Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Derzeit sind fast zwei Drittel der Katholiken in Deutschland angetan von Papst Leo XIV.
  2. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  3. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  4. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  5. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  6. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  7. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  8. ‚Christus ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden‘. Der Sinn für das Mysterium
  9. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  10. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  11. ‚Pille danach‘: Berliner Apotheker gibt aus Gewissengründen auf
  12. Rektor der päpstlichen Musikhochschule: Papst Leo ist ein großartiger Sänger
  13. Leo XIV. - Papst bis 2050?
  14. Die Stunde der Märchenerzähler
  15. Deutsche klüger als die Meinungsmacher: Mehrheit glaubt, dass es nur zwei Geschlechter gibt

Das (Un-)Wort zum Sonntag

20. Februar 2013 in Kommentar, 34 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein Priester, der von der Kirche in Deutschland beauftragt ist, in ihrem Namen im Fernsehen zu sprechen, greift diese Kirche an. So geschehen im 'Wort zum Sonntag'. Ein Kommentar von Johannes Graf.


München (kath.net/jg)
Auch die Sendung „Wort am Sonntag“ des deutschen Senders ARD befasste sich mit dem überraschend angekündigten Rücktritt Benedikts XVI. Zu Wort kam mit Pfarrer Michael Broch kein Unbekannter.

Im Jahr 2010 musste er nach nur wenigen Wochen sein Amt als Geistlicher Direktor des „Instituts zur Förderung des publizistischen Nachwuchses“ (ifp) aufgeben. In Interviews hatte er behauptet, die Kirche dürfe nicht länger „von ein paar zölibatären Männern beherrscht werden“. Papst Benedikt fahre „die Kirche an die Wand“, sagte er gegenüber der Leonberger Kreiszeitung. Kath.net hat berichtet. Trotz dieser Aussagen durfte er weiterhin seine Funktion als Hörfunkpfarrer beim SWR ausüben und als Sprecher der Sendung „Wort am Sonntag“ auftreten.

Wenig Überraschendes bringt dann auch seine Analyse des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. im „Wort am Sonntag“ vom 16. Februar. „Benedikt XVI. wollte eher an alten Traditionen festhalten, sie bewahren, als dass er offen war für notwendige Reformen“, fasst er das Pontifikat zusammen. Um welche Reformen es geht, darf man an dieser Stelle bereits vermuten. Broch bleibt aber die Erklärung schuldig, warum es diese „notwendig“ sein sollten. Notwendig wofür? Und für wen?


Mit seinem Rücktritt wolle er „möglicherweise einem neuen, vielleicht jüngeren Papst Platz machen, der das schafft, was er nicht konnte und wollte“, fährt Broch fort. Hat also Papst Benedikt doch eingesehen, welche Reformen nach Ansicht Brochs notwendig sind und traut er sich diese nicht mehr zu? Ist das der wahre Grund für seinen Rücktritt? Broch bringt keinen Anhaltspunkt für diese Vermutung, sondern stellt sie einfach auf. Hier ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens.

Da sich nun sogar Papst Benedikt XVI. möglicherweise dem Brochschen Lehramt angeschlossen hat, liefert der Fernsehpfarrer dann gleich „meine Vision von Kirche“ nach. Die Formulierung „Ich wünsche mir“ findet sich insgesamt vier Mal in der relativ kurzen Idee Brochs von „seiner“ Kirche.

Seine Vorstellung von „Kirche“ (selbstverständlich ohne Artikel) entspricht dem, was man aus den Reformbewegungen der letzten zwanzig Jahren bereits hinreichend kennt. Brochs Kirche solle auf homosexuelle Paare und „wiederverheiratete Geschiedene“ zugehen. Sie solle den „römischen Zentralismus“ aufgeben und sich „für demokratische Strukturen vor Ort öffnen“. Sie solle zur „Gleichstellung von Mann und Frau in allen Bereichen“ bereit sein. Damit ist sicherlich auch das Weihesakrament gemeint, obwohl Broch dieses nicht explizit anspricht. Und schließlich solle der Pflichtzölibat für Priester überdacht werden. Das Überdenken sollte wahrscheinlich zu dem Ergebnis kommen, ihn aufzuheben.

Broch nennt diese Vorschläge „tiefgreifende Reformen im Geiste Jesu“. Meint er damit, dass die katholische Kirche sich vom Geiste Jesu entfernt hat? Dass es jetzt seiner Reformvorschläge bedarf, um sie wieder zum Geist Jesu zurückzuführen? Gott sei Dank ist Brochs „Wort zum Sonntag“ erst um 23:40 ausgestrahlt worden. Da haben hoffentlich nicht viele zugeschaut.

Die Probleme der katholischen Kirche in Deutschland liegen anderswo, wie auch dieses „Wort zum Sonntag“ zeigt. Wenn nicht einmal ein Priester, der von der Kirche beauftragt ist, in ihrem Namen im Fernsehen aufzutreten, in der Lage ist, ihre Position zu verteidigen, sondern diese angreift, hat sie sich weitgehend selbst aufgegeben. Wäre Broch ein Einzelfall, wäre dieses Urteil zu hart. Aber das ist er nicht. Erzbischof Zollitsch, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, hat nach dem Rücktritt Brochs als Direktor des ifp kein einziges kritisches Wort für den Priester gefunden, sondern diesem in einem Schreiben viel Erfolg für seine weiterhin wichtige Medienarbeit gewünscht.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  3. Papst Leo XIV. und die „Präfektin“
  4. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  5. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  6. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  7. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  8. Papst wählt jungen Priester aus Peru als Privatsekretär
  9. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  10. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  11. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  12. ‚Christus ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden‘. Der Sinn für das Mysterium
  13. Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden: die Grundpfeiler des kirchlichen und diplomatischen Wirkens
  14. Kardinal Reina wird neuer Großkanzler des Instituts ‚Johannes Paul II.‘ für Ehe und Familie
  15. Bei den Glückwünschen kommt es zur bewegenden Umarmung zwischen Papst Leo und dessen ältestem Bruder

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz