Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  10. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  11. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  12. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  13. Nuntius Eterović: „Christen sind die weltweit am meisten wegen ihrer Religion verfolgten Menschen“
  14. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  15. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"

Adieu, Sternberg!

26. April 2021 in Kommentar, 14 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das "ZK" stürzt von der Bedeutungslosigkeit in die Belanglosigkeit - Ein Kommentar von Franz Norbert Otterbeck


Köln (kath.net) In ganz Europa existiert vermutlich kein Gremium kirchlicher Herkunft, das stärker von fanatischer Intoleranz geprägt ist als das Zentralkomitee ohne Katholiken. Die fanatische Intoleranz gilt dem überlieferten Glauben der Kirche, ihrer Struktur göttlichen Rechts, ihrer heiligen Liturgie und vielleicht sogar jeder Caritas außerhalb des Konzerns gleichen Namens. Berufskatholiken, die überwiegend im Sold der deutschen Diözesen stehen oder anderer konfessioneller Institutionen, gelangen auf verschlungenen Pfaden in ein "Politbüro" der Selbstermächtigung. Zumindest zwei Mysterien sind in der "deutschen Kirche" jeder Veränderung entzogen: 1.) die Gehälter der Bischöfe und Domkapitulare, 2.) das geheimnisvolle Wahlsystem des "ZdK". Mit größter Sorgfalt wird seit über 50 Jahren sichergestellt, dass einfache, betende Katholiken, die ein glaubenstreues Apostolat fördern wollen, zu diesem Komitee keinen Zugang haben. Vereinzelt leistete man sich noch politisch konservative "Zierfische". Doch damit ist jetzt Schluss. Professor Sternberg verlässt im Herbst das sinkende Schiff.

Damit geht zwar kein Lotse von Bord. Aber vermutlich verliert die Quasselbude damit ihren letzten Präsidenten, der sich im innerkatholischen Diskurs ("weltweit") noch verständlich machen konnte, weil er wusste, wovon er sprach. Die Nachfolgerin (da kommt kein Mann mehr zum Zuge) wird nicht mehr wissen, was Apostasie, Häresie oder Schisma bedeuten. Sie wird nicht wissen, dass der "Konziliarismus" vom kirchlichen Lehramt verurteilt wurde. Und das Stichwort "ius divinum" wird ihr einen Lacher entlocken, weil sie das für den Gutenacht-Cocktail einer Hollywood-Diva hält.


Thomas Sternberg hatte generationsbedingt bereits das Empfinden für die katholische Religion, durchaus im Sinne des jüngsten Konzils, weithin verloren. Doch als einem Überzeugungstäter kann man ihm mildernde Umstände zubilligen wollen. Da sich abzeichnet, dass auf den gemäßigten "Linkskurs" ein radikaler Linkskurs folgen wird, flieht er vom Schauplatz der Zersetzung katholischer Laienverantwortung, wohl noch gerade rechtzeitig, um seinen "guten Ruf" als Miturheber des so gen. "Synodalen Wegs" zu retten. Schon seit 1968 war das "ZdK" von rasch ansteigender Bedeutungslosigkeit geplagt. In den 1970er Jahren mobilisierte es noch katholische Wählerstimmen für CDU und CSU, auch wenn es damals einige "linke" Zierfische in seinem Aquarium gab. Jetzt kündigt das selbsternannte Zentralkomitee seinen Umzug von Bonn nach Berlin an. CDU-Politiker Sternberg hat vermutlich keinen Spaß daran, dass seine Truppe dort den direkten, historischen Anschluss an das einst weit mächtigere ZK der SED versuchen kann. Denn das "ZdK" wird in Berlin die "rote Laterne" für die Lobbygruppe von maximalster Belanglosigkeit ergattern. Es vertritt so gut wie niemanden unter 60. Der Ungeist der heidnischen Hauptstadt kann von dort jedoch noch druckvoller in die angeschlossenen Vereine und Verbände gepumpt werden, falls das noch nötig sein sollte. Denn sie sterben bereits aus.

Die baldige Abdankung von Prof. Dr. Sternberg markiert, aller Voraussicht nach, das eigentliche Ende einer Organisation, die seit Jahrzehnten nur noch als Hohlkörper existierte, sich jetzt aber vollends entseelen wird. Sternberg-Statements waren mehrheitlich noch "durchdacht". Nach ihm kommt wohl nur noch Geplärre, Gekreisch und Kakophonie. Das Niveau, das jüngst Fräulein Rahner (Tübingen) betreten hat, wiewohl unterirdisch, wird vergleichsweise noch als Hochplateau durchgehen. Man muss freilich einräumen, dass die bloße Zugehörigkeit zur "rechten Elite" an sich noch kein Laienapostolat verbürgt, das neue Horizonte erschließt: Mir begegnete einst eine ambitionierte Konvertitin, die von sich selber extrem großzügig denkt, aber ganz anders handelt. Die gemäßigt konservative Richtung, unter katholischen Laien, erlebt auch ihre bösen Überraschungen. Aber hier lässt man immerhin noch Maßstäbe gelten, die Irrtum von Wahrheit unterscheiden. Man verirrt sich mitunter trotz Kompass, aber man wirft ihn nicht weg. Zielführende Ideen für den Neustart einer 'Bewegung katholischer Erneuerung', unter deutschen Katholiken, entfalten noch keine Breitenwirkung. Daran wird zu arbeiten sein. Thomas Sternberg war kein Leuchtturm. Aber jetzt kommt die Nacht. Vielleicht sieht man vereinzelte neue Lichter dann besser? Mit einer Heimkehr des "ZdK" zur Kirche ist jedoch nicht mehr zu rechnen, da ihm die Bischöfe das freie Geleit nach Nirgendwo finanzieren, ohne Unterlass und ohne Zweck.

 

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  5. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  9. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  10. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  11. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  12. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  13. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  14. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  15. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz