Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  3. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  4. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  5. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  6. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  7. „Wie retten wir die Welt?“
  8. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  9. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  10. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  11. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  12. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  13. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  14. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  15. "Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller fördert"

"Krieg der Worte" um die Hagia Sophia geht weiter

19. Juli 2020 in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erdogan: Sultan Mehmet Fatih war auch "Kaiser der Römer" - Erster Imam der "Ayasofya"-Moschee war früher auch in Österreich tätig und hat bosnische Wurzeln


Istanbul-Athen (kath.net/KAP) Die Auseinandersetzung um die Hagia Sophia geht weiter. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan legte laut Berichten des Portals "Orthodox Times" vor Funktionären seiner AKP nach: Die Hagia Sophia sei eine Moschee gewesen, dann ein Museum geworden, jetzt werde sie wieder zur Moschee, betonte Erdogan. Sultan Mehmed Fatih ("der Eroberer") sei im Übrigen nicht nur osmanischer Sultan gewesen, sondern auch "Kaiser der Römer". Ebenso wurden laut Pro-Oriente-Informationsdienst (Freitag) die oströmischen "Rhomäer", die "Rumi", auf osmanisch genannt. Auch heute noch werden die orthodoxen Kirchen in der Türkei als "rum-ortodoks", "römisch-orthodox" bezeichnet.

 

Die "Re-Islamisierung" der Hagia Sophia war laut den Berichten das zentrale Thema bei der AKP-Versammlung. Erdogan legte dar, dass der erste muslimische Gottesdienst bewusst am 24. Juli stattfindet, dem Jahrestag des "Vertrags von Lausanne" von 1923, mit dem die Entfernung der christlichen Bevölkerung aus Kleinasien von den Westmächten gutgeheißen wurde. Erdogan wird bei dem Gottesdienst am 24. Juli anwesend sein und das Wort ergreifen.


 

Der erste Imam der "Ayasofya"-Moschee soll offenbar der bisherige Imam der Istanbuler Yeni-Moschee, Ferruh Mustuer, werden. Die Familie des in der Türkei geborenen muslimischen Geistlichen hat bosnische Wurzeln. Laut Online-Portal Havadis.at war Mustuer zwischen 2006 und 2010 auch in Österreich tätig.

 

Schon als die türkische Regierung Ende Mai beschloss, zum 567. Jahrestag der osmanischen Eroberung von Konstantinopel am 29. Mai 1453 in der früheren christlichen Basilika aus dem Koran die sogenannte "Sure der Eroberung" verlesen zu lassen, hatte der Imam einen großen Auftritt. Das türkische Fernsehen übertrug das Ereignis, bei dem Präsident Erdogan via Videowall zugeschaltet wurde, live. Neben Mustuer war in der Hagia Sophia nur noch Kulturminister Mehmet Ersoy zu sehen gewesen.

 

Cavusoglu sieht breite Unterstützung

 

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu erklärte im Gespräch mit der Zeitung "Hürriyet", dass die Türkei in Sachen Hagia Sophia nicht einen Schritt zurückweichen werde. Präsident Erdogan habe die Frage sogar mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin besprochen: "Mittlerweile unterstützen alle, die vorher gesagt haben, macht die Hagia Sophia nicht zur Moschee, unsere Vorgangsweise." Nur wenige, "wie zum Beispiel Griechenland", seien immer noch dagegen, meinte Cavusoglu. Er erneuerte die Anklagen gegen Griechenland, dass es keine Moschee in Athen gäbe und die Muslime im westlichen Thrakien "unterdrückt" würden.

 

Demgegenüber erklärte der Mufti des westthrakischen Komotini, Khalil Jihad, er befürchte Spannungen im westlichen Thrakien wegen der "provokanten und falschen" Entscheidung, die Hagia Sophia zur Moschee zu machen. Wörtlich sagte der Mufti der nordgriechischen Stadt: "Wir leben in einem demokratischen Land, unsere Moscheen in der Gegend sind jeden Tag offen, wir beten jeden Tag, es gibt kein Problem". Aber es sei zu befürchten, dass durch die Entscheidung über die Hagia Sophia Hass zwischen Christen und Muslimen entstehen könnte. Diese Entscheidung sei offensichtlich nicht richtig gewesen.

 

Das Oberste Verwaltungsgericht in der Türkei hatte zuletzt den Status der Istanbuler Hagia Sophia als Museum aufgehoben. Präsident Erdogan unterzeichnete darauf ein Dekret zur Nutzung der 537 als Kirche des griechisch-orthodoxen Kaiserreichs errichteten Hagia Sophia als Moschee. Nach der Eroberung Konstantinopels, des heutigen Istanbul, durch die türkischen Osmanen war die Hagia Sophia 1453 zur Moschee geworden. Der türkische Republikgründer Mustafa Kemal "Atatürk" machte sie 1934 zum Museum.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  5. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  6. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  7. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  8. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  9. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  10. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  11. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  12. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  13. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung
  14. Das Konklave beginnt am 7. Mai
  15. „Wie retten wir die Welt?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz