Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  5. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  13. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  14. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  15. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz

Schmiererei von rechts und links

10. Juni 2013 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Frankreichs Kathedralen werden Zielscheiben für Extremisten. Von Alexander Brüggemann (KNA)


Bonn (kath.net/KNA) Sie gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO, sind so etwas wie die Aushängeschilder des abendländischen Christentums: Frankreichs Kathedralen. Doch dieser Tage drohen sie zum Austragungsort extremistischer Grabenkämpfe und politischen Vandalismus zu werden. Binnen weniger Tage wurden die gotischen Bischofskirchen von Limoges und Nantes mit Parolen beschmiert und geschändet.

Im westfranzösischen Nantes kletterten in der Nacht zum Samstag Unbekannte offenbar über ein Baugerüst ins Innere der Peter-und Paul-Kathedrale. Ein Teil des Chorraums sowie ein erst im Mai geweihter Altar wurden verwüstet und besprayt. Obszöne Schmierereien - der Präfekt des bretonischen Departements Loire-Atlantique, Christian de Lavernee, sprach von Frauendarstellungen im Stil der zeitgeistigen «Femen»-Proteste - Zeichnungen von Hitler-Bärten und andere Nazi-Embleme, Teufelssymbole wie die Zahl «666» auf einem der Altäre sowie Symbole, wie sie die Gegner der kürzlich in Frankreich freigegebenen «Homo-Ehe» benutzen. Einige Statuen und Kreuze in der Kathedrale wurden geschwärzt und verunstaltet.


Die Empörung von Politik, Kirchenvertretern und Gläubigen war einhellig. Gleichwohl rief der Bischof von Nantes, Jean-Paul James (60), zu Ruhe und Besonnenheit auf: Jenseits der Gefühle, die solche «verabscheuungswürdigen Akte» hervorriefen, müsse ein jeder seiner Verantwortung gerecht werden, die Spannungen nicht weiter anzufeuern: «Der Glaube lehrt uns, dass die Liebe den Hass besiegt», so James.

Die Kathedrale von Nantes im spätgotischen Flamboyant-Stil gehört nicht zu den bekanntesten Frankreichs. Allerdings besitzt sie neben bedeutenden Kunstschätzen das mit mehr als 38 Metern vierthöchste gotische Gewölbe des Landes. Am Samstag blieb das entweihte Gotteshaus geschlossen und wurde von einer staatlichen Putzkolonne soweit wie möglich gereinigt. Am Sonntag zelebrierten der Bischof, der Generalvikar und der Rektor der Kathedrale mit zahlreichen Gottesdienstteilnehmern einen Bußritus und besprengten den Altar mit Weihwasser.

In der Nacht zum Freitag wurde auch die Kathedrale Saint-Etienne im zentralfranzösischen Limoges von Sprayern heimgesucht. Auf das Hauptportal der gotischen Kirche aus dem 13. Jahrhundert schmierten die unbekannten Täter die Worte «Kirchenrecht = Scharia». Daneben, an einem Bauzaun, war zu lesen: «Für Clement, der von der braunen Pest getötet wurde» - Anspielung auf einen militanten Linksradikalen, Clement Meric, der am Mittwoch in Paris von einem Skinhead zu Tode geprügelt wurde.

Ebenso schrieben die offenbar linksradikalen Sprayer: «D. Venner, see you in hell» (Wir treffen uns in der Hölle). Das ist der Link zur bislang brutalsten Tat, von denen die französischen Kathedralen zuletzt heimgesucht werden: Der rechtsextreme Theoretiker Dominique Venner beging am 21. Mai vor dem Hauptaltar der Pariser Bischofskirche Notre-Dame Selbstmord. Der 78-Jährige Waffenkundler und Schriftsteller erschoss sich demonstrativ mit einem Revolver.

In seinem Blog schrieb er vor seiner Selbsttötung: «Wir treten in eine Zeit ein, in der Worte durch Taten bekräftigt werden müssen», um «die Bewusstlosen aufzuwecken». Diese Art des vermeintlichen gesellschaftlichen Weckrufs hat zunächst vor allem eines bewirkt: Frankreichs Kathedralen sind zum Schauplatz zweifelhafter politischer Meinungskundgebungen geworden.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Zwischen Wölfen und Brüdern
  2. „Alte Fragen, überraschende Antworten“
  3. Mike Johnson: Westen muss sich wieder auf christliche Werte besinnen
  4. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  5. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  6. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  7. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  8. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes
  9. US-Stadt will barbusige Frauen in öffentlichen Parks erlauben
  10. „Wäre das Kinderkopftuch eine christliche Tradition, wäre es schon lange verboten“






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  12. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  13. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz