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Weltjugendtag Lissabon 2023: Vor- und Nachteil der neuen Weltjugendtagshymne ist ihr Urlaubsflair

28. Jänner 2021 in Jugend, 9 Lesermeinungen
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Die neue Hymne ist da - Eine gelungene Hymne mit gehaltvollem Text - Der Videoclip ist allerdings zu seicht ausgefallen - Mit VIDEO - Kommentar von Petra Lorleberg


Lissabon (kath.net/pl) Einerseits tut die neue Weltjugendtagshymne „Es liegt Eile in der Luft“ für den auf 2023 verschobenen Weltjugendtag in Lissabon richtig gut: Unbeschwerte junge Leute, die mit strahlenden Augen die Welt erkunden und uralte Kirchengebäude bestaunen. Die portugiesischen Anklänge in der Musik – einschließlich des Gitarren-Intros – vermitteln eine Stimmung von Freiheit und Urlaub, nach der man sich in dieser von Corona-Einschränkungen geprägten Zeit dringend sehnt, und man ertappt sich bei Dankbarkeit dafür, im Clip mal fast keine Gesichtsmasken sehen zu müssen. Die eingängige Melodie im Schlageroutfit ist nicht überladen von kunstvollen Überlegungen, sondern könnte jedem, der sich näher mit Musik beschäftigt, in die Gedanken und Finger hüpfen. Der erste Eindruck ist: Eine gelungene Hymne!

Der Text greift das Motto des Weltjugendtags auf, „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ (Lk 1,39), und lädt dazu ein, sich mit der schwangeren Gottesmutter Maria auf den Weg zu ihrer Kusine Elisabeth zu machen. Pfarrer Joao Paulo Vaz lädt mit seinem Text die Jugendlichen dazu ein, „mit Maria“ in das Ja zu finden, dienen zu wollen und den Willen des Vaters zu erfüllen. „Wir sind berufen, bei Jesus Christus zu sein“. „Jeder wird unsere Stimme hören. Erheben wir unsere Hände, es liegt Eile in der Luft. Jesus lebt und lässt uns nicht allein.“ Jene, die suchen, machen sich auf den Weg, um ebenfalls zu entdecken, „was ich gesehen habe… schau nicht zurück, sag nicht nein, höre auf dein Herz und gebe dich angstfrei in diese Berufung“.


Andererseits bleibt der Videoclip aber stark hinter diesem wirklich gehaltvollen Text zurück. Ja, die jungen Leute sind fröhlich und sympathisch, offen und neugierig auf das Leben. Im Clip geht es um Lebensfreude und Communio, um touristisches Sightseeing und Bestaunen alter Kathedralen. Ausreichend gut gelungen ist immerhin der Bereich „Nächstenliebe“ – eine alte Dame wird mit Kuchen beschenkt, den sie strahlend im Körbchen zu sich in ihr Fenster hochzieht. Schön auch, dass ein Rollifahrer mit dabei ist – noch schöner wäre es allerdings gewesen, wenn er nicht geschoben werden würde, sondern selbständig unterwegs wäre.

Denn im Videoclip vermisse ich schmerzlich den Bezug zur „religiösen Seite“ des praktizierten Glaubens. Während das Weltjugendtagslogo erfreulich deutlich die vier Symbole Kreuz, Maria, [Pilger-]Weg und Rosenkranz aufbietet (siehe Link), fehlen diese Bezüge im Clip vollständig. Die altehrwürdigen Kathedralen werden besucht, aber man bleibt nicht darin stehen und schaut eine Jesus- oder Mariendarstellung an. Niemand sitzt oder kniet in andächtigem Gebet. Niemand besucht eine Heilige Messe. Niemand betet den Rosenkranz oder hält ihn wenigstens beiläufig in der Hand. Niemand trägt ein gut sichtbares Kreuz an einer Halskette (eine einzige Person KÖNNTE ein Kreuz tragen, aber es ist nicht eindeutig), niemand hat eine Bibel dabei, niemand macht ein Kreuzzeichen. Wenn dies ein niederschwelliger Videoclip sein sollte, dann muss ich irritiert sagen: Kompliment, die Niederschwelligkeit ist absolut gelungen - Christsein als touristisches Urlaubsevent…

Trotzdem denke ich: viele Menschen werden die neue Weltjugendtagshymne gerne und oft hören und mitsingen, dazu zähle auch ich. Hoffen und beten wir, dass die Jugendlichen, die sich auf die Pilgerfahrt nach Lissabon machen, das Evangelium Christi in seiner Fülle kennenlernen werden.

Die Weltjugendtagshymne Lissabon 2023 - Offizielle Version, Internationale Ausgabe

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