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Nuntius Eterović: Die Kirche „dient den Menschen, ohne sich anzubiedern“

9. Mai 2022 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Apostolischer Nuntius zur Eröffnung des Godehardjahres in Hildesheim: „Die Botschaft, die wir zu vermitteln suchen, ist nicht etwas, ist keine Ansammlung von Worten, keine Ideologie, sondern Jesus, der für uns gekreuzigt wurde und auferstanden ist“


Hildesheim-Berlin (kath.net/pl) kath.net dokumentiert das Grußwort Seiner Exzellenz, Erzbischof Nikola Eterović, Apostolischer Nuntius, zur Eröffnung des Godehardjahres im Bistum Hildesheim Hildesheim, 05. Mai 2022 und dankt für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung.

Exzellenzen,
verehrter Bischof Dr. Heiner Wilmer,
liebe Schwestern und Brüder!

    Ein Stichwort, das wir unserer Zeit gerne zuschreiben, ist das der Mobilität. Und mittels digitaler Technik vermögen wir miteinander in Kontakt zu treten, ohne dass wir uns dafür bewegen müssten. So kennzeichnet unsere Zeit eine Vielfalt sozialer Netzwerke, deren Nutzen ebenso beachtlich ist, wie es dem einzelnen Menschen und der Gesellschaft insgesamt Schaden zufügen kann.

    Heute, am Gedenktag des heiligen Godehard, der unweit von hier im Mauritiusstift im Jahr 1038 gestorben ist, wird das Godehardjahr unter dem Leitwort: Go! Glaube geht! eröffnet. Godehard ist der 14. Bischof von Hildesheim und wurde am 2. Dezember 1022 zum Bischof geweiht. Dieses Weihejubiläum ist der geschichtliche Anlass für ein Jahr, dass der inneren Erneuerung der Gläubigen und der Kirche von Hildesheim geweiht ist und von drei Schlagworten charakterisiert wird: jesuanisch, benediktinisch, menschlich.

    Ein Blick auf das Leben des heiligen Godehard zeigt, wie sehr er schon vor 1.000 Jahren eine Mobilität des Leibes und Geistes zeigte, die beindruckend bleibt. Wenn Jesus den Jüngern sagt: „Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe“ (Mt 10,16), so war dies zu Lebzeiten des Godehard in einem wahren Sinne so. Doch er hat sich nicht gescheut, seine niederbayerische Heimat zu verlassen, um als Benediktinermönch und Abt an ganz unterschiedlichen Orten Deutschlands zu wirken. Sein Wirken war insofern jesuanisch, denn seinem Meister gehorsam hat er das Evangelium überall dort verkündet, wo er war, „sei es gelegen oder ungelegen“ (2 Tim 4,2). Das Motto des Godehardjahres Go! Glaube geht! ist ein Aufruf zur Mobilität. „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ (Mk 16,15). Lasst uns gehen mit den Möglichkeiten unserer Zeit, das heißt auch mit den Mitteln moderner Kommunikation. Und die Botschaft, die wir zu vermitteln suchen, ist nicht etwas, ist keine Ansammlung von Worten, keine Ideologie, sondern Jesus, der für uns gekreuzigt wurde und auferstanden ist. Die Wege mögen heute anders sein, jedoch nicht weniger beschwerlich. Suchen wir im Gebirge der vielen Meinungen jenen Pass, der nach dem heilige Godehard benannt ist, den Gotthardpass, um den Menschen die Botschaft Jesu zu bringen.


    Dabei sollten wir nicht aus dem Auge verlieren, dass Mobilität des Glaubens nicht ohne Innerlichkeit und ohne Lobpreis Gottes geht, wenn sie sich auf dem mühseligen Asphalt der vielen Wege dieser Zeit nicht verlieren will und unfruchtbar wird. In der Regel des heiligen Benedikt heißt es: „Der Liebe zu Christus nichts vorziehen“ (RB 72,11). Die Sendung zur Verkündigung des Evangeliums gelingt, wenn wir mit Jesus gehen und auf Ihn hören. Der Kirche muss es immer um den Herrn Jesus gehen. In Ihm sind Botschaft und Person eins. Indem wir Jesus lieben, wollen wir als Zeuginnen und Zeugen des Glaubens unserem Herrn ähnlich werden. Und wohin sollen wir gehen, wenn nicht immer wieder zu Ihm, der mitten unter uns ist, gegenwärtig in seinem Wort, in den Sakramenten, vor allem in der heiligen Eucharistie. „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens“ (Joh 6,68).

    Die Kirche, die Jesus liebt, bleibt nicht bei sich, sondern sie geht zu den Menschen. Sie dient den Menschen, ohne sich anzubiedern. Sie dient den Menschen auf menschliche Weise und mit göttlicher Gnade. Die Kirche geht, sie soll jedoch nicht umherirren, als wüsste sie nicht, was sie tun oder sagen soll. Vielmehr bleibt sie bei Jesus, auch in der Verkündigung, denn „getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen“ (Joh 15,5). Insofern soll das Godehardjahr dazu dienen, sich um und mit und in Jesus Christus zu sammeln, um neu aufbrechen zu können. So möge der Glaube in dieser verehrten Diözese Hildesheim erblühen wie der Rosenstrauch hinter der Apsis dieser ehrwürdigen Kathedrale, der schon zu Godehards Zeiten blühte.

    Es freut mich, Euch die herzlichen Grüße des Heiligen Vaters Franziskus zu übermitteln, den ich die Ehre habe in der Bundesrepublik Deutschland zu vertreten. Immer wieder ermuntert er die Gläubigen, eifrige Zeugen Jesu Christi und glaubwürdige Missionare seines Evangeliums zu sein und zu werden. Denn es ist nötig, „dass wir uns auf den Weg machen, gerüstet mit Geduld und der demütigen und gesunden Überzeugung, dass es uns niemals gelingen wird, alle Fragen und Probleme gleichzeitig lösen zu können. Die Kirche ist und wird immer Pilgerin auf dem Weg der Geschichte sein; dabei ist sie Trägerin eines Schatzes in irdenen Gefäßen (vgl. 2 Kor 4,7). Das ruft uns in Erinnerung: In dieser Welt wird die Kirche nie vollkommen sein, während ihre Lebendigkeit und ihre Schönheit in jenem Schatz gründet, zu dessen Hüterin sie von Anfang an bestellt ist“ (Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland, 29. Juni 2019, 3).

    Die Patronin des Bistums Hildesheim und dieser Kathedrale, die selige Jungfrau und Gottesmutter Maria, die heiligen Bischöfe Bernward, Godehard und Altfrid sowie alle himmlischen Helfer mögen für dieses Godehardjahr den reichen Segen und die Gnade des dreieinen Gottes erbitten, damit aufs Neue gelingen möge, dem Herrn Jesus zu folgen: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung“ (Mk 16,15).

Archivfoto Nuntius Eterović (c) Apostolische Nuntiatur Berlin


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Lesermeinungen

 SalvatoreMio 9. Mai 2022 
 

Ein Schatz, zu dessen Hüterin die Kirche von Anfang an bestellt ist

Welch kostbare Worte! Hoffentlich wird der tiefe Sinn erkannt und angenommen in diesem Bistum, dessen Sinne für Christi Botschaft derzeit leider auch vernebelt werden, aber weniger durch Weihrauch,
sondern durch die Irrwege des Synodalen Weges.


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