Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  2. THESE: 'Viele Priester ignorieren das Übernatürliche in der Lehre!'
  3. Die Skandalchristmette im SWR verstört und verärgert
  4. USA bombardieren Islamisten nach Massaker an Christen in Nigeria
  5. Stille Nacht, Heilige Nacht
  6. Vorbehaltlos Ja zum Leben!
  7. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  8. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  9. Kardinal Nemet: Papst Leo ist der Löwe, der die Wölfe jagen wird
  10. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  11. ‚Jede Frau ist stark genug‘, um sich nach einer Vergewaltigung für ihr Baby zu entscheiden
  12. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  13. „Jesus ist also nicht aus religiöser Poesie geboren…“
  14. Neuer Papst feiert wieder öffentliche Messe am Christtag
  15. Meloni besuchte neues Museum zu Ehren von Johannes Paul II. in Rom

"Woelkis wirklich wichtige Wahrheiten wecken auf"

7. September 2020 in Kommentar, 51 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Die Kirche habe sich nicht zurückgezogen, sie habe die Menschen nicht allein gelassen, so Bischof Bätzing wie ein trotziger Schuljunge. Ja, wo lebt der Mann denn!" - kath.net-Kommentar von Peter Hahne


Berlin (kath.net)

Woelkis wolkenreiche Flüchtlings-Einlassungen, gepaart mit Huldigungen der „Wir-schaffen-das“-Politik der Heiligen Angela, waren es diesmal nicht. Nein, es schien der Theologe, der Hirte, der Seelsorger durch, nicht der Hobby-Politiker. Und damit wurde der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wieder der „Alte“, der im Namen des Evangeliums seine Stimme erhebt, auch wenn es nicht zeitgemäß und modisch erscheint.

 

Auf einer der Regionalkonferenzen zum „Synodalen Weg“ stellte er vergangenen Freitag die Modethemen Zölibat und Frauenpriestertum ohne Nennung dahin, wo sie hingehören: Irrweg, Holzweg, Umweg. Abweg. Es gibt Wichtigeres! Nicht die Protestantisierung (und damit Marginalisierung) der katholischen Kirche war plötzlich das erwünschte Thema. Nein, die FAZ konnte sogar titeln: „Unverhoffte Grundsatzdebatte.“

 

Und die Süddeutsche sah Woelkis Intervention sogar als Kirche „Unter dem Brennglas“. Dabei sagte er nur, was die Basis denkt und Bischöfe gerne verschweigen oder verharmlosen: „Die Themen Krankheit, Leiden und Tod sind durch die Corona-Pandemie in den Mittelpunkt gerückt worden, aber die Kirche hat keine Antwort darauf gegeben.“ Sie hat also dort geschwiegen, wo ihr eigentlicher Markenkern ist: „Wer, wenn nicht wir, könnte Antworten geben?!“ Deutlicher kann man die Pleite, das eigene Versagen nicht eingestehen.

 

Eine schallende Ohrfeige. Ich selber hatte mich vor gefühlt einem halben Jahrhundert unter Protest der Kirchen dafür eingesetzt: „Öffnet zu Ostern die Kirchen!“ Selbst der explizit linke Ex- Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung (SZ), Heribert Prantl, hatte mehrfach beklagt, die Kirche würde „gerade in diesen Zeiten abtauchen“, sie hätte dramatisch „an Autorität verloren.“ Ja, es gab vor Wochen sogar den SZ-Titel (!) vom „Schweigen der Kirchen“.


 

Doch auch jetzt, nach Woelkis Intervention, fast nur Abwehr in der klerikalen Parallelwelt. Die Kirche habe sich nicht zurückgezogen, sie habe die Menschen nicht allein gelassen, so Bischof Bätzing wie ein trotziger Schuljunge. Ja, wo lebt der Mann denn! Die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, evangelische Pfarrerin, hatte es im Mai auf den Punkt gebracht: „Die Kirchen haben Hunderttausende Alte, Einsame, Sterbende allein gelassen.“ Die tief katholisch geprägte Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten“ titelte vor ein paar Tagen: „Einsam und verzweifelt — wie eingesperrt“ - und meinte die Senioren, die Kranken, die Alleinstehenden.

 

Und was hat Bischof Bätzing im Angebot, sozusagen als Antwort auf die Nachfrage seines Mitbruders Woelki? Man faßt es kaum: im Blick auf die Corona-Krise ergebe sich in erster Linie, „dass sich die Kirche angesichts wachsender sozialer Ungerechtigkeit verstärkt um das Thema Gerechtigkeit kümmern muß.“ Man lasse sich das bitte auf der Zunge zergehen! Hauptthema ist also die soziale (!) Gerechtigkeit. Ja, wozu in aller Welt brauchen wir dafür Kirchen(-steuern)?! Krankenkasse, Gewerkschaft oder Linkspartei könne das doch auch. Aber Jesus Christus den Einsamen, Kranken und Sterbenden verkünden, das können eben nur Christen. Klar, die Basis hatte viele gute Ideen als Kontrapunkt zum verheerenden Schweigen der Oberhirten.

 

Die forderten übrigens zu Ostern lieber eine Reichensteuer oder „taten sich dicke“ in Solidarität mit der EKD wegen deren Rettungsschiff im Mittelmeer (in Wahrheit eine Unterstützung des Geschäftsmodells „Schlepperbande“). Wo war Jesus in den Schlagzeilen der Medien?! Wo?! Viele engagierte Christen, die nicht auf Macht- und Strukturdebatten fixiert sind, sondern dem Herzschlag des Evangeliums folgen, haben ihr Bestes versucht. Aber ein bisschen Internet, ein bisschen Seelsorge-Telefon, ein bisschen Singen unter den Balkonen der Altenheime — das ist zu wenig für einsame Menschen, die eine segnende, tröstende, ja streichelnde Hand brauchen.

 

Eine Ordensschwester der Benediktinerabtei Sankt Hildegardis (Rüdesheim) hat es vorgemacht: Sie hat sich freiwillig in ein Krankenhaus einsperren lassen: „Ich habe noch nie so viel geistliches Bedürfnis erlebt wie in diesen Tagen.“ Ich selber hatte zu Ostern die Kirchen aufgefordert, zumindest den Status von Notfallseelsorgern zu erkämpfen, die wie Ärzte und Pflegepersonal als erstes getestet werden und dann Zugang zu Altenheimen und Kliniken bekommen. Nein, die Kirchenleitungen haben es sich geradezu hingebungsvoll gefallen lassen, dass Bau- und Getränkemärkte in Merkels und Söders Panikprogramm einen höheren Stellenwert erhielten als Organisationen, deren „Geschäft“ es ist, Trost zu spenden.

 

Es ist Kardinal Woelki zu danken, dieses vom erwünschten „Synodalen Weg“ völlig abweichende Thema letzten Freitag spektakulär zur Sprache gebracht zu haben. Nicht Macht, sondern Möglichkeit zählt. Nicht Abweg, sondern Auftrag. Wie nötig und richtig das war, zeigen die Schlagzeilen der (säkularen!) Medien an diesem Wochenende. Denn es ist wohl wahr: kaum jemand kennt einen echten Corona-Toten, aber jeder hat in seiner Umgebung Menschen, die an gebrochenem Herzen gestorben sind oder einsam eingesperrt dahinsiechen. Die Amtskirchen haben ihre letzte Chance versäumt, die Massenaustritte zu stoppen. Die Jahresbilanz wird es zeigen. Und die Bilanz vor dem Ewigen Richter.

 

MUST HAVE und kath.net-Buchtipp! Seit 20 Wochen unter den Top-Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste


Seid ihr noch ganz bei Trost!
Schluss mit Sprachpolizei und Bürokraten-Terror
Von Peter Hahne
Hardcover, 128 Seiten
2020 Quadriga
ISBN 978-3-86995-096-9
Preis Österreich: 12.40 EUR

 

Foto: (c) Peter Hahne / ZDF


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  4. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  5. O Emmanuel
  6. „Jesus ist also nicht aus religiöser Poesie geboren…“
  7. Ein neuer Akzent ohne Bruch: keine Pastoralrhetorik mehr
  8. THESE: 'Viele Priester ignorieren das Übernatürliche in der Lehre!'
  9. ‚Jede Frau ist stark genug‘, um sich nach einer Vergewaltigung für ihr Baby zu entscheiden
  10. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  11. Der heilige Josef und die Schwestern von Goldenstein
  12. Die Skandalchristmette im SWR verstört und verärgert
  13. Neuer Papst feiert wieder öffentliche Messe am Christtag
  14. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  15. USA bombardieren Islamisten nach Massaker an Christen in Nigeria

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz