Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  13. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  14. Proaktiv für das Leben
  15. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“

Papst Franziskus, Kardinal Sarah und Magnum principium

22. Oktober 2017 in Weltkirche, 78 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein öffentliches Schreiben von Papst Franziskus an Kardinal Sarah, seinen Liturgiepräfekten, zeigt, dass das Kommunikationsdesaster in Rom zwischen Papst Franziskus und seinen Mitarbeitern einen neuen Höhepunkt erreicht hat


Rom (kath.net/RV/red)
Die Bischofskonferenzen sollen künftig bei der Übersetzung der Liturgie-Texte aus dem Lateinischen in der jeweiligen Landessprache zuständig sein, „in Einklang mit dem Originaltext und in Absprache mit dem Heiligen Stuhl“. Das präzisiert Papst Franziskus in einem Brief an den Präfekten der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Kardinal Robert Sarah. Dies berichtet "Radio Vatikan" am Sonntag

In dem Brief, der am Sonntag bekannt wurde, geht Papst Franziskus auf das Apostolische Schreiben Motu proprio „Magnum principium” ein, in dem es um die im Kirchenrecht geregelte Übersetzung liturgischer Texte gehe. Das Schreiben vom 9. September 2017 trat am 1. Oktober 2017 in Kraft, die bestehenden Rechtstexte im Kanon des Kirchenrechts wurden dementsprechend angepasst. In dem Brief an Kardinal Sarah möchte der Papst einige Punkte des Schreibens „ganz einfach erläutern“ und „klarstellen“. So müsse man klar zwischen der „recognitio“ – also der Überprüfung – und der „confirmatio“ – der Bestätigung – unterscheiden. Hierbei handele es sich nicht um Synonyme oder „austauschbare Begriffe“. Laut "Radio Vatikan" werde damit klargestellt, dass eine „ältere Praxis“ nun definitiv geändert wurde.


Besonders diskussionswürdig ist
damit die Frage der Verantwortung der Bischofskonferenzen. Diese müssten jeweils mit „fideliter“ (getreu) die Texte übersetzen. Bisher war dies die Aufgabe des vatikanischen Dikasterium, diese werde definitiv den Bischofskonferenzen übertragen, was innerhalb der Weltkirche für große Diskussionen sorgen dürfte. Bei der „confirmatio“ (Bestätigung) durch den Vatikan bedarf es laut Franziskus künftig keiner „detaillierter Überprüfung Wort für Wort“ der Kongregation. Eine Ausnahme gelte, wenn es „klare Verstöße“ gibt, die durch Bischöfe der Kongregation vorgetragen werden. Dies gelte insbesondere bei den Eucharistischen Gebeten und bei Sakramentsformeln.

Was die „recognitio“ betrifft, den anderen notwendigen Schritt im Verfahren der Anerkennung, gehe um eine „einfache Überprüfung“, ob die Übersetzung übereinstimmend „mit dem Kirchenrecht und in Einklang mit der Kirche steht“. Es sei falsch, so Franziskus, wenn man die Übersetzung wichtiger liturgischer Texte wie Sakramentsformeln, Glaubensbekenntnis oder Vaterunser „von oben herab“ – also vom Dikasterium her – den Bischofskonferenzen „aufzwingen“ würde. Dies widerspreche dem Recht der Bischöfe, fügt der Papst an. Die „confirmatio“ sei laut Franziskus nicht als „einfacher formaler Akt“ zu verstehen. Selbstverständlich müsse vor einer Veröffentlichung der Heilige Stuhl den Text überprüfen, doch die schlussendliche Approbation falle dann der entsprechenden Bischofskonferenz zu.

Ungewöhnlich ist, dass Papst Franziskus auf den Brief des Kardinals an ihn vom 30. September öffentlich antwortet. Das Kommunikationschaos zwischen Franziskus und seinen Mitarbeitern hat damit einen neuen Höhepunkt erreicht. Denn gegen Ende seines Briefes spricht Papst Franziskus aber von einer Version dieses Kommentars, der in den vergangenen Wochen im Internet kursierte. Aus dem Schreiben des Papstes geht hervor, dass dieser veröffentlichte Kommentar fälschlicherweise dem Kardinal zugeschrieben werde. Der Papst bat Kardinal Sarah bei „jenen Internetseiten“ seinen eigenen „Erläuterungsbrief“ veröffentlichen zu lassen, die einen falschen „Commentaire“ online verbreitet haben. Auch soll Kardinal Sarah den Erläuterungsbrief allen Bischofskonferenzen sowie allen Mitgliedern der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung zukommen zu lassen.

Kardinal Robert Sarah hatte zuvor folgenden Text veröffentlicht: Demütiger Beitrag für ein besseres Verständnis des Motu Proprio

Archivfoto: Papst Franziskus




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Liturgie

  1. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  2. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  3. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  4. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  5. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  6. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  7. Relativ hoher Anteil an Besuchern der Alten Messe unter US-Katholiken
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Messe im Alten Ritus zum Abschluss der Wallfahrt Paris – Chartres wurde bestätigt
  10. Kardinal Roche: Feier der Alten Messe ist akzeptiert, aber nicht die Norm






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  8. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  12. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  13. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz