissen und Reflektieren nicht zu erlangen. Es ist ferner nicht zu erlangen, wenn man sich der Lehre und der Autorität der Kirche vollends verschließt. Wo Sexualität gegen den Schöpfungsplan Gottes ausgeübt wird, trennt der Mensch grundsätzlich den Liebes- vom Schöpfungsakt. Es wird eine Sünde begangen. Das ist einfach so. Die Sünde ist immer eine Trennung des Menschen von der Gnade Gottes. Die Sünde ist ein Drama, doch sie kennt einen Ausweg: Die Vergebung. Darum ist kaum nachzuvollziehen, was für ein Geschrei darum gemacht wird, wenn irgendwo die Sünde eine Sünde genannt wird. Dem Sünder kann nichts Besseres geschehen, als dass man ihm seine Sünden vor Augen führt, damit er sie erkennen kann. Denn nur zu gerne fühlt man sich – wer kennt das nicht? - in und mit seinen Lieblingssünden nur zu wohl. Nicht die Sünde zu nennen und den Weg zu Vergebung aufzuzeigen ist das Drama. Das Drama unserer Zeit ist es, die Sünde klein- und wegzureden und so zu tun, als sei die Sünde ein Zustand, den man segnen könne. Noch nie war es möglich, über eine Sünde einen anderen Segen als die Absolution zu sprechen. Dies geht dann und nur dann, wenn der Sünder den Willen zu Bekenntnis und Umkehr zeigt.

Es muss also am Ende der Versuch zu segnen, was nicht gesegnet werden kann, ganz fürchterlich daneben gehen. Schlimmstenfalls drohen diesmal wirklich Exkommunikationen, weil ein Schisma festgestellt wird. Zudem wird womöglich gutgläubigen Menschen, die glauben, ihr Zustand sei ja ganz in Ordnung so, der Weg verbaut im Licht der Gnade Gottes auf den Weg zurückzufinden, den Gott für sie vorgesehen hat. Mag man sich in seiner Lieblingssünde noch so gut und noch so wohl fühlen, in der Wahrheit ist man dann einfach nicht.

Im Gegensatz dazu kann jeder Sünder (sind wir am Ende sowieso alle) zu jeder Zeit und unter allen Umständen gesegnet werden. Das ist so, weil jeder Person zu jeder Zeit unter allen Umständen der Segen Gottes zugesprochen werden kann. Dieser Segen entfaltet Wirkung, weil die Gnade Gottes niemals ohne Folgen bleibt.

Das Urteil der Kirche ist gesprochen. Die Akte des Ungehorsams nehmen ihren Lauf. Welche Konsequenzen es haben wird, vermag derzeit niemand zu sagen. Eines aber ist sicher: Handeln die Bischöfe nicht, ist es an Rom zu handeln. Dabei sollte niemand vergessen, dass die Geduld der Kirche mit Ungehorsam und mit Irrtum sehr groß ist. Es kann noch eine lange Zeit der Versuche vergehen, um die Lage mit Güte und Belehrung zu regeln ins Land gehen, bevor disziplinarische Maßnahmen ergriffen werden.

Der Aufruf zum Gebet für die Verantwortlichen in der Kirche in dieser Zeit der Bedrängnis ist sicher kein Fehler.

 

Betet den Rosenkranz und die Lauretanische Litanei! Der kath.net-Video-Blog mit Margarete Strauss


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