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Nichts ist schön am Sterben der Volkskirche

25. April 2022 in Kommentar, 24 Lesermeinungen
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Endlich hat ein Bischof den Mut, der Volkskirche ihr Ende zu bescheinigen - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Mainz (kath.net)

Endlich hat ein Bischof den Mut, der Volkskirche ihr Ende zu bescheinigen. Im Zuge der Pfarreireformen im Bistum Mainz erklärte Peter Kohlgraf, die Zeit der Volkskirche, in der viele auch emotional groß geworden seien, gehe dem Ende entgegen oder sei bereits an ein Ende gekommen. Die natürlich prompt einsetzende Diskussion, man müsse das Gute aus der Volkskirche doch bewahren, war erwartbar. Nicht weiter überraschend ist die Tatsache, dass der Bischof von Mainz zwar das Ende der Volkskirche verkündet, dieses Ende aber gerade mit volkskirchlichen Mitteln einzuleiten gedenkt. Pastoral mit der Gießkanne. Leider wird auch die Reform im Bistum Mainz in gleicher Weise scheitern, wie bislang alle Bistumsreformen, die sich als volkskirchliche Konservenbüchsen entpuppten.

Bis zum Jahr 2030 soll es im Bistum Mainz noch 46 Pfarreien geben, die aus den jetzt errichteten 46 Pastoralräumen entstehen sollen. Zum einen ist es keine Frage, dass die Personalnot in der Kirche die Bistümer zwingt, ihre Strukturen zu überdenken. Die Pfarrei ist eine historisch gewachsene Unterstruktur des Bistums. Ja nicht einmal das Bistum müsste zwingend territorial umschrieben sein. Es braucht einen Bischof und die Gläubigen, die ihm jurisdiktionell unterstehen. Der Bischof muss in Einheit mit den Bischöfen der Weltkirche sein und natürlich in Einheit mit dem Papst. Auch die territoriale Umschreibung von Bistümern ist historisch gewachsen und keinesfalls in Stein gemeißelt. Sie mag im Allgemeinen sinnvoll sein. Ob sie es immer ist, sei dahingestellt.

Längst gehörten einige deutsche Bistümer, auf deren Territorium es kein nennenswertes katholisches Leben mehr gibt aufgelöst. In den Regionen wäre eine Missionsstruktur mit katholischen Zentren viel angebrachter und würden den Menschen eher gerecht, als ein Pfarrer, der 150 km entfernt wohnt und den man nie zu sehen bekommt. Wer jetzt beim Lesen die Luft scharf durch die Zähne eingezogen hat, hat erkannt, was das Ende der Volkskirche, das Peter Kohlgraf so jovial und mit lockerer Hand verkündet hat, wirklich bedeutet.

Ein ungeschönter Blick auf die sterbende Volkskirche zeigt sich oft, wenn man katholische Traditionen ansieht. Prozessionen sind ein gutes Beispiel. Vielerorts werden eucharistische Prozessionen zu Fronleichnam oder auch auf Grund von Gelöbnissen seit Jahren gepflegt und mit großer Beteiligung, mit beeindruckenden regionalen Traditionen aufrechterhalten, obwohl das Glaubens- und Gebetsleben der Gemeinde längst prekär ist. Eine kleine treue Schar sonntäglicher Messbesucher erlebt einmal im Jahr die gute alte Zeit. Es ist keine Seltenheit, dass bei solchen Traditionsprozessionen ein- bis zweitausend Menschen mitgehen. Kommunale Honoratioren, die man allenfalls im Wahlkampf in der Kirche sieht, gehen ganz vorne mit. Beim TeDeum wackeln dann noch einmal die Kirchenfenster, weil es alle mitsingen können. Hach wie schön! Nun sind aber gerade solche Prozessionen ein Ausdruck von Volksfrömmigkeit.


Unterwegs zeigt sich allerdings die Wirklichkeit des Zustandes der Volksfrömmigkeit sehr viel ungeschönter. Kaum Gesang, keine Beteiligung am Gebet. Es ist ein netter Spaziergang, man trifft Nachbarn und hält ein Pläuschchen, während der Pastor die Monstranz durch die Straße trägt. Was in der Monstranz ist, ist lange vergessen. Einst wusste man es noch, da kniete man sich zum Segen nieder, heute findet sich kaum jemand, der noch ein Kreuzzeichen macht. Vielerorts zeigt sich zunehmend, wie sehr diese Prozessionen zu einer echten Last werden. Pfarrer mit 30 Kirchtürmen in der Pfarrei können definitiv keine 30 Prozessionen gehen. Selbst wenn es in einer solchen Pfarrei samt Pensionären sechs oder sieben Priester gibt, ist es nicht zu bewältigen. Auch die Laien ächzen. Nur wenige, die noch einen Altar aufzubauen bereit sind. Prozessionswege müssen eingerichtet werden, Blumenschmuck besorgt werden. An den Küstern kann nicht alles hängen bleiben.

Mancherorts ist sogar das Fronleichnamsfest inzwischen eher ein Trauermarsch, wenn eine kleine Herde sich durch die Straßen quält, an denen nicht eine Fahne weht und hier und da ein verschlafenes Gesicht verstört aus dem Fenster schaut, wer da mit Blasmusik die Feiertagsruhe stört. Im Gegenzug möchte man nicht in der Haut eines Pfarrers stecken, der das Ende einer Prozession verkündet. Am lautesten schreien die, die seit 20 Jahren nicht mehr mitgehen.

Vielleicht wird es daran deutlich. Die Volkskirche braucht kein Bischof für beendet erklären, auch wenn die Ehrlichkeit von Kohlgraf lobenswert ist. Die Volkskirche stirbt. Ein Sterbeprozess ist schmerzhaft, schmutzig und laut. Nach einem Sterbeprozess bleibt eine Leiche zurück. Ein Sterbeprozess löst Trauer aus. Ein Sterbeprozess hinterlässt eine nicht zu füllende Lücke. Es Geschrei, Tränen, Wut und Zorn. Es gibt Verzweiflung, weil man gar nicht weiß, wie es weiter gehen soll. Und ja, die Kirche, in die ich mich vor rund vierzig Jahren hineinbekehrt habe, war schon vor sich hin sterbend. Doch es war noch weitaus mehr Leben darin, wenn an einem normalen Sonntag die Kirche mitten in einer Großstadt dreimal voll wurde. Wenn in der Abendmesse am Sonntag zwei bis drei Dutzend junger Menschen in der Kirche war und man dort Freunde und Bekannte traf, mit denen man wirklich Gemeinschaft lebte.

So wie die Kirchen damals in der katholischen Diaspora des Nordens aussahen, wenn der Priester vor der Messe in die Kirche kam, ans Mikrofon trat und fragte, ob jemand Messe dienen könne, ob ein Organist anwesend sei, ob jemand Lektorendienst machen könne. Das ging natürlich nur, wo es Tourismus gab. In anderen Gemeinden erlebte man Sonntagsmessen mit fünf Personen. In den alten katholischen Kernländern, Westfalen, Bayern, Rheinland, Emsland etc. sind wir bald genau da: in der katholischen Diaspora.

Es ist nichts, aber auch wirklich gar nichts schön, am Sterben der Volkskirche, aber wenn wir uns dem nicht stellen, wenn wir die Volkskirche dort, wo sie tot ist, nicht beerdigen und nur weiter und weiter und weiter mit den Mitteln der Volkskirche arbeiten, dann leben wir in einer (nicht selten mit Blattgold überzogenen) Zombiekirche.

Will man die Kirche zum Leben erwecken, dann wären neue Paradigmen zu definieren. Es gehört vielleicht etwas Mut dazu, Dinge platt zu machen, doch was nicht mehr lebt, darf man sterben lassen. Tote Pfarreien auflösen. Was lebt sollte man stärken. Besser einer lebendigen Pfarrei/ Gemeinschaft noch einen Priester dazu geben, als diesen in einer Pastoralkolchose zu verschleißen. Laien stärken heißt nicht, Laien mit Arbeit zuzuschütten oder ihnen Aufgaben zu übertragen, die nicht ihre sind. Laien stärken heißt, Laien zu schulen - auf jeden Fall! - aber auch Laien nicht sakramental verhungern zu lassen.

Katholische Zentren fördern, die sich zwiebelschalenförmig ausbreiten. So geht Mission! Ein fruchtbares Zusammenleben von Klerus und Laien in räumlicher Nähe da ermöglichen, wo es sich anbietet. Gemeinschaften von Laien, die missionarisch sind aber keine Priester in der Nähe haben, einen Kontaktpriester zuweisen, der mit ihnen nach geistlichen Wegen sucht. Sonderberufungen, wie Eremiten, geweihte Jungfrauen, geweihte Witwen etc. zulassen und offensiv kirchlich einbinden. Und für Bischöfe gilt nicht nur runter vom Balkon: Ganz raus aus dem Palais. Ein Bischof wird dann und nur dann heute noch glaubwürdig sein, wenn er so lebt, wie der Querschnitt der Menschen in seinem Bistum. Weg mit den Dienstwagen- Personal abbauen! Ein Bischof braucht einen Kaplan (mit Führerschein) und eine Sekretärin. Das reicht. Es ist ein Irrtum, der Bischof dürfe sich keinen Kaplan mehr „leisten“, wenn im Bistum Priestermangel herrscht. Das Umfeld des Bischofs hat – wenn schon nicht ein klösterliches, wie in der Ostkirche – dann doch mindestens ein geistliches zu sein. Und das darf auch individuell gefärbt sein.

Gleiches gilt für Priester. Das Pfarrhaus der Volkskirche ist inzwischen für Priester toxisch. Die Dreizimmerwohnung über der Caritas ebenso. Ein Priester gehört, wenn schon nicht in eine WG, dann mindestens in stabiles soziales Wohnumfeld mit anderen Menschen, darunter gerne Klerikern, Laien am besten mit Kindern, Ordensleuten etc. Hauptsache es sind genügend Menschen darunter, die einen normalen Lebensalltag und normale Alltagssorgen haben. Kirchenfinanzen müssen radikal saniert werden. Die volkskirchliche Kirchensteuer ist nicht mehr zeitgemäß. Die Staatsleistungen sind es schon lange nicht mehr. Bistümer mit Milliardenvermögen, die von Jahr zu Jahr reicher und saturierter werden, vergiften sich an den Staatsleistungen. Es ist nirgendwo die Rede davon, dass das Sterben der Volkskirche angenehm ist. Aber wo die Strukturen der Kirche, dem Glauben, dem Leben den Atem rauben, da müssen die Strukturen weg. Je eher, umso besser.


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Lesermeinungen

 Anaximander Ansorg 30. April 2022 
 

vor zehn Jahren schon völlig klar

- Ausnahmslos einverstanden. Nur ist das beileibe nichts Neues - es geht mir hier nicht ums "Rechthaben", sondern um die Erkenntnis. Seit 15 J. weiß ich, dass die Diözese hier falsch auflegt. Im PGR ist meine Initiative seinerzeit gescheitert, fernstehende Katholiken anzusteuern, ggf. wieder einzubinden. Wir sind halt nach wie vor eine Fürstenkirche, mein Ordinarius fährt mit einer unhinterfragbaren Selbstverständlichkeit noch BWM-7er-schwarz durch die Weltgeschichte. Das ist kein Ausdruck der Armut im Glauben.


0
 
 mameschnue 28. April 2022 

Schlimmere Übel

@Mariat: Ohne Mutter Teresa, die ich sehr verehre, nahe treten zu wollen - es gibt schlimmere Übel in unserer Kirche als die Handkommunion, die schon in frühchristlicher Zeit praktiziert wurde. Viel schlimmer ist z.B., dass der Glaube an die Realpräsenz bei vielen "Katholiken" nicht mehr vorhanden ist. Entscheidend bei der hl. Kommunion ist, was, bzw. wen ich empfange. Wer das weiss, wird automatisch danach trachten, sich diesem wunderbaren Geschehen würdig zu erweisen, ob er die Kommunion nun mit dem Mund oder mit der Hand empfängt. Grabenkämpfe unter kirchentreuen Katholiken um die "richtige" Art des Kommunionempfangs oder des "richtigen" Ritus spielen nur dem Modernismus in die Karten!

paulablog-1844.webnode.com/


1
 
 Ulrich Motte 26. April 2022 
 

" Die Volkskirche stirbt nicht, die ist tot",

erklärte schon vor Jahren ein katholischer Bischof von Essen. Und Herr Kardinal Lehmann definierte Volkskirche als Kirche für das Volk, also auch nicht mehr als Kirche (in der BRD 2 Kirchen), der fast alle angehören wie noch vor rund 50 Jahren. Und die beiden großen Kirchen (ihre Kirchenvölker) und nche kleinere sind in sich arg gespalten, zugespitzt gesagt eine Variante der riesigen religiös-weltanschaulichen Vielfalt im Volk.


0
 
 Mariat 26. April 2022 

"das schlimmste Übel in der kath. Kirche ist die Handkommunion"...

sagte Mutter Theresa.
Durch Coronavorschriften wurde dieses Übel noch weiter gefördert.
Die Verwandlung ( Transsubstantiation), ist reine Glaubenssache.
Der selige Carlo Acutis war ein großer Verehrer des "Allerheiligsten Altarsakramentes"

corjesu.info/wordpress/?p=13945


2
 
 Tante Ottilie 26. April 2022 
 

Warum werden nicht in Deutschland Bistümer fusioniert sondern nur Pfarrgemeinden???

Wir leisten uns hier immer noch den Luxus von 27 eigenständigen Bistümern mit nicht nur je 1 hochbezahlten Bischof und mind 1 Weihbischof sondern auch noch jeweils einem teuren Personalapparat einschl. Der betr. kostspieligen Infrastruktur.

Und das bei einer kontinuierlich abnehmenden Katholikenzahl. Eingespart wird vornehmlich unten an der Kirchenvolksbasis, während die aufgeblähten teuren organisatorischen Wasserköpfe unangetastet bleiben.

Für die deutsche Gesamtbevölkerung (82Mio) reichen 16 Bundesländer.

Für 27Mio Katholiken in Deutschland müssen es 27 eigenständige Bistümer sein?


4
 
 Chris2 26. April 2022 
 

@Richelius

Das Problem bei Kardinal Schönborn ist, dass er falsche Prioritäten setzt: Die immer unsinnigere Impfung gehört ebenso wenig zu den primären Aufgaben christlicher Verkündigung, wie die Homo-Ideologie (zumal nach dem weltweiten Knabenschänderknetzwerkskandal).
Aber das erinnert mich an ein altes Interview mit dem Chef des österr. Kirchenvolksbegehrens. Er wetterte lange gegen Bischof Kurt Krenn, bis der Name Schönborn fiel. Dann sagte er, da sei ihm Krenn noch lieber, denn bei dem wisse man wenigstens, woran man sei...


2
 
 Zeitzeuge 26. April 2022 
 

Danke auch Ihnen, liebe SalvatoreMio für Ihren Beitrag!

Im Link für alle hier nochmals die Enzyklika

"Mysterium fidei" Papst Paul VI. von 1965,

welche die verbindliche Glaubenslehre darlegt!

www.vatican.va/content/paul-vi/de/encyclicals/documents/hf_p-vi_enc_03091965_mysterium.html


2
 
 SalvatoreMio 26. April 2022 
 

"Transsubstantiation"

Oh, oh! Zweimal habe ich es falsch geschrieben!


0
 
 Zeitzeuge 26. April 2022 
 

Hallo winthir:

im Link eine Predigt über die Wesensverwandlung

von Hochwürden Prof. Dr. Georg May!

Unsere geistig behinderte Tochter sagt schlicht

und einfach: "Das ist der Leib Christi", nie

würde ihr einfallen z.B. nur zu sagen "das ist

das heilige Brot".

Du wirst mir bestimmt zustimmen, daß dieses

einfache Glaubensbekenntnis für jeden Gläubigen

ausreicht, gebildete, gläubige Katholiken wissen

natürlich, daß der Begriff der Transsubstantiation

unaufgebbar für die richtige Erklärung der

hl. Wandlung ist, "Transfinalisation" oder

"Transsignifikation" sind objektiv falsch

und führen in die Häresie!

Ich wünsche Dir und allen hier einen gesegneten,

besinnlichen Tag!

www.glaubenswahrheit.org/predigten/reihen/199002/19900524/


4
 
 SalvatoreMio 25. April 2022 
 

Transsubstantion

@lieber winthir, müssen wir nicht erklären. Es gelingt sowieso nicht! Wunder kann man nicht erklären, und tut man es, wird man doch nicht schlauer. Es geht aber anders: wenn Kinder erfahren, wie eine Raupe plötzlich ein wunderschöner Schmetterling wird (weitere Beispiele schenkt uns der Herr reichlich durch die Natur - durch vielerlei physikalische und chemische Prozesse - auch selbst durchs Weizenkorn, das zu einer lebendigen Pflanze werden kann, so ahnen sie etwas von Verwandlung und werden fähig, Gottes Geist auch die Transsubstantion zuzutrauen.


5
 
 AngelView 25. April 2022 
 

Zutreffende Situationsanalyse

Das Verständnis bei den noch vorhandenen Gläubigen gibt es vermutlich nur in zwei Polen: Entweder (tradidionell) noch vorhanden oder so auf ein Minimum reduziert, dass "Nichtkatholiken" fundierter "Katholisch" beschreiben können als diese Leute.

Ob das Territorialprinzip nicht wirklich ausgedient hat - zumindest auf Pfarreiebene -, wäre zu prüfen und ggf. abzuändern. In der Realität schert sich doch heute kaum ein Gläubiger noch, wo er territorial verortet wäre, sondern geht da hin, wo es ihn am meisten anspricht. Insofern wäre hier auch das "Kirchensteuermodell" anpassbar. Gläubige können ihre Abgaben - nicht nur das parallele Kirchgeld - an die besuchte Pfarrei geben, nicht an das verteilende Bistum. Vielleicht würde das auch einmal zeigen, wohin Gelder tatsächlich fließen sollten?!
Nur, wo käme da der Synodale-Irrweg der Bischöfe noch vor????
Evtl müßte man die Sache nicht sterben lassen, sondern großzügig die Krankheiten herausschneiden. Nur, wer macht die Diagnose ...?


2
 
 winthir 25. April 2022 

"Transsubstantiation" heute zu erklären, dürfte nicht nur bei Kindern schwierig sein

da dieser aristotelische Begriff in der mittelalterlichen Theologie verwendet wurde, um das Wesen der Realpräsenz zu beschreiben.

Das, wir heute im allgemeinen Sprachgebrauch "Substanz" nennen, wird dort "Akzidenz" genannt. Und das, was wir nicht mit unseren Sinnen schmecken können, also Leib und Blut Chrsiti, wird dort "Substanz" genannt.

Erkläre das mal einem Menschen, der nicht Theologie studiert hat ...


0
 
 winthir 25. April 2022 

In der Münchner Innenstadt

gibt es, wie ich meine, durchaus ausreichend viele Messen am Sonntagvormittag (es gibt dort natürlich auch Vorabend- und Abendmessen), Beispiel siehe link.

Wobei es (schon länger) dort viele "Personalpfarreien" gibt, wie z. B.

- willst Du Palestrina, gehe nach St. Cajetan
- willst Du traditionell, gehe nach St. Peter
- willst Du geschliffene Predigten, gehe nach St. Michael

usw.

www.erzbistum-muenchen.de/gottesdienste-muenchen-innenstadt?msclkid=9ddc90d0c4bc11ecb0b3bca3da256763


1
 
 Zeitzeuge 25. April 2022 
 

"Die Krise der Kirche ist eine Krise der Bischöfe", das sagte vor Jahrzehnten

bereits Kardinal Seper, der Vorgänger von Kardinal
Ratzinger als Leiter der Glaubenskongregation!

Wenn die "Hirten" versagen, kommt der "Wolf"
(= Zeitungeist) und fällt über die "Herde"
ungestört her, "Mietlingen" ist das offenbar
gleichgültig, das Seelenheil der Gläubigen
scheint ihnen ziemlich egal zu sein!

Aber nicht nur in Deutschland, sondern weltweit,
vgl. beigefügte Stellungnahme des argentinischen
Bischofs Aguer, em. Bischof von La Plata!

rorate-caeli.blogspot.com/2022/04/episcopal-conference-freedom-for.html


3
 
 Chris2 25. April 2022 
 

In der Münchner Innenstadt

wurden schon vor Jahren viele Hl. Messen am Sonntag per Order von oben gestrichen, um die verbliebenen voller aussehen zu lassen. Eine Katastrophe für manche, denen dadurch eine passende würdige Hl. Messe genommen wurde (z.B. weil sie noch selbst kochen). Meines Wissens wurden diese zwangsweise entfallenen Hl. Messen selbst zu Coronazeiten nicht wieder reaktiviert, um den Messbesuch zu entzerren - ganz im Gegensatz zu Pius, wo aus 2 Hl. Messen sogar 5 wurden...


5
 
 FNO 25. April 2022 

@Thomasus

Das irreführende Gerede vom "Jesus im Brot" breitet sich auch im Kommunionunterricht aus, bei dem die Kinder kaum noch mit Priestern ins Gespräch kommen. Die meisten würden aber auch die Transsubstantiation nicht mehr erklären (wollen). Adoro te devote, latens Deitas ... ?


5
 
 Richelius 25. April 2022 
 

Hat Altbischof Egon von Graz aber schon vor 20 Jahren festgestellt. Kardinal Schönborn auch schon mehrfach.


0
 
 J. Rückert 25. April 2022 
 

Auf die Bäume …

Die Etrusker sahen das Ende ihres Volkes voraus. Als ein etruskischer Priester dieses offiziell verkündete, waren auch die Römer betroffen.
„Hurra, endlich sind wir uns los“ – das könnte die Einstellung der letzten Deutschen sein.
Und die Kirche? Sie hat das feste Versprechen zu überdauern. Aber es muss nicht unbedingt in der Mitte Europas sein. Mir scheint, sie ist so lange ein Steinbruch, so lange Geld wesentlich zu ihrem Fundament gehört.
Ich denke aber, dass sich in Kürze eine Flut über uns ergießt, die alles anders werden lässt. Auf die Bäume, ihr Europäer, euer Wald wird gefegt ...


3
 
 physicus 25. April 2022 
 

Ein "Marker"

Ein "Marker" für eine fruchtbare Gemeinde, die zu unterstützen und zu erhalten wäre, wären die geistlichen Berufung in den letzten 30 Jahren, die aus ihr erwuchsen. Insb. Priester, auch Ordensleute, gottgeweihte Personen.


2
 
 winthir 25. April 2022 

Ein Pfarrer und dreißig Fronleichnamsprozessionen ...

das Beispiel habe ich mir so lebhaft vorgestellt :-)...

Nun, soweit ich sehe, ist nach den derzeit gültigen Bestimmungen durchaus möglich, daß ein Kommunionhelfer das Allerheiligste trägt. In meiner Kommunionhelferurkunde steht, daß ich Aussetzen und Einsetzen darf, mir jedoch der sakramentale Segen untersagt ist. Von einem Prozessionsverbot steht da nichts drin.


2
 
 edih 25. April 2022 
 

@Lemaitre

Das ist nicht "böse" was Sie schreiben sondern die Wahrheit. Genau wie Peter Winnemöller es beschreibt habe ich vor 20 Jahren die Fronleichnamsprozessionen in meiner damaligen Heimatpfarrei und Umgebung auch erlebt. Ein netter Spaziergang durchs Dorf oder die Fluren mit Plausch. Wenn der getragene "Teppich" ankam und der Pfarrer etwas zu beten hatte war kurz Ruhe. Keine Ehrfurcht und Demut vor dem Allerheiligsten mehr. Ganz wichtig war das anschließende Zusammensitzen beim Wirt, damit ja das Geschäft ging oder die Gläubigen gingen nur bei der Prozession mit wenn es Freimarken gab um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Vor 20 Jahren hat sich die "neurituale" Zeit für mich erledigt.


4
 
 Thomasus 25. April 2022 
 

Prozession

Vielen Dank Herr Winnemöller für die treffende Beschreibung gerade bei den Prozessionen.
Wenn es ans knien geht, denkt man die meisten Teilnehmer hätten Knieprothesen.
Das erschreckende ist, das die Teilnehmer meinen, man würde Brot in der Monstranz tragen und nicht den verwandelten Leib unseres Herrn Jesus Christus.
Eine Folge des falschen Ökumene.


9
 
 winthir 25. April 2022 

JAA!!!! (tschuldigung - hier _mußte_ ich einfach 'laut' werden ...) :-)

exakt genau so sehe ich das auch.

Allerdings: freiwillig wird da wohl wenig passieren. Wer will schon sein "warm, satt, und trocken", sein Gehalt eines Oberstudienrats, sein Palais, seine Fütterung mit "Häppchen", geliefert vom Bayerischen Hof, freiwillig aufgeben?

Einzelne Gegenbeispiele gab es schon früher: Als Bernardin Schellenberger (s. link) Dorfpfarrer wurde, hat er an das Ordinariat geschrieben, ihm würden 500 Mark im Monat zum Leben reichen. Er wurde reihum von den Bauern, die er alle kannte, zum Essen eingeladen :-)

de.wikipedia.org/wiki/Bernardin_Schellenberger?msclkid=6694c6bdc48411ecbe81c12de40ded5a


4
 
 Lemaitre 25. April 2022 
 

...

Volle Zustimmung.

Nur was machen dann all die synodal Bewegten nur... So ganz ohne Pöstchen.

Okay, ist jetzt böse...


6
 

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