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Schuld und Hysterie

15. März 2010 in Aktuelles, 18 Lesermeinungen
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Man beklagt, was man erzeugt, man kümmert sich um die Opfer, die man selbst schafft. Leider kokettierte die Kirche viel zu lange mit diesem Zeit-Ungeist - Ein Kath.Net-Kommentar von Prof. Hubert Windisch / Universität Freiburg


Freiburg (kath.net)
Kaum ein Tag vergeht, ohne daß es neue Enthüllungen zu sogenannten Mißbrauchsfällen gibt. Die öffentliche Erregung ist groß. Und das zu recht. Sexueller Mißbrauch von Kindern oder Jugendlichen durch katholische Geistliche und andere ist nicht nur eine Schande, sondern eine schwere Sünde, ja, wie Papst Benedikt XVI. sagt, ein Verbrechen. Diesbezüglich muß ein selten hartes Wort von Jesus in Mt 18,6 erschrecken: „Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde.“

Gleichwohl gilt es in der augenblicklichen Aufregung nüchtern zu bleiben. Leider scheinen aber in der Öffentlichkeit allmählich sowohl die Begriffe als auch die Maßstäbe zu verschwimmen. Eine fast schon hysterische Art der Bearbeitung von Mißbrauchsfällen macht sich breit. Hysterie verwehrt jedoch eine gerechte Auseinandersetzung mit Tätern und Opfern. Was ist eigentlich ein sexueller Mißbrauch? Was ist Pädophilie, was Ephebophilie, was Mißbrauch von Abhängigen, die erwachsen sind? Welche Rolle spielt Homosexualität bei Mißbrauchsfällen im Klerus? Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, daß bei uns bis zu einem Urteil für den Angeklagten nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt, also auch bei Angeklagten in kirchlichen Einrichtungen. Und es ist auch belegbar festzustellen, daß nicht alle Mißbrauchsvorwürfe in der Vergangenheit sich als Mißbrauchsfälle erwiesen haben.


Peinlich muß es außerdem berühren, wenn sich Politiker zu Moralaposteln aufschwingen, die weder vom politischen Programm noch vom persönlichen Lebensstil her in der Sache Lösungen anbieten können. Ist nicht der Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen, d.h. Ausdruck einer sexuellen Libertinage, die gerade von manchen gefördert wurde, die jetzt deren Früchte beklagen? Man beklagt, was man erzeugt, man kümmert sich um die Opfer, die man selbst schafft. Wie anders ist es zu erklären, daß in Bild und Ton verbreitet werden darf, was im wirklichen Leben bestraft würde? Wie ist es zu erklären, das in Zeitungen auf Seite 1 verurteilt wird, was auf Seite 6 propagiert wird?

Wie soll man den Zugang für Kinder und Jugendliche zu Pornographie im Internet mit verantworteter Freiheit in Zusammenhang bringen? Wie ist die Initiative von Politikern zu bewerten, den Unsinn einer sog. sexuellen Identität im Grundgesetz festschreiben zu lassen? Etwa dann auch Pädophilie? Das ist politisch korrekte Schizophrenie. Die Kleinen, von denen Jesus spricht, können sich gegen diese gesellschaftliche Schizophrenie nicht wehren. Aber die Erwachsenen könnten es. Eine Gesellschaft taumelt, wenn sie keine Grenzen mehr kennt und gleichzeitig die Konsequenzen dieses Zustandes vor Augen hat, ohne jedoch Ursachenforschung oder gar –bekämpfung zu betreiben. Das alles entschuldigt nicht die echten Täter, gibt aber den Blick auf die Kulissen frei.

Leider kokettierte die Kirche viel zu lange mit diesem Zeit-Ungeist. Man wollte ja nicht unmodern sein und sich eine veraltete Sexualmoral vorwerfen lassen. Deshalb hat man vor allem die kirchlichen Ämter für alle Arten auch von sexueller Selbstverwirklichung geöffnet und dabei vergessen, daß ein kirchliches Amt nicht für den Amtsträger und seine persönliche Befriedigung da ist, sondern der Amtsträger für das Amt und dessen Auftrag, also auch für den prophetischen Einsatz für das Gebot Gottes gegen den Zeitgeist und dessen politische Programme. Was wäre wohl gewonnen, hielten sich die Erwachsenen unserer Gesellschaft nur an die Zehn Gebote! Kinder und Jugendliche hätten für ihre Sexualität nichts mehr zu befürchten. Und was braucht die Kirche, sprich ein Amtsträger in ihr, um sich aus diesem momentanen Sumpf zu befreien? Die Erinnerung an ihr eigenes Maß, d.h. die Umkehr zu den Vorgaben Jesu.

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