Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  2. Wer Merz wählt, der bekommt vermutlich Habeck und die Grünen!
  3. Kaminski: Es gibt keinen gesellschaftlichen Wandel, der die Tötung ungeborener Menschen rechtfertigt
  4. "Hirtenwort der Bischöfe zum Lebensrecht des ungeborenen Kindes erforderlich! JETZT!"
  5. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  6. Gastkommentar im Jesuitenmagazin America behauptet: ‚Misogynie‘ verantwortlich für Trumps Wahlsieg
  7. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  8. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  9. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  10. Islamkritiker Michael Stürzenberger wegen Volksverhetzung zu 3.600 Euro Geldstrafe verurteilt
  11. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  12. Klima und Migration statt Evangelium
  13. „Selbst liberale Befürworter einer §218 -Reform halten den Gruppenantrag für Fake und für Wahlkampf“
  14. Bischof Egan: ‚Großbritannien ist kein christliches Land mehr.‘
  15. Umstrittenes britisches Sterbehilfe-Gesetz erhält in zweiter Lesung die parlamentarische Billigung

Der Tod. Meditationen über einen Lebensweg - Leseprobe 4

24. April 2021 in Buchtipp, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Diese Betrachtungen sind eine Botschaft der Hoffnung. Leseprobe 4 des neuen Buches von Erzbischof Michel Aupetit


Linz (kath.net)

Wenn der Augenblick des Todes herannaht, manchmal auch schon lange vorher, denken die meisten Menschen darüber nach, was sie denen hinterlassen wollen, die am Leben bleiben. Das kann die Weitergabe eines Erbes oder besonderer Werte sein, die uns das Leben erleichtert haben oder die wir für wichtig erachten.

 

Bei den notariellen Erbverträgen von heute geht es vor allem um Fragen der materiellen Güter, die unter den Erben aufgeteilt werden sollen. Lange Zeit hindurch wurde jedoch diesem Punkt eine ausführliche Betrachtung über den Sinn des Lebens vorangestellt. Ein berühmtes Beispiel dafür findet sich in einer Fabel von Jean de La Fontaine: „Ein reicher Landmann, der spürte, dass sein Tod nahte, ließ seine Kinder kommen und sprach ohne Zeugen mit ihnen.“ Was wird er ihnen hinterlassen?

„Der Vater war so weise, ihnen vor seinem Tod aufzuzeigen, dass die Arbeit ein Schatz ist.“ Es geht darum, Werte weiterzugeben, die zum Leben beitragen und die Menschen miteinander verbinden, statt silberner Löffel, die die Familien entzweien. Heute gibt es viele ältere Menschen, die diese Tradition wieder aufleben lassen möchten. Sie verfassen ein Lebenstestament, in dem sie ihrer Nachkommenschaft, Kindern und Enkeln, den Sinn ihres Lebens zu vermitteln suchen.


 

Wenn dies besonders auf den Augenblick des Todes zutrifft, so wissen wir doch auch, dass dieses Bedürfnis nach Weitergabe zutiefst zu unserem Menschsein gehört. Vor etwas mehr als einem Jahr war ich in New York, um Verantwortliche der Yeshiva Universität zu treffen. Das von ihnen gewählte Thema, das wir bearbeiten sollten, war genau diese Weitergabe an die jüngeren Generationen. Die jüdisch-orthodoxen Geistlichen, die ich anschließend traf, teilten die Sorge um die unaufhaltsame Flut von unterschiedlichsten Informationen, deren Zuverlässigkeit nicht garantiert ist, die aber ihre jungen Leute verwirrt, da sie die Grundwerte ihrer Gemeinschaft nicht mehr vermittelt bekommen.

 

Aber wenn wir sehr wohl erkennen, dass die Weitergabe des Lebenszwecks und -inhalts wesentlich zur Kultur des Menschen gehört, so gibt es doch eine noch wichtige Weitergabe: die des Lebens selbst. Wenn wir die Natur beobachten, die uns umgibt, können wir feststellen, dass alles auf den Erhalt des Lebens hingeordnet ist, ganz gleich, welche spezifische Form das Lebendige auch immer haben mag. In der Natur setzen die Lebewesen oft ihr Leben für die Weitergabe des Lebens aufs Spiel. Das Leben wird somit zu einem absoluten Wert, der größer ist als das Lebewesen selbst. Wahrscheinlich weil der Mensch sich des Todes bewusst ist und sein eigenes Leben bewusst erlebt.

 

Für die Menschheit – zweifelsohne in Anbetracht des Todes und der Tatsache, dass der Mensch sein eigenes Leben gestaltet – ist der absolute Wert nicht mehr das Leben an sich, sondern das Leben der Individuen. Wir haben eine allgemein verständliche Sprache erfunden, und mir scheint wichtig zu erkennen, was dieser sprachliche Ausdruck in Bezug auf das Leben bedeutet. Durch eine Art Übereinkunft haben wir Wörter gefunden, um Gegenstände zu benennen. Aber das Wort selbst ist nicht die Wirklichkeit, die es bezeichnet, es beschränkt sich darauf, sie zu kennzeichnen. Wenn ich das Wort „Ameise“ sage, verstehen die Leute, dass ich von einem bekannten Insekt rede, trotzdem erscheint dieses Insekt dann nicht.

 

Die konventionelle Sprache – das gilt für alle Sprachen – ermöglicht uns, uns zu verständigen, allerdings verwirklicht sie nichts von dem, was sie aussagt. Die Funktion der Sprache liegt darin, in uns etwas in Erinnerung zu rufen. Wir sagen, dass sich uns etwas zeigt, seien es mit den Sinnen erfassbare Gegenstände wie ein Berg, ein Baum, oder verstandesmäßig erfassbare Objekte wie mathematische Eigenschaften oder logische Konzepte. Was wir mit den Worten bezeichnen, entspricht unseren Entdeckungen, sie selbst beschränken sich darauf, etwas aufzuzeigen. Allerdings ist diese Sprache nicht in der Lage, den beobachteten Gegenstand ins Dasein zu rufen, noch viel weniger, ihn zu erschaffen.

 

Das Christentum geht von einer anderen Sprache aus, dem Logos. Diese Sprache, ganz anders als die Sprache der Menschen, ist schöpferisch. Sie erschafft die Wirklichkeit, die sie bezeichnet: Gott sprach: „Es werde Licht. Und es wurde Licht.“ Jesus sagt zu dem Blinden Bartimäus: „Sei sehend!“ Und sogleich wird er von seiner Blindheit geheilt. Das Wort Jesu ist „Wirkwort“, es bewirkt, was es sagt.

 

kath.net Buchtipp
Der Tod - Meditationen über einen Lebensweg
Von Erzbischof Michel Aupetit
Media Maria Verlag 2021
ISBN: 9783947931279
Geb., 112 Seiten
Preis: Euro 15,40


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 lesa 27. April 2021 

Sprache beeinflusst - das Wort der Verkündigung wirkt und schafft

Danke für diesen Beitrag!
Schon im profanen Sprechen geschieht durch die Sprache eine Beeinflussung, wenn sie auch nicht "schaffen" kann im Sinn des Schöpfers. Politiker und Werbefachleute wissen sehr genau um die Beeinflussung des Unterbewusstseins durch sprachliches "Framing".
Beim Wort Gottes aber betrifft das Sprechen die WIRKLICHKEIT - (Neu)schöpfung, Identifikation, Einswerdung, Erlösung und Vereinigung mit Gott. Diese geschieht gemäß der Vorgabe des Schöpfers und Erlösers. Daran hat sich auch die Sprache, die die Verkündigung wählt, zu halten. Wer die verdrehende Ideologie hineinmischt, betreibt, auch wo es gut gemeint ist, Antiverkündigung. Er setzt - wie z.B. im Fall der Gendersprache - die Gläubigen den Dämonen aus. Denn diese Ideologie ist, wie Papst Franziskus klipp und klar sagte, dämonisch. Ihr wichtigstes Vehikel ist die Sprache.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Tod

  1. Feuer oder Erde? -Urne oder Sarg?
  2. Der Tod. Meditationen über einen Lebensweg - Leseprobe 3
  3. Der Tod. Meditationen über einen Lebensweg - Leseprobe 2
  4. Der Tod. Meditationen über einen Lebensweg - Leseprobe 1
  5. Der Tod - Meditationen über einen Lebensweg
  6. Zurück aus dem Jenseits - Leseprobe 4
  7. Zurück aus dem Jenseits - Leseprobe 3
  8. Zurück aus dem Jenseits – Leseprobe 2
  9. Zurück aus dem Jenseits - Leseprobe 1
  10. Sterbeforscher: "Gläubigen Menschen fällt es leichter zu sterben"







Top-15

meist-gelesen

  1. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  4. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  5. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  6. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  7. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  8. Kickl-Lob von Schönborn: "Weiß, dass ich mich damit nicht beliebt mache"
  9. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  10. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  11. Wer Merz wählt, der bekommt vermutlich Habeck und die Grünen!
  12. Klima und Migration statt Evangelium
  13. Christlicher Prediger warnt vor neuem Taylor Swift-Album
  14. Diözese Graz-Seckau entschuldigt sich für randalierenden Priester
  15. Kardinal Woelki gewinnt erneut gegen BILD und Nikolaus Harbusch

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz