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Kurienerzbischof Fisichella: Kaum Wille zur Glaubensweitergabe

3. Juli 2023 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Pro-Präfekt im Evangelisierungsdikasterium des Vatikan: Gesellschaft ohne Gott ist gefährlich, "weil es keine Autorität mehr gibt, die die Würde des Menschen garantiert" - Beauftragter für Heiliges Jahr 2025: "Wallfahrtskirchen sind voll mit Pilgern"


Vatikanstadt/Rom (kath.net/ KAP)
Seine Sorge über das Schwinden des Glaubens in der jungen Generation hat der vatikanische Kurienerzbischof Rino Fisichella (71) zum Ausdruck gebracht. Vorrangiges Problem sei ein "Bruch in der Weitergabe des Glaubens", sagte der Pro-Präfekt im Evangelisierungsdikasterium und Beauftragter für das Heilige Jahr 2025, im Gespräch mit österreichischen Journalisten in Rom. "In unsere Familien gibt es kaum mehr Willen, den Glauben an die neue Generation weiterzugeben." Kinder, die auf die Erstkommunion vorbereiten, wüssten oft gar nicht mehr, wie man ein Kreuzzeichen mache, so Fisichella: "Sie haben von ihren Eltern die Zeichen des Glaubens nicht vermittelt bekommen." Hinzukomme eine Kultur, die Religion in die Ecke gedrängt habe.

In früheren Jahrhunderten hätten der Mensch und Gott im Zentrum gestanden. "Anders war es nicht möglich. Heute ist es ganz einfach, ohne Gott zu leben", beklagte Fisichella. Nicht für den Glauben sei das ein Problem. "Das ist ein Problem für den Menschen", warnte der Italiener. Eine Gesellschaft ohne Gott sei sehr gefährlich, "weil es keine Autorität mehr gibt, die die Würde des Menschen garantiert".


Eine weitere Herausforderung sei, dass 25-Jährige heute eine andere Kultur lebten, digital mit Smartphones. Die Kirche spreche nicht mehr die Sprache der jungen Generation, so Fisichella. Diözesen und Pfarren nutzten das Internet. "Aber die Sprache ist verschieden. Sie verstehen uns nicht mehr. Das gilt auch, wenn wir über den Glauben sprechen."

"Wallfahrtskirchen sind voll mit Pilgern"
Insgesamt gebe es aber unter den Menschen ein Bedürfnis nach Spiritualität. Auch sei die Volksreligiosität für die Kirche immens wichtig. "Wir erleben, dass unsere Pfarrgemeinden nicht so voll sind, aber Wallfahrtskirchen sind voll mit Pilgern und Gläubigen", meinte Fisichella, der auch vatikanischer Bauftragter für das Heilige Jahr 2025 in Rom ist.

"Spiritualität und Religiösität gehört zur Natur des Menschen", sagte der Erzbischof. Das Jubeljahr sei ein Ereignis und eine Tradition, "aber die Pilger kommen auch, um eine spirituelle Erfahrung zu machen". 32 Millionen Pilgerinnen und Pilger werden zum Heiligen Jahr in der Ewigen Stadt erwartet. Allein rund 100.000 werden nach Schätzungen zu Fuß nach Rom pilgern.

Offizielles Motto des Heiligen Jahres ist "Pilger der Hoffnung". In der Kirche werde oft über Glaube oder Caritas, zu oft aber nicht über Hoffnung gesprochen, sagte Fisichella mit Blick auf das Motto des Heiligen Jahres "Pilger der Hoffnung". Dabei brauche die Welt Hoffnung. "Wenn wir beim Jubiläum die richtige Sprache der Hoffnung finden, wäre das auch ein Signal des Glaubens", so der Kurienerzbischof. "Die Sehnsucht nach Gott ist immer da. Sie gehört zur Tiefe unseres Lebens." (Website zum Heiligen Jahr 2025: www.iubilaeum2025.va)

Der Papst als Präfekt
Das Gespräch mit Erzbischof Fisichella fand im Rahmen einer von Kardinal Christoph Schönborn angeführten Pressereise statt, bei der noch bis Mittwoch Vertreterinnen und Vertreter österreichischer Medien verschiedene Einrichtungen der römischen Kurie kennenlernen. Anlass gab u.a. die vor knapp einem Jahr in Kraft getretene Kurienreform von Papst Franziskus.

Das Dikasterium für Evangelisierung hat durch die Reform eine deutliche Aufwertung erhalten. Es wird formal vom Papst persönlich geleitet und in der neuen Kurienverfassung anders als zuvor noch vor der Glaubensbehörde genannt. "Die Natur der Kirche ist nicht zuerst die Verteidigung des Glaubens, sondern die Verkündigung des Evangeliums", sagte Erzbischof Fisichella dazu. Der Papst als Präfekt sei Zeichen dafür, dass dieser der erste Verantwortliche für Evangelisierung ist. Als Pro-Präfekten amtieren Fisichella und der philippinische Kardinal Luis Tagle (66).

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


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Lesermeinungen

 BernadetteSou 4. Juli 2023 
 

jakob19 das ist einer der Punkte aber vielfach haben die jungen Eltern heute das von ihren

Eltern nicht mehr gelehrt bekommen. Meine Kinder haben seinerzeit von uns den Glauben und die christlichen Werte vermittelt bekommen. Aber sie haben es nicht mehr an die eigenen Kinder weitergegeben und diese werden es ihren Kindern dann nicht mehr vermitteln. Unsere Enkel sind zwar getauft und zur Erstkommunion gewesen. Aber die Kirche von innen haben sie danach nie wieder gesehen und nach dem ersten LehrlingsLohnzettel haben sie schnellstmöglich den Austritt vollzogen. Für mich ist das Umfeld ein großer Faktor. Früher war der Freund oder die Freundin selbstverständlich katholisch und man verabredete sich mit den jeweiligen Eltern zum Sonntagsgottesdienst. Heute sehe ich kaum Kinder geschweige Jugendliche im Gottesdienst. Ich denke, auch wenn Frauen anders gestellt werden, wird das allein kein Grund sein um die Austritte zu stoppen.


2
 
 jakob19 4. Juli 2023 
 

Ich fürchte, dass die Kirche hier ein gerütteltes Maß an Mitschuld trägt. Sie hat durch ihre Haltung den Frauen gegenüber, denen man nur das Putzen, das Altar Schmücken und die Gestaltung von Pfarrfesten samt Kuchen zugestanden hat, die oft hoch gebildeten jungen Frauen seit zwei Generationen verloren, und damit auch die Familien. Ich weiß aber leider nicht, wie es gelingen kann, die jungen Frauen und Mädchen zurück zu gewinnen. Aber hier liegt die größte Aufgabe der Neuevangelisierung und damit die Zukunft der Kirche.


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 Chris2 4. Juli 2023 
 

Volle Zustimmung auf den zweiten Blick.

Ja, dieses "Ministerium" ist tatsächlich wichtiger als die Glaubenskongregation, denn wo die Grundlagen fehlen, helfen Klarstellungen und selbst deutliche Kritik oft auch nichts mehr (so, wie offenbar sogar bei zahlreichen deutschen Bischöfen). Mögen die Worte von Erzbischof Fisichella Millionenfach Frucht tragen und die Freude über die Erlösung möglichst viele Menschen ergreifen. Denn das Böse wird am besten durch das Gute und Konstruktive überwunden. Der verbissene Kampf gegen die Sünde z.B. frustriert womöglich nur. Lenkt man sich aber positiv davon ab (es muss nicht nur geistlich sein, auch z.B. gute Lektüre, Musik oder Sport), fällt es leichter oder sie zieht sich gar von selbst zurück...


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