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Getragen von Christus: Berufung inmitten der Geschichte

vor 8 Stunden in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Papst Leo XIV. begegnet den Seminaristen aus dem Triveneto und spricht über Vertrauen, Gemeinschaft und die Freundschaft mit Jesus als Herz der priesterlichen Berufung. Werft euch auf den Herrn! Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Heilig-Jahr-Wallfahrt nach Rom der Seminaristen der Welt. Bereits am 24. Juni begegnete Papst Leo XIV. allen in der Petersbasilika: „Zu Christus, der euch ruft, sagt ihr mit Demut und Mut ‚Ja‘, und dieses ‚Hier bin ich‘, das ihr an ihn richtet, keimt im Leben der Kirche auf und lässt sich vom notwendigen Weg der Unterscheidung und Ausbildung begleiten“.

Am 25. Juni sprach der Papst dann im kleinen Kreis in einem Klima der ihn als Person auszeichnenden Wärme, Herzlichkeit und der Zuneigung seitens der Seminaristen ganz persönlich zu den zukünftigen Priestern aus dem Triveneto, aus Venedig, Verona, Vicenza und Triest, aus Treviso, Udine und Padua. Nicht wenige von ihnen hatten bereits an der großen Begegnung mit allen Seminaristen der Weltkirche teilgenommen. Ihre Heimat sei, so Leo XIV. zu Beginn, „eine Erde mit tiefen christlichen Wurzeln, die uns zur alten Kirche von Aquileia zurückführen“. Und diese Herkunft verpflichtet. Denn: „Heute ist es an uns, dieses mit Leidenschaft erfüllende Werk fortzusetzen“.

Gleich zu Beginn rief der Papst das geistliche Erbe der Region ins Gedächtnis. Er nannte Bischof Chromatius, die heiligen Hieronymus und Rufinus – Asketen und Gelehrte. Und er verweist auf die seligen Märtyrer Tullio Maruzzo und Giovanni Schiavo, Missionare „unter verschiedenen Völkern, Sprachen und Kulturen“. Dieses Licht der Heiligkeit, das einst von Norditalien ausstrahlte, leuchtet weiter – „nicht als Folklore, sondern als Gnade, die verpflichtet“.


Die Seminaristen des Triveneto, so Leo XIV., seien berufen, sich „in diese reiche Geschichte der Gnade einzufügen, um sie zu bewahren und in der Nachfolge des Herrn zu erneuern“. Dabei verhehlte der Papst nicht, dass dieser Weg auch Mühe bedeutet. Er zitierte den seligen Papst Johannes Paul I., einst Patriarch von Venedig: „Übt euch in der Disziplin einer kontinuierlichen, langen, nicht einfachen Anstrengung. Selbst die Engel, die Jakob im Traum sah, flogen nicht, sondern stiegen eine Stufe nach der anderen hinauf; wie viel weniger können das wir, die wir arme Menschen ohne Flügel sind“. Priester werden, Priester sein, ist so nicht spektakulär, sondern ein geduldiger, beharrlicher täglicher Aufstieg. Stufe für Stufe.

In der Mitte seiner Ansprache verwies Leo XIV. auf ein Schlüsselbild: den Augenblick der inneren Entscheidung des heiligen Augustinus im Garten von Mailand. Wie einst der große Kirchenvater mit sich rang, so ringen auch viele junge Männer, die sich auf den priesterlichen Weg begeben. Der Papst sprach von der Versuchung, sich selbst genügen zu wollen, und erinnerte an das Wort der Tugend der Enthaltsamkeit, wie sie Augustinus als zu ihm sprechende Person vernahm: „Was stellst du dich auf dich selbst und hast doch keinen festen Stand? Wirf dich auf den Herrn und fürchte dich nicht; er wird nicht ausweichen und dich zu Falle bringen; wirf dich unbesorgt auf ihn, er wird dich auffangen und heilen“.

Der Zölibat - Berufung und Charisma: Diese Worte, so Leo XIV., gelten nicht nur für die Berufung zum Zölibat, „der ein Charisma ist, das es anzuerkennen, zu bewahren und zu pflegen gilt“, sondern für den gesamten Weg der Berufung: „Insbesondere laden diese Worte euch ein, ein grenzenloses Vertrauen in den Herrn zu haben […] und den Anspruch aufzugeben, euch selbst genügen zu wollen oder es alleine schaffen zu können“. In diesen Sätzen wird deutlich, wie sehr Leo XIV. das priesterliche Leben nicht als Karriere oder Selbstbehauptung von Alleingängern, sondern als geistliche Existenz begreift – als ein Hinwerfen vor Gott und in Gott, ein radikales Vertrauen, das auch im Dunkel standhält.

Der Papst sprach dann sehr direkt über das Leben im Seminar: „Denkt also nicht, dass ihr allein seid, und denkt auch nicht, dass ihr auf euch allein gestellt seid“. Gewiss, jeder sei, wie die „Ratio fundamentalis“ betone, „die Hauptperson seiner Ausbildung“. Aber „Hauptpersonen zu sein bedeutet nicht, Solisten zu sein!“. Eine klare Mahnung zur brüderlichen Gemeinschaft, und ein Appell an die Seminar-Ausbilder: „Gebt ihnen das demütige Zeugnis eures Lebens und eures Glaubens; begleitet sie mit aufrichtiger Zuneigung“. Die geistliche Vaterschaft der Ausbilder sei keine Funktion, sondern Beziehung. Und die Kirche unterstütze jeden von ihnen, „vor allem in der Person des Bischofs.“

Im letzten Teil der Ansprache kam Leo XIV. auf das zurück, was ihn seit seinem Amtsantritt zutiefst bewegt: die Betonung der Bedeutung der persönlichen Freundschaft mit Christus. Er zitierte dazu den englischen Konvertiten Robert Hugh Benson: „Wenn es eine Sache gibt, die im Evangelium keinen Zweifel lässt, dann ist es diese: Jesus Christus möchte unser Freund sein. […] Das Geheimnis, das die Heiligen ausmacht, liegt ganz darin: im Bewusstsein der Freundschaft Jesu Christi“.

Der Papst sprach in einem Ton eines Vaters: „Haltet euren Blick fest auf Jesus gerichtet (vgl. Hebr 12,2) und pflegt die Beziehung der Freundschaft mit ihm“. Denn „die Begegnung mit Jesus rettet unser Leben und schenkt uns die Kraft und die Freude, allen das Evangelium zu verkünden“. Mit sichtbarer Freude und väterlicher Autorität schloss Leo XIV. seine Ansprache: „Meine Lieben, danke für diesen Besuch. Einen guten Weg! Die Muttergottes begleite euch immer, und auch mein Segen“.

Foto (c) Vatican Media

 


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer vor 3 Stunden 

Eine Lanze für das Stundengebet

Als Laie, der nur einen beschränkten Teil des Stundengebetes betet (Laudes, Vesper, Komplet) möchte ich hier eine Lanze für das Stundengebet der Kleriker, ja aller, welche in der Seelsorge tätig sind, einlegen. Mit dieser Übung der Frömmigkeit hat sich für mich die Sicht auf Gott sehr erweitert, wurde meine Leben, meine Gottesbeziehung, immer neu auf Gott und seinen Willen ausgerichtet, wurde ich aber auch oft vor Schwärmerei etc. bewahrt. Ich möchte sagen, sie macht mich katholischer, allumfassender im Glauben und demütiger im Wissen, bewahrt mich oft vor Besserwisserei.
Aus dieser Erfahrung heraus würde ich wünschen, dass alle, welche in einem Dienst unserer Kirche stehen, in angemessenem Rahmen sich für die Pflege dieser universellen Gebetsform entschliessen könnten. Und gemeinsam gebetet würde sie die welweite Freundschaft untereinander und mit Chrisuts, dem Herrn, sehr fördern.


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