
Papst wird am Grab des libanesischen Nationalheiligen betenvor 12 Stunden in Chronik, 2 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Besuch im Maroun-Kloster in Annaya, das dem Heiligen Charbel Makhlouf gweiht ist.
Beirut (kath.net/ KAP)
Papst Leo XIV. wird bei seinem Libanon-Besuch auch am Grab des libanesischen Nationalheiligen Charbel Makhlouf (1828-1898) im Maroun-Kloster in Annaya beten. Der Heilige Charbel war ein maronitischer Mönch. Er stammte aus einer einfachen christlichen Bauernfamilie in der schwer zugänglichen Hochgebirgsregion im Norden des Libanon, deren Kultur stark von den dort zahlreich vorhandenen maronitischen Klöstern und Einsiedeleien geprägt ist. Mit 23 Jahren trat er in das Kloster Notre Dame-de-Mayfouk ein. 1853 wechselte er zum Kloster Saint-Maroun in Annaya, legte dort das Mönchsgelübde ab und nahm den Ordensnamen Charbel an.
Die nächsten Jahre verbrachte er im Kloster Kfifan, wo er bei Pater Nimatullah al-Kafri und Pater Nimatullah al-Hardini, der 2004 von Johannes Paul II. heiliggesprochen wurde, Theologie studierte. 1859 wurde er zum Priester geweiht und kehrte nach Annaya zurück. 1875 entschied er sich für ein Leben als Eremit. Am 16. Dezember 1898 erlitt er, während er in der Eremitage die Heilige Messe zelebrierte, einen Schlaganfall, an dessen Folgen er am Heiligen Abend 1898 verstarb. 
Charbel stand schon zu Lebzeiten im Ruf der Heiligkeit. Bald nach seinem Tod stellte man fest, dass sein Leichnam nicht verwest oder vertrocknet war. Diese Phänomene sowie zahlreiche Krankenheilungen an seinem Grab machten ihn schnell zu einem festen Bestandteil orientalisch-christlicher Volksfrömmigkeit.
Zwei Heilungen aus dem Jahr 1950 führten schließlich zur Einleitung eines Seligsprechungsverfahrens in Rom, das am 5. Dezember 1965 mit der offiziellen Seligsprechung Charbels durch Papst Paul VI. seinen Abschluss fand. Aufgrund einer dritten bezeugten Heilung im Jahr 1967 sprach Paul VI. den maronitischen Mönch am 9. Oktober 1977 in Rom heilig.
Heute ist Charbel Makhlouf im Nahen Osten einer der populärsten Heiligen. Sein Grab im Saint-Maroun-Kloster von Annaya ist ein Pilgerziel für Christen aller Konfessionen, Drusen, Muslimen und Alawiten.
Auch die bekannte Kirche Santa Maria dell'Anima in Rom ist im Besitz einer Knochenreliquien des libanesischen Heiligen. Der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Boutros Rai hat sie 2016 übergeben. Die Kirche der Deutschsprachigen in Rom war damals die erste nicht-maronitische, die solche Reliquien erhielt.
Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Bild: Papst Leo XIV. (C) Vatican Media
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Lesermeinungen| | SarahK vor 6 Stunden | | | | Und nicht nur ihm sondern auch uns. Er ist durch einen absoluten Zufall einer unserer Familienheiligen geworden und wir lieben ihn und seine Schlichtheit. Heiliger Charbel bitte für uns. |  0
| | | | | Hängematte vor 10 Stunden | | | | Lieber heliger Charbel, hilf Deinem geplagten und gemarterten Volk, dass es wieder auf die Beine kommt. |  1
| | |
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |