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Papst Benedikt und der Missbrauchs-Zeitgeist: Eine Verteidigung

26. Jänner 2022 in Kommentar, 28 Lesermeinungen
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„Als katholisch getaufter aber zeitlebens ungläubig gebliebener Evolutionsbiologe (Kirchenaustritt 1982) bin ich entsetzt, verärgert über die aktuelle Diffamierungskampagne gegenüber Papst em. Benedikt XVI.“ Gastkommentar von Prof. Ulrich Kutschera


Kassel-Vatikan (kath.net) Als katholisch getaufter und gefirmter, aber zeitlebens ungläubig gebliebener Evolutionsbiologe (Kirchenaustritt 1982) bin ich entsetzt und verärgert über die aktuelle Diffamierungskampagne gegenüber Papst Emeritus Benedikt XVI. (geb.1927). Obwohl ich, als „Darwinist“, weltanschaulich nicht mit dem prominenten Katholiken übereinstimme, möchte ich nachfolgend diesem aufrechten Mann, den ich als Religionsphilosophen und Buchautor schätze, in klaren Worten verteidigen.
 
Ich ignoriere die Darstellungen in den Mainstream-Medien (z.B. Stern.de, 20.1.2022: „...der emeritierte Papst hat gelogen… und sein Lebensbild zerstört“) und habe mir stattdessen die Originalquellen angesehen. Diese vermitteln ein anderes Bild.

Vertreter der Münchener Anwaltskanzlei WSW haben bei „Phoenix vor Ort-Live - 20.1.2022“ ihr „Gutachten zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München und Freising“ vorgestellt. Demgemäß habe sich der ehemalige Papst am 14.12. 2021 zum Vorwurf einer Vertuschung ihm angeblich bekannt gewesener Kindesmisshandlungen durch entsprechend veranlagte Kleriker in seinem Verantwortungsbereich geäußert.

Er könne sich nicht mehr an eine vor über 40 Jahren (!) durchgeführte Besprechung erinnern. Damals, am 15.1.1980, habe er sich u.a. um die Causa Prof. Hans Küng (1928-2021) gekümmert; der ebenfalls als Diskussionspunkt abgehandelte Fall des pädokriminellen Priesters X sei ihm nicht mehr im Gedächtnis, und ein Gegenbeweis zu dieser eindeutigen Papst em.-Aussage steht aus.
 
Wie Rechtsanwalt Dr. U. Wastl darlegte, wurde dieser übergriffige Priester X im Jahr 1986 zu einer milden Strafe wegen sexuellem Jungenmissbrauch verurteilt, wobei ihm der Richter „seine Pädophilie schuldvermindernd anerkannt“ hätte. Im Missbrauchsgutachten lesen wir auf S. 62 demgemäß vom „Zeitgeist der Verfügungsgewalt über Kinder“, und hier setzt meine Verteidigung des aufrichtigen Katholiken Ratzinger an.
 
Papst Benedikt XVI. war von 1977 bis 1982 als Kardinal Prof. Dr. Josef Ratzinger Erzbischof von München. Gemäß dem damaligen Zeitgeist galten erotische Verhältnisse erwachsener Personen, insbesondere schwuler Männer mit minderjährigen Jungen, noch weitgehend als „Kavaliersdelikte“: Es war exakt jene Zeitspanne, als z.B. von Vertretern der „Grünen“ pädosexuelle Aktivisten geduldet und gefördert wurden (siehe Link: „Pädo-Skandal: Bilanz des Grünen Schreckens“).
 
Aus heutiger Sicht wird die damalige Verharmlosung sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern zu Recht verurteilt, aber während der 1970er-80er-Jahre galten noch andere „Sitten“. Man glaubte an die Existenz einer „Kindlichen Sexualität“, die dann logischerweise auch „befriedigt“ werden darf (siehe „Homosexualität: Fakten und Mythen im Widerstreit“ und „Drittes Geschlecht“). Der Papst Emeritus hat damals vermutlich einen Fehler begangen; er hätte die vier ihm möglicherweise bekannten Missbrauchsfälle, mehrheitlich verübt von männlichen homophilen Tätern („Boylover“), ernst nehmen und verfolgen sollen.
 
Ebenso wären aber entsprechende politische Entscheidungsträger in Schulbehörden verantwortlich gewesen, die Massen-Jungen-Vergewaltigungen des pädosexuellen Leiters der hessischen Odenwaldschule, Gerold Becker (1936-2010), frühzeitig anzuzeigen. Beckers homosexuelle Untaten werden noch heute von seinem ehemaligen Lebensgefährten, dem Reformpädagogen Hartmut v. Hentig (geb. 1925), verharmlost, aber in diesem Fall bleibt der mediale Aufschrei aus (siehe „Strafsache Sexualbiologie“, online unter www.evolutionsbiologen.de/media/files/flyer-final.pdf).
 
Es geht im derzeitigen „Ex-Papst-Fall“ um etwas anderes: Gemäß dem aktuellen Zeitgeist werden regelmäßig berühmte „weiße Männer“ von der medial-politischen (Corona)-Gender-Fraktion gedemütigt, mit dem Versuch, ihre hart erarbeiteten Verdienste zu vernichten.
 
Es möge ein Trost für Papst Emeritus Benedikt XVI. sein, dass auch prominente Atheisten, wie z.B. die Evolutionsforscher Charles Darwin (1809-1882 ) oder Ernst Haeckel (1834--1919), wie auch der Begründer der Molekularbiologie, Nobelpreisträger James D. Watson (geb.1928), auf ähnliche Weise von den modernen Gutmenschen „durch den Dreck gezogen“ werden – in diesen Fällen sollen die medial verurteilten drei Biologen plötzlich „Rassisten“ sein. Dies ist ebenso absurd wie die Behauptung, das außergewöhnlich positive „Lebensbild“ des emeritierten Papstes sei wegen eines möglichen, aber keineswegs bewiesenen Fehlverhaltens, dem damaligen Pro-Pädo-Zeitgeist gemäß wohl eher von untergeordneter Bedeutung, mit einem Schlag zerstört.
 
Prof. Ulrich Kutschera ist international tätiger Evolutionsbiologe und Physiologe. Er ist Professor in Visiting Scientist in Stanford/Kalifornien



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