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Der geistliche Kampf - das Herz bewahren. Mit dem Teufel darf man nie diskutieren

27. Dezember 2023 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Franziskus: das Böse ereignet sich nicht erst, wenn es bereits offensichtlich ist. Mit dem Teufel darf man nie diskutieren: Er ist gerissen und schlau. Die Anmaßung: die gefährlichste Falle für das menschliche Herz. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage! Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. […] Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken (Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft)“ (Mk 7,14-15.21-22).

Neununddreißigste und letzte Generalaudienz des Jahres 2023, Festtag des heiligen Apostels und Evangelisten Johannes, des „Theologen“, wie ihn die ostkirchliche Tradition nennt: „»Gott ist die Liebe« (1 Joh 4,8.16). Johannes ist der einzige Autor des Neuen Testaments, der uns fast eine Art Definition Gottes schenkt. Er sagt zum Beispiel: »Gott ist Geist« (Joh 4,24) oder »Gott ist Licht« (1 Joh 1,5). Hier verkündet er mit bewundernswerter Intuition, daß Gott die Liebe ist. Man beachte: Es heißt nicht einfach, daß »Gott liebt« und noch weniger, daß »die Liebe Gott ist«! Mit anderen Worten: Johannes beschränkt sich nicht darauf, das Handeln Gottes zu beschreiben, sondern er dringt bis zu dessen Wurzeln vor. Außerdem hat er nicht die Absicht, einer allgemeinen und vielleicht unpersönlichen Liebe göttliche Eigenschaft zuzuschreiben; er steigt nicht von der Liebe zu Gott auf, sondern er wendet sich direkt Gott zu, um sein Wesen durch die unendliche Dimension der Liebe zu definieren. Damit will Johannes sagen, daß das Wesen Gottes Liebe ist und deshalb alles Handeln Gottes in der Liebe seinen Ursprung hat und von Liebe durchdrungen ist: Alles was Gott tut, tut er aus Liebe und mit Liebe, auch wenn wir nicht immer sofort verstehen, daß dies Liebe ist, wahre Liebe“ (Benedikt XVI., 9. August 2006).


***

Am Ende des Jahres begann Papst Franziskus mit einer neuen Katechsenreihe zum Thema der Tugenden und Laster. Franziskus leitete den Zyklus mit einer Mahnung ein: „Das Herz behüten".

Die Erzählungen von Adam und Eva sowie von Kain und Abel im Buch Genesis verdeutlichten uns, dass das Böse sich nicht erst ereigne, wenn es bereits offensichtlich sei. Meist niste es sich schon viel früher in unsere Vorstellungskraft oder in unsere Gedanken ein – mit der unscheinbaren Frage, die die Schlange stelle, oder mit dem Neid, der in Kains Herz aufkomme.

Das Böse, das sich unauffällig einschleiche und wie Unkraut Wurzeln schlägt, nennten wir Laster. Um zu verhindern, dass es sich ausbreite und seine zerstörerische Kraft entfalte, müsse man auf das eigene Herz achtgeben und die guten Regungen, die von Gott kämen, von denen unterscheiden, die vom Feind herrührten: „Das Böse bekämpft man am wirkungsvollsten, wenn man seinen Anfängen wehrt“.

In dem idyllischen Bild also, das der Garten Eden darstelle, tauche eine Figur auf, die zum Symbol der Versuchung werde: die Schlange. Die Schlange sei ein heimtückisches Tier: „Sie bewegt sich langsam, schlängelt sich über den Boden, und manchmal bemerkt man ihre Anwesenheit gar nicht, weil sie es schafft, sich gut in ihre Umgebung einzufügen. Vor allem deshalb ist sie so gefährlich“.

Als die Schlange beginne, mit Adam und Eva zu sprechen, zeige sie, dass sie auch ein raffinierter Dialektiker sei. Sie beginne, wie man es bei schlechtem Klatsch tue, mit einer boshaften Frage: „Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“ (Gen 3,1).

Der Satz sei falsch: Gott habe dem Mann und der Frau tatsächlich alle Früchte des Gartens angeboten, mit Ausnahme der Früchte eines bestimmten Baumes: des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse. Dieses Verbot ziele nicht darauf ab, dem Menschen den Gebrauch der Vernunft zu verbieten, wie manchmal fehlinterpretiert werde, sondern es handle sich um ein Maß der Weisheit. Als wollte er sagen: „Erkenne die Grenze, fühle dich nicht als Herr über alles, denn Hochmut ist der Anfang allen Übels“.

Gott setze also die Stammeltern als Herren und Hüter der Schöpfung ein, er wolle sie aber vor der Anmaßung der Allmacht bewahren, sich zu Herren über Gut und Böse zu machen. Dies sei die gefährlichste Falle für das menschliche Herz, vor der wir uns jeden Tag hüten müssten.

Adam und Eva hätten der Versuchung durch die Schlange nicht widerstehen gekonnt. Der Gedanke an einen nicht so guten Gott, der sie unterwerfen wollte, habe sich in ihre Köpfe eingeschlichen.Mit ihren Erzählungen erkläre uns die Bibel, dass das Böse im Menschen nicht erst dann durchschlagend beginne, wenn eine Tat bereits offenkundig sei, sondern schon viel früher, „wenn man beginnt, sich damit zu beschäftigen, es in Phantasie und Gedanken einzulullen und schließlich von seinen Verlockungen umgarnt wird“.

Der Mord an Abel habe nicht mit einem geworfenen Stein begonnen, sondern mit dem Groll, den Kain böswillig gehegt und der ihn zu einem Ungeheuer in sich selbst gemacht habe.

Mit dem Teufel dürfe man nie diskutieren, Jesus habe ihm mit den Worten der Schrift geantwortet: „Er ist gerissen und schlau. Er benutzte sogar Bibelzitate, um Jesus zu verführen. Deshalb müsse man immer auf der Hut sein und sofort den kleinsten Spalt schließen, wenn er versuche, in uns einzudringen.

Abschließend betonte der Papst: „Man muss der Hüter des eigenen Herzens sein. Diese Empfehlung finden wir bei mehreren Wüstenvätern: Männer, die die Welt verlassen haben, um im Gebet und in brüderlicher Nächstenliebe zu leben“.  Die Wüste "ist ein Ort, der uns einige Kämpfe erspart: den der Augen, den der Zunge und den der Ohren, es bleibt nur noch ein letzter Kampf, der schwierigste von allen, der des Herzens. Angesichts jedes Gedankens und jeder Begierde, die im Geist und im Herzen auftauchen, handelt der Christ wie ein weiser Wächter und befragt sie, um zu wissen, woher sie kommen: von Gott oder von seinem Widersacher“. Denn der gute Ausgang eines jeden geistlichen Kampfes liege in seinem Anfang: in der steten Wachsamkeit über unser Herz.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschsprachigen Raum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache! Das Böse scheint manchmal übermächtig. Durch die Geburt seines Sohnes hat Gott uns neue Hoffnung geschenkt. Am Ende wird die Kraft der Liebe die Macht des Bösen überwinden. Geben wir die Liebe Gottes weiter und erhellen wir so das Dunkel unserer Zeit. Schöne Feiertage!

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße die Polen ganz herzlich. Am Ende des Jahres danken wir Gott für all das Gute, das wir erhalten haben, auch für das, was so viele Menschen für die Opfer des Krieges in der Ukraine und in anderen Teilen der Welt getan haben. Beten wir voller Zuversicht, dass der Friedensfürst uns Hoffnung, Liebe und wahren Frieden schenken wird. Von Herzen segne ich euch und euer Vaterland.

Foto (c) Vatican Media

 

 

 


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