Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  5. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  6. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  7. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  10. R.I.P. Martin Lohmann
  11. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  12. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  13. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  14. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  15. Nuntius Eterović: „Christen sind die weltweit am meisten wegen ihrer Religion verfolgten Menschen“

Mehr als Nostalgie: Jahresabschluss mit Augustinus

31. Dezember 2024 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gottes Fingerabdrücke in unserer Geschichte finden und daraus fürs Neue Jahr lernen: Inspirationen des heiligen Augustinus zum Jahresschluss.


Wien (kath.net / pk) Alle Jahre wieder geht die vorweihnachtliche Hektik fast nahtlos über in die Aufgeregtheit rund um den Jahreswechsel: Lange Schlangen an der Kassa im Supermarkt, erneutes Aufräumen, Putzen und Vorbereiten, letzte Arbeitsstunden in der Firma, zu guter Letzt auch noch die obligatorischen Vorsätze für das Neue Jahr.

„Inmitten der Hektik lohnt es sich zu fragen: Wie können wir das alte Jahr angemessen abschließen?“, heißt es in einem Artikel von „Aleteia“, der auf Gedanken des heiligen Augustinus zurückgreift. Er habe uns ein tieferes Verständnis von Zeit und Erinnerung vermittelt sowie die Notwendigkeit, stets nach vorne und auch zurück zu blicken.

„Für Augustinus ist die Zeit eine einzigartige menschliche Erfahrung, die zwischen Erinnerung (Vergangenheit) und Erwartung (Zukunft) angesiedelt ist. In seinen ,Confessiones‘ (,Bekenntnisse‘) schrieb er den bekannten Satz: ,Was ist Zeit? Wenn mich niemand fragt, weiß ich es. Wenn ich sie erklären will, weiß ich es nicht.‘“


Für Augustinus war die Zeit nicht eine Abfolge von Augenblicken, die vergehen, sondern ein Zusammenspiel von Erinnerung und Erwartung, die beide im gegenwärtigen Augenblick verankert sind. In der Erinnerung geht es für den Heiligen nicht nur darum, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern, sondern die zerrissenen Teile unseres Lebens zu einem zusammenhängenden Ganzen zusammenzufügen und zu erkennen, wie Gott in ihnen gewirkt hat.

Dieser Akt des Erinnerns ermögliche es uns „zu erkennen, wie die Vergangenheit unsere Identität formt und uns auf die Zukunft vorbereitet. Es ist eine geistliche Disziplin, ein Weg, den Freuden und Schwierigkeiten des Jahres einen Sinn zu geben.“

Das Wort „sich besinnen“ kommt vom lateinischen Wort „recollectere“ und bedeutet „sich wieder sammeln“. „Am Ende des Jahres kommt dieser doppelten Bedeutung eine besondere Bedeutung zu. Einerseits sind wir aufgerufen, uns an die Ereignisse des vergangenen Jahres zu erinnern – an unsere Triumphe, Verluste und Momente der Gnade. Andererseits sind wir eingeladen, uns geistig, seelisch und körperlich zu rüsten  und uns auf das vorzubereiten, was vor uns liegt.

Besinnung in diesem augustinischen Sinne sei „mehr als Nostalgie“, sondern „ein aktiver Prozess, in dem wir Gottes Fingerabdrücke in unserer Geschichte finden und diese Lektionen in unser Leben integrieren“.

Augustinus selbst praktizierte dies durch Schreiben und Beten, indem er Gott sein Herz ausschüttete und inmitten der Komplexität des Lebens nach Klarheit suchte. „Für ihn bestand der eigentliche Zweck der Erinnerung darin, sich demjenigen zu nähern, der außerhalb der Zeit steht und doch in jeden Moment der Zeit eingebunden ist.“

Warum ist ein Abschluss notwendig? „Ohne Abschluss riskieren wir, ungelöste Belastungen in die Zukunft zu tragen – Groll, Bedauern oder unerfüllte Erwartungen. Wenn wir uns Zeit nehmen, um uns zu besinnen, können wir diese Erfahrungen verarbeiten, sie Gott anbieten und sie von seiner Gnade verwandeln lassen. Abschließen bedeutet nicht, die Vergangenheit auszulöschen, sondern sie an einen Ort des Friedens zu bringen.“

Um das Jahr gut abzuschließen, ist es gut darüber nachzudenken, wo ich Gott begegnet bin, wo ich gewachsen bin, wo ich noch Heilung brauche. Dabei geht es nicht nur darum, Vorsätze zu fassen, sondern auch darum, aus der Vergangenheit zu lernen. „Augustinus erinnert uns daran, dass die Zeit selbst ein Geschenk ist, das uns in die Ewigkeit führen soll.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Martin Lohmann
  2. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  3. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  4. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  5. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  9. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  10. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  11. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  12. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  13. Bischof Varden: „Ich denke, wir dürfen sagen, dass bei uns die Säkularisierung jetzt zu Ende ist“
  14. Großbritanniens bekanntester Moderator bittet Tennisstar Novak Djokovic um Entschuldigung
  15. Papst Leo XIV. erholt sich mit Tennis, Schwimmen und Lektüre

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz