Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  8. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  9. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung
  12. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  13. Eine faszinierende Gebetsoase in den österreichischen Bergen
  14. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche
  15. Brötchentüten für die Demokratie

Das (Un-)Wort zum Sonntag

20. Februar 2013 in Kommentar, 34 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein Priester, der von der Kirche in Deutschland beauftragt ist, in ihrem Namen im Fernsehen zu sprechen, greift diese Kirche an. So geschehen im 'Wort zum Sonntag'. Ein Kommentar von Johannes Graf.


München (kath.net/jg)
Auch die Sendung „Wort am Sonntag“ des deutschen Senders ARD befasste sich mit dem überraschend angekündigten Rücktritt Benedikts XVI. Zu Wort kam mit Pfarrer Michael Broch kein Unbekannter.

Im Jahr 2010 musste er nach nur wenigen Wochen sein Amt als Geistlicher Direktor des „Instituts zur Förderung des publizistischen Nachwuchses“ (ifp) aufgeben. In Interviews hatte er behauptet, die Kirche dürfe nicht länger „von ein paar zölibatären Männern beherrscht werden“. Papst Benedikt fahre „die Kirche an die Wand“, sagte er gegenüber der Leonberger Kreiszeitung. Kath.net hat berichtet. Trotz dieser Aussagen durfte er weiterhin seine Funktion als Hörfunkpfarrer beim SWR ausüben und als Sprecher der Sendung „Wort am Sonntag“ auftreten.

Wenig Überraschendes bringt dann auch seine Analyse des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. im „Wort am Sonntag“ vom 16. Februar. „Benedikt XVI. wollte eher an alten Traditionen festhalten, sie bewahren, als dass er offen war für notwendige Reformen“, fasst er das Pontifikat zusammen. Um welche Reformen es geht, darf man an dieser Stelle bereits vermuten. Broch bleibt aber die Erklärung schuldig, warum es diese „notwendig“ sein sollten. Notwendig wofür? Und für wen?


Mit seinem Rücktritt wolle er „möglicherweise einem neuen, vielleicht jüngeren Papst Platz machen, der das schafft, was er nicht konnte und wollte“, fährt Broch fort. Hat also Papst Benedikt doch eingesehen, welche Reformen nach Ansicht Brochs notwendig sind und traut er sich diese nicht mehr zu? Ist das der wahre Grund für seinen Rücktritt? Broch bringt keinen Anhaltspunkt für diese Vermutung, sondern stellt sie einfach auf. Hier ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens.

Da sich nun sogar Papst Benedikt XVI. möglicherweise dem Brochschen Lehramt angeschlossen hat, liefert der Fernsehpfarrer dann gleich „meine Vision von Kirche“ nach. Die Formulierung „Ich wünsche mir“ findet sich insgesamt vier Mal in der relativ kurzen Idee Brochs von „seiner“ Kirche.

Seine Vorstellung von „Kirche“ (selbstverständlich ohne Artikel) entspricht dem, was man aus den Reformbewegungen der letzten zwanzig Jahren bereits hinreichend kennt. Brochs Kirche solle auf homosexuelle Paare und „wiederverheiratete Geschiedene“ zugehen. Sie solle den „römischen Zentralismus“ aufgeben und sich „für demokratische Strukturen vor Ort öffnen“. Sie solle zur „Gleichstellung von Mann und Frau in allen Bereichen“ bereit sein. Damit ist sicherlich auch das Weihesakrament gemeint, obwohl Broch dieses nicht explizit anspricht. Und schließlich solle der Pflichtzölibat für Priester überdacht werden. Das Überdenken sollte wahrscheinlich zu dem Ergebnis kommen, ihn aufzuheben.

Broch nennt diese Vorschläge „tiefgreifende Reformen im Geiste Jesu“. Meint er damit, dass die katholische Kirche sich vom Geiste Jesu entfernt hat? Dass es jetzt seiner Reformvorschläge bedarf, um sie wieder zum Geist Jesu zurückzuführen? Gott sei Dank ist Brochs „Wort zum Sonntag“ erst um 23:40 ausgestrahlt worden. Da haben hoffentlich nicht viele zugeschaut.

Die Probleme der katholischen Kirche in Deutschland liegen anderswo, wie auch dieses „Wort zum Sonntag“ zeigt. Wenn nicht einmal ein Priester, der von der Kirche beauftragt ist, in ihrem Namen im Fernsehen aufzutreten, in der Lage ist, ihre Position zu verteidigen, sondern diese angreift, hat sie sich weitgehend selbst aufgegeben. Wäre Broch ein Einzelfall, wäre dieses Urteil zu hart. Aber das ist er nicht. Erzbischof Zollitsch, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, hat nach dem Rücktritt Brochs als Direktor des ifp kein einziges kritisches Wort für den Priester gefunden, sondern diesem in einem Schreiben viel Erfolg für seine weiterhin wichtige Medienarbeit gewünscht.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  7. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  10. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  11. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  12. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  13. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz