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… damit er wie Tau herabsteigt und das Brot und den Wein für das eucharistische Opfer heiligt

6. November 2024 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus: Das christliche Gebet ist nicht der Mensch, der am einen Ende eines Telefons zu Gott spricht, es ist Gott, der in uns betet. Wir beten zu Gott durch Gott. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist. Denn er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein“ (Röm 8,26-27).

Fünfunddreißigste Generalaudienz des Jahres 2024. Papst Franziskus setzte seinen Katechesenzyklus mit dem Titel „Der Geist und die Braut. Der Heilige Geist führt das Volk Gottes zu Jesus, unserer Hoffnung“ fort. In der zwölften Katechese betrachtete der Papst das Thema: „‚Der Geist tritt für uns ein’. Der Heilige Geist und das christliche Gebet“.

Das heiligmachende Wirken des Geistes Gottes entfalte sich in besonderer Weise im Gebet. Der Heilige Geist befähige zum Gebet und zugleich werde er uns durch das Gebet zuteil: „Beten wir also stets um den Heiligen Geist. Er kommt uns zur Hilfe, wenn wir nicht wissen, ‚was wir in rechter Weise beten sollen’ (Röm 8,26)“. Denn oft beteten wir um das Falsche und oft beteten wir auf falsche Weise. Jesus sage: „Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, dann wird euch alles andere dazugegeben“ (vgl. Mt 6,33).

Der Heilige Geist komme unserem Beten auch dadurch zu Hilfe, dass er uns an unsere Gotteskindschaft erinnere und uns rufen lasse: „Abba, Vater!“ (Röm 8,15). Schließlich erweise sich der Heilige Geist im Beten als unser Anwalt, „der für uns eintritt und uns zugleich lehrt, fürbittend für andere einzutreten, auf dass alle die Barmherzigkeit Gottes erfahren“.

***

Zuallererst müssten wir nun beten, um den Heiligen Geist zu empfangen. Diesbezüglich gebe es ein sehr präzises Wort Jesu im Evangelium: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten“ (Lk 11,13). Im Neuen Testament sei zu sehen, dass der Heilige Geist immer während des Gebets herabkomme. Er komme auf Jesus bei der Taufe im Jordan herab, während er bete, und er komme auf die Jünger zu Pfingsten herab, während sie beharrlich und einmütig im Gebet seien.


Es sei die einzige „Macht“, die wir über den Geist Gottes hätten. Auf dem Berg Karmel versuchten die falschen Propheten des Baal, Feuer vom Himmel auf ihr Opfer herabzubeschwören, aber nichts sei geschehen. Elija bete, und das Feuer kam herab und verzehrte das Brandopfer (vgl. 1 Könige 18,20-38). Die Kirche folge diesem Beispiel treu: „Sie hat immer die Bitte ‚Komm!‘ auf den Lippen, wenn sie den Heiligen Geist anspricht. Sie tut dies besonders in der Messe, damit er wie Tau herabsteigt und das Brot und den Wein für das eucharistische Opfer heiligt“.

Doch es gebe auch einen anderen Aspekt, der für den Christen am wichtigsten und ermutigendsten sei: Der Heilige Geist sei derjenige, der uns das wahre Gebet schenke. „Der Geist“, sage der heilige Paulus, „nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist. Denn er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein“ (Röm 8,26-27).

In der Tat, wir wüssten nicht, wie wir beten sollen. Der Grund für diese Schwäche in unserem Gebet „wurde in der Vergangenheit mit einem einzigen Wort ausgedrückt, das auf drei verschiedene Arten verwendet wurde: als Adjektiv, als Substantiv und als Adverb. Es ist leicht zu merken, auch für diejenigen, die des Lateinischen nicht mächtig sind, und es lohnt sich, es im Gedächtnis zu behalten, weil es allein eine ganze Abhandlung enthält.“

Wir Menschen, so heiße es, „mali mala male petimus“, was bedeute: „Wir sind schlecht (mali), wir bitten um falsche Dinge (mala) und auf die falsche Weise (male)“. Jesus sage: „Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben“ (Mt 6,33). Wir hingegen suchten zuerst nach dem Extra, also nach unseren eigenen Interessen, und vergäßen, um dasReich Gottes zu bitten.

Der Heilige Geist komme zwar zur Rettung unserer Schwachheit, aber er tue noch etwas viel Wichtigeres: „Er bezeugt uns, dass wir Kinder Gottes sind, und legt uns den Schrei auf die Lippen: „Abba! Vater!“ (Röm 8,15; Gal 4,6)“. Das christliche Gebet sei nicht der Mensch, der am einen Ende eines Telefons zu Gott spreche, „es ist Gott, der in uns betet. Wir beten zu Gott durch Gott“.

Gerade im Gebet offenbare sich der Heilige Geist als „Paraklet“, das heißt als unser Fürsprecher, Anwalt und Verteidiger. Er klage uns vor dem Vater nicht an, sondern verteidige uns. Er überzeuge uns von der Tatsache, dass wir Sünder seien (vgl. Joh 16,8), aber er tue dies, um uns die Freude der Barmherzigkeit des Vaters schmecken zu lassen, nicht um uns mit sterilen Schuldgefühlen zu vernichten. Selbst wenn unser Herz uns etwas vorwerfe, erinnere er uns daran, dass „Gott größer ist als unser Herz“. Der Vater vergebe immer.

Der Heilige Geist lege für uns Fürsprache ein, aber er lehre uns auch, unsererseits Fürsprache für unsere Brüder und Schwestern einzulegen: „Er lehrt uns das Fürbittgebet. Dieses Gebet ist Gott besonders wohlgefällig, denn es ist das unentgeltlichste und uneigennützigste. Wenn jeder für alle betet, geschieht es - wie der heilige Ambrosius bemerkte -, dass alle für jeden betet“.  Das Gebet vervielfältige sich. Dies sei eine Aufgabe, die in der Kirche so wertvoll und notwendig sei, besonders in dieser Zeit der Vorbereitung auf das Jubiläum: „uns mit dem Parakleten zu vereinen, der ‚für die Heiligen nach den Plänen Gottes eintritt‘“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Pilger deutscher Sprache, bitten wir den Heiligen Geist, dass er uns zu beten lehrt und uns hilft, als Kinder Gottes zu leben. Komm herab, o Heilger Geist, strahle Licht in diese Welt.

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße alle Polen ganz herzlich. Der Heilige Geist lehrt uns das fürbittende Gebet, das Gott besonders wohlgefällig ist, weil es am uneigennützigsten ist. Lasst uns in diesen Tagen alle Toten damit umarmen, vor allem die Opfer von Kriegen, Ungerechtigkeit und Unglücksfällen. Ich segne euch von Herzen.

Foto (c) Vatican Media

 


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Lesermeinungen

 SalvatoreMio 7. November 2024 
 

Das Danken und die Tiere

Sehr geehrter @ Stefan Fleischer: solange wir das Gebet vornehmlich als Bitten verstehen, denken wir dabei in erster Linie an uns selbst, nicht aber daran, unserem Schöpfer und Erlöser Ehre zu erweisen. - Ich möchte jetzt Gottes tierische Geschöpfe in den Blick stellen, vornehmlich den Hund. (ich habe keine Haustiere und manche Vergötterung der Tiere nervt mich kolossal). Aber gerade von diesem Geschöpf können wir lernen - von seiner Dankbarkeit und Treue. Wenn Herrchen" es ordentlich behandelt, ist ihm Dankbarkeit und Treue gewiss. Nicht selten frage ich mich, warum wir, geschaffen nach Gottes Bild und Gleichnis, unserem Schöpfer gegenüber so stumpfsinnig sind.


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 Stefan Fleischer 6. November 2024 

Die Frage

Vor nicht allzu langer Zeit aber stellte sich mir die Frage, warum wir beim Beten meist nur an bitten denken? Gibt es nicht auch noch das Danken, das sehr wichtig wäre für eine gelungene Beziehung zu Gott. Und nicht zuletzt, ist nicht die Anbetung, die Ehrerbietung Gott gegenüber, das Stehen als Geschöpf vor unserem Schöpfer, die grundlegendste Art des Betens, diese Haltung, welche allem Bitten und Danken erst die entscheidende Tiefe gibt? Natürlich, das geht schon in Richtung Hohe Schule der Heiligkeit. Aber es versuchen könnte man es doch auch einmal.


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