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Der französische Armenpriester Abbé Pierre ist tot

22. Jänner 2007 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Abbé Pierre starb in der Nacht auf Montag gegen 05.25 Uhr in einem Pariser Spital im Alter von 94 Jahren - In den letzten Jahren hat er sich von der Kirche etwas entfernt


Paris (www.kath.net)
Der französische Armenpriester Abbé Pierre ist tot wie die „Emmaus“-Gemeinschaft bekannt gibt. Er starb in der Nacht auf Montag gegen 05.25 Uhr in einem Pariser Spital an den Folgen einer Lungenentzündung. Abbe Pierre wurde am 5. August 1912 in Lyon geboren. Sein bürgerlicher Name war Henri Groues. Er stammte aus einer sehr wohlhabenden Familie. Mit 19 Jahren wurde er Kapuziner. Nach einer Krankheit verließ er aber den Orden und wurde Vikar in Grenoble. Im Zweiten Weltkrieg war er im Untergrund engagiert und auf der Seite von Juden und Widerständler. Nach dem Krieg gründete Pierre 1949 in der Pariser Vorstadt Neuilly-sur-Seine die „Emmaus“-Gemeinschaft, die sich um die Ärmsten der Gesellschaft kümmert. In der Öffentlichkeit wurde er erstmals auf breiterer Ebene bekannt als er im Winter 1953/54 über das Schicksal der erfrorenen Clochards sprach. Seine Popularität ist in Frankreich in den Jahren danach immer mehr angestiegen. Der kleingewachsene, schmale Mann mit dem weissen Bart erreichte fast Kultstatus.

In den letzten Jahren entfernte sich Pierre allerdings etwas von der Kirche. In dem Buch „Mon Dieu… pourquoi?“ sprach er 2005über einige Reizthemen in der katholischen Kirche wie Pflichtzölibat, homosexuelle Paare und Frauenpriestertum, aber auch über seinen eigenen Umgang mit Sexualität und seine Vorstellung von der katholischen Kirche. Manchmal habe er flüchtige sexuelle Beziehungen gehabt, bekennt Abbé Pierre. „Aber ich hatte niemals eine feste Beziehung, weil ich nicht zuließ, dass sich das sexuelle Verlangen in mir verwurzelte.“ Er kenne das sexuelle Verlangen „und seine sehr seltene Befriedigung, aber diese Befriedigung war eine echte Quelle der Unzufriedenheit, weil ich spürte, dass ich nicht in der Wahrheit war.“

Er kenne Priester, die seit langem mit einer Frau zusammenleben und mit dieser Situation gut leben können, schreibt er. Das Pflichtzölibat in der römisch-katholischen Kirche hinterfragt Abbé Pierre. Er sehe nicht, aus welchem Grund Johannes Paul II. noch vor kurzer Zeit festgestellt habe, dass eine mögliche Aufhebung des Pflichtzölibates nicht zur Diskussion stehe.

Positiv sah Abbé Pierre hingegen das Frauenpriestertum. Es fehlt nach seiner Ansicht nach den Gegnern des Frauenpriestertums « ein entscheidendes theologisches Argument, das zeigt, dass der Zugang von Frauen zum Priesteramt im Widerspruch zum Glauben steht ». Ebenso befürwortet er die gesellschaftliche Anerkennung von Homosexuellen: Ihre Verbindung sollte als « Allianz » anerkannt werden, meint Abbé Pierre ; der Begriff „Ehe“ sei zu eng an die Einheit von Mann und Frau gebunden.

Homosexuelle Paare sollten außerdem Kinder adoptieren dürfen. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass dem Kind daraus kein „psychologischer oder sozialer Schaden“ entstehe. Seiner Ansicht nach „wissen wir alle, dass ein klassisches Elternmodell nicht unbedingt Garant für das Glück und die Ausgeglichenheit eines Kindes ist“.

Abbé Pierre bedauert in den letzten Kapiteln, dass das Papsttum „zu mächtig“ ist. Der Katholizismus müsse sich „von der römischen Bevormundung auf die Ortskirchen“ befreien. Dies sei eine Bedingung, damit die Kirche wieder ganz „evangelisch“ wird und eine Versöhnung der Christen möglich sei.

R.I.P. Abbé Pierre

Foto: (c) "Emmaus"-Gemeinschaft



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