Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. PEINLICH! Katholische Universität distanziert sich von Worten des Papstes
  2. Bedauert Franziskus die Eliminierung eines der schlimmsten Verbrecher des Planeten?
  3. Papst leitet umstrittenen Bußakt der Kirche für Verfehlungen
  4. Papst an deutschen Bischof: "Sind Sie katholisch?"
  5. Diplomatische Krise nach Papstworten zu Abtreibung in Belgien
  6. Papst verteidigt Teilnahme von Laien bei Bischofssynode
  7. Libanon: Wolken-Kreuz schenkt Menschen Hoffnung
  8. ‚Barbarisch’ – Kardinal Hollerich lehnt Abtreibung ab
  9. Papst will Seligsprechung für Belgiens König Baudouin eröffnen
  10. Innsbrucker Kirche soll in Zukunft auch als Kletterhalle genutzt werden
  11. Bosbach: „70 bis 80 Prozent der Bevölkerung tragen diese Migrationspolitik nicht mehr mit“
  12. Uni Regensburg stellt Akkreditierung einer Lebensschutzgruppe in Aussicht
  13. DemoFürAlle veröffentlicht Trans-Leitfaden für Münchner Schulen
  14. Wie man sich und seine Familie gegen Dämonen schützt
  15. Schweizer Bischofskonferenz: Bioethikkommission reagiert auf erste Benutzung der Sarco Suizidkapsel

„Niemals dürfen wir das Kreuz Jesu ablegen und Jesus verleugnen“

vor 3 Tagen in Spirituelles, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Wir wollen treu zum Kreuz Jesu stehen, auch wenn wir von den Machthabern … als mittelalterlich verspottet oder innerhalb der Kirche von verweltlichten Mitchristen als unzeitgemäß und wirklichkeitsfremd bekämpft werden.“ Von Gerhard Card. Müller


Rom (kath.net) kath.net dokumentiert eine Predigt von Kardinal Gerhard Ludwig Müller, emeritierter Präfekt der Glaubenskongregation, zum Fest Kreuzerhöhung (14.9.) im deutschsprachigen Original und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung:

Am Tage nach der Einweihung der Konstantinischen Basilika über dem Heiligen Grab im Jahre 335 n. Chr. zeigte man den Gläubigen in Jerusalem das Kreuz Christi, das die hl. Helena, die Mutter des Kaisers, aufgefunden hatte. So feiern wir noch heute an jedem 14. September das Fest der Kreuzerhöhung.

Es erinnert uns nicht nur an das historische Datum einer Kirchweihe. Die Göttliche Liturgie verbindet uns vielmehr real mit dem geschichtlichen Ereignis von kosmischer Bedeutung: dem Kreuzestod Jesu auf Golgatha. Denn Christus ist am Kreuz gestorben zur Erlösung der ganzen Menschheit von ihren Sünden und vom ewigen Tod, d.h. einer traurigen Schattenexistenz nach dem irdischen Lebensweg ohne das Licht der liebenden Gemeinschaft mit unserm Schöpfer und Vollender. Wenn uns das Kreuz Jesu in unser Wohnung, in der Kirche und in der Öffentlichkeit angesichts seiner bildlichen und figürlichen Darstellung begegnet, so denken wir als Jünger Jesu an sein Wort, mit dem er seinen heilbringenden Tod andeutete: "Wenn ich über der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen." (Joh 12, 32).

Niemals dürfen wir also – weder in Jerusalem etwa auf dem Tempelberg vor den Muslimen noch an einem anderen Ort der Welt – das Kreuz Jesu ablegen und Jesus verleugnen. Denn uns bleibt sein Wort im Ohr und im Herzen, wenn er sagt: "Wer hinter mir hergehen will, verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach:" (Lk 9, 23). Sein Kreuz auf sich nehmen und nicht ablegen – das macht den Christen des 21. Jahrhunderts aus.


Wir sollen uns zu ihm bekennen nicht im Sinne der Symbolik einer Zivilreligion, um uns mit dem Verweis auf die christlichen Werte als Wurzeln der westlichen Kultur zu rechtfertige gegenüber einer im Innersten dechristianisierten Umwelt. Das Christentum ist kein bloßes Kulturprogramm, wenn es auch die Wurzel aller Humanität für jede Kultur werden kann. Und es ist auch nicht nur Ethik, wenn es auch die Wurzel aller Ethik der Gottes- und Nächstenliebe ist.

Unser christlicher Glaube ist die Ganzhingabe an den dreifaltigen Gott in der Liebe, die der Vater Jesu Christi durch den Heiligen Geist in unser Herz eingegossen hat (Rom 5, 5). Wenn wir auf Christus am Kreuz schauen, werden wir in unmittelbarer Gewissheit erfüllt von der ewigen Bedeutung eines jeden Menschenlebens. Jeder hier in unserm Kreis – Du und Ich, wir alle zusammen und jeder einzelne für sich – soll sich selbst als Person, die nach Gottes Bild und Gleichnis geschaffen ist, direkt angesprochen fühlen in seinem Leben und Denken, Hoffen und Leiden, in den Beziehungen zu seinen Liebsten und seinen Feinden, wenn Jesus sagt: "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat." (Joh 3, 16).

Es ist nicht die Liebe romantischer Gefühle oder die kalkulierte Sympathie nach der Regel des do ut des, aus deren Fugen der Nihilismus hervor lugt oder der Zynismus giftig hervorquillt. Die Liebe Gottes ist deshalb erlösend und neuschaffend, weil Gott nichts gewinnt und nichts verliert, wenn er sich uns im Kreuz und in der Auferstehung seines Sohnes mitteilt. Er schenkt sich uns als die Wahrheit, durch die wir ihn erkennen, und das Leben, in dem wir mit ihm eins werden. Wer nach den Maßstäben der Welt denkt und deswegen Geld und Ruhm, Macht und Luxus zu seinem Lebenselixier erklärt, der muss sich enttäuscht und entsetzt von einem Gott am Kreuz abwenden. Und wer religiös und philosophisch Gott als absolute Überlegenheit und sich selbst genügendes Denken definiert, den wird das "Wort vom Kreuz" (1 Kor 1, 18) als Ausdruck eines unreifen oder primitiven Gottesgedankens erschauern lassen. "Doch wir verkünden Christus: für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Weisheit. Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen." (1 Kor 1, 22-25).

Angesichts der Übermacht des politischen und ideologischen Atheismus und der religiös begründeten Feindschaft gegen die Kirche Christi in aller Welt, scheint die Sache Christi verloren – wie einst auf Golgatha, als man Jesus verspottete mit den zynischem Wort: "Wenn du Gottes Sohn bist, dann steig herab vom Kreuz!.. dann werden wir an ihn glauben" (Mt 27, 40.42). Nach menschlichen Kriterien steht die Kirche auf verlorenem Posten.

Aber alle diejenigen, die historisch einst gegen Jesus ihre Macht über Leben und Tod ausspielten und im Laufe der Zeiten seine Jünger verfolgten, sind heute vergessen oder stehen im schlechten Andenken und mussten sich im Gericht vor dem gerechten und doch auch verzeihenden Gott verantworten. Aber Jesus lebt. Er ist der einzige, der auch unseren Tod überwinden und die Herzen der Verfolger für seine Liebe öffnen kann.

Darum wollen wir treu zum Kreuz Jesu stehen, auch wenn wir von den Machthabern über die Gedanken und Lebensverhältnisse der Menschen als mittelalterlich verspottet oder wenn wir innerhalb der Kirche von verweltlichten Mitchristen als unzeitgemäß und wirklichkeitsfremd bekämpft und demotiviert werden. Wir beugen allein vor dem Namen Jesu unsere Knie. Wir bekennen uns zu ihm, der gehorsam war bis zum Tod am Kreuz. "Denn Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes, des Vaters." (Phil 2, 11).

Am Fest der Erhöhung des Kreuzes Jesu Christi zum Zeichen des Heiles für jeden Menschen beten wir in froher Gewissheit.
Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Versusdeum vor 36 Stunden 
 

Danken wir zuerst dem HERRN,

dass er uns diesen Leuchtturm geschenkt hat, der fest auf dem Felsen Petri steht, während das "Lehramt" des aktuellen Pontifikats auf der Basis von päpstlichen Privatmeinungen, Spontaninterviews über den Wolken, Deutungen Dritter zu Fußnoten unter päpstlichen Schreiben sowie durch die Zerschlagung von Gemeinschaften des außerordentlichen Ritus der Kirche seinen verwirrenden Zickzackkurs hin zu einer "anderen Kirche" weiterfährt.
Vergelt's Gott, Eminenz! Christus Vinci!


2
 
 paolo giosuè vor 2 Tagen 
 

grazie

Danke für die Parresia, den Glauben, der inspiriert, Kardinal Müller, Halleluja!


2
 
 lesa vor 3 Tagen 

Stat Crux. Spiritus Jesu Christi confirmet cor tuum !

Das sind wieder stärkende, dankenswerte Worte von Kardinal Müller!
Gott lohne es allen, die Nachfolge verwirklichen. Besonders jenen, die der Überlieferung treu der Wahrheit einen Ort sichern!
Danke auch jenen Politikern in Europa, die wie Kyrus in Jesaja 45, den Ruf annehmen, die "babylonische Gefangenschaft" zu beenden. Sie stehen in der Nachfolge Christi ohne dass dies "verbalisiert" ist. Ihr Einsatz ist kein geringer und sie brauchen jetzt unser Gebet. Sie verdienen es auch, sie halten den Kopf hin, z.B. um uns vor den (von vielen im Tiefschlaf sich befindenden Bürgern noch immer unerkannten) "Eine-Welt-Terroristen" zu schützen.
Es ist eine entscheidende Stunde und allerhöchste Zeit, aufzuwachen. Siehe zum Beispiel kath.net.-Bericht über "Transleitfaden-Pläne" für München und andere entrechtenden Übergriffigkeiten.


3
 
 YouBayer vor 3 Tagen 
 

Niemals dürfen wir das Kreuz Jesu ablegen und Jesus verleugnen

.."stat crux dum volvitur orbis"
Vergelt´s GOTT, Herr Kardinal , Ihre Stimme ist uns Labsal, Ihre Botschaft ist uns Stärke!


4
 
 Herbstlicht vor 3 Tagen 
 

Grazie!

Herzlichen Dank an Kardinal Gerhard Ludwig Müller für diese Predigt und auch einen Dank an kath.net für deren Veröffentlichung.

Wie sehr bedürfen wir solcher Worte:
Als Ermutigung, als Mahnung; als Einladung zum Nachdenken und in sich wirken zu lassen.
Wir wollen den Weg des Bekennens gehen!
Gott gebe uns Kraft und die nötige Courage dazu!


5
 
 Claus-F-Dieterle vor 3 Tagen 
 

Sich zu Jesus Christus bekennen!


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Papst an deutschen Bischof: "Sind Sie katholisch?"
  3. Prälat Klaus Krämer neuer Bischof für Rottenburg-Stuttgart
  4. PEINLICH! Katholische Universität distanziert sich von Worten des Papstes
  5. Papst leitet umstrittenen Bußakt der Kirche für Verfehlungen
  6. Bedauert Franziskus die Eliminierung eines der schlimmsten Verbrecher des Planeten?
  7. Libanon: Wolken-Kreuz schenkt Menschen Hoffnung
  8. „Niemals dürfen wir das Kreuz Jesu ablegen und Jesus verleugnen“
  9. Wie man sich und seine Familie gegen Dämonen schützt
  10. Innsbrucker Kirche soll in Zukunft auch als Kletterhalle genutzt werden
  11. Bischof Barron: Synodalität wird nicht „konstruiert“
  12. Es geschehen Zeichen und Wunder!
  13. Estnische Bistumssprecherin Paas: „Das ist pure Freude! Das ist in der Tat ein historischer Moment!“
  14. Papst will Seligsprechung für Belgiens König Baudouin eröffnen
  15. US-Portal veröffentlicht kritischen Kommentar zur Bußfeier der Synode: „Die Sünden der Synode“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz