Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden
  14. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

„Der Papst, gehorsam, wartet an Jesu Seite“

4. August 2020 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Giuseppe Gracia wollte ursprünglich ein Glaubensbuch schreiben. Es ist ein Roman geworden. Ein Roman, der in der Lage ist, den Glauben seiner Leser zu entzünden. Buchtipp „Giuseppe Gracia - Der letzte Feind“. Von Hans Jakob Bürger


Linz-Chur (kath.net) „Der letzte Feind“ ist ein Roman. Das muss man sich beim Lesen immer wieder klarmachen. Manche nennen diesen Roman, den der Journalist, Schriftsteller und Medienbeauftragter des Bistums Chur, Giuseppe Gracia geschrieben hat, „grandios und atemberaubend“ (CNA Deutsch). Und er ist visionär. Während andere noch nach einem neuen Papst, einem Nachfolger von Franziskus, suchen, kennt Gracia ihn schon längst. Er heißt Pius XIII. Und das will etwas bedeuten.

Eigentlich wollte Giuseppe Gracia endlich einmal ein Buch über den Glauben schreiben. Dass dabei ein Roman herausgekommen ist, das ist nicht verwunderlich: denn leben wir nicht in einer Epoche, die spannend ist wie lange nicht mehr? Und befindet sich nicht auch die katholische Kirche in einer Situation, in der womöglich Intrigen, oder gar noch mehr, zum Tagesgeschäft zu gehören scheinen?

Der Glaube verschwindet, er verdunstet und verflüchtigt sich. Beängstigend klingt uns Jesu Wort in den Ohren: „wenn der Menschensohn kommt, wird er wohl den Glauben finden auf Erden“ (Lk 18,8)? Wir, oder besser: die Kirche, befindet sich im Kampf. Es gilt zu kämpfen. „Der letzte Feind“ muss besiegt, geschlagen werden. Auf jeder Seite des Buches begegnet dem Leser dieser Feind. Er geistert umher, in unserer Welt und in unseren Vorstellungen. Gracia gelingt es, ihn sichtbar zu machen.


Dramatische Zahlen wurden in diesen Tagen veröffentlicht: über zweihundertsiebzigtausend Menschen sind in Deutschland aus der Kirche ausgetreten. Quo vadis, katholische Kirche? Wo wirst du in einigen Jahren sein? Papst Benedikt wollte noch vor 15 Jahren die nachkonziliare Situation noch nicht so schwarz sehen, wie sie heute wirklich ist. Er überließ dem Kirchenlehrer Basilius das Wort und zitierte: „Das heisere Geschrei derer, die sich im Streit gegeneinander erheben, das unverständliche Geschwätz, die verworrenen Geräusche des pausenlosen Lärms, all das hat fast schon die ganze Kirche erfüllt und so durch Hinzufügungen oder Auslassungen die rechte Lehre der Kirche verfälscht“ (vgl. De Spiritu Sancto, XXX, 77; PG32, 213 A; SCh 17bis, S. 524).

Die katholische Lehre ist bedroht – und zwar vor allem von innen. Wer also ist der Feind?

Die Antwort des Papstes ist eindeutig.

Gracia lässt seine Hauptfigur, den neuen Papst Pius XIII., bei seiner Inthronisation sagen, dass der „Verrat bis ins Innerste der Kirche“ gedrungen sei, ja der Verrat der Bischöfe und Kardinäle zerrütte ihre Seele wegen ihrer Untreue.

Der Papst ruft aus, es sei jetzt „nicht die Zeit, sich etwas vorzumachen! Es sei nicht die Zeit für Kuschelreden und den faulen Frieden der Heuchler“.

Die „Mächte der Gegenwart, mit denen sich die Menschen weltweit konfrontiert sähen“ seien zu gewaltig. Denn „die Wucht des globalisierten, digitalisierten Wettbewerbs, der Familien und Völker auseinanderreiße, der die Natur aussauge und die Würde des Lebens mit den Füßen der Gier zertrete“, sei einfach zu groß.

„Die Liberalen verstünden nichts vom 21. Jahrhundert und formulierten seit Jahrzehnten im Grunde nur Probleme, die sie selber mit der kirchlichen Lehre hätten. Sie seien weder mit dem Kopf noch mit dem Herzen jemals in der Gegenwart angekommen, sondern vielmehr in der sexuellen Revolution des letzten Jahrhunderts steckengeblieben, die heute kein Mensch mehr brauche.“

Den Traditionalisten, „die sich gern als Verteidiger der Wahrheit darstellten und die technische Zivilisation von heute angeblich mit neuer Gottesfurcht bekehren wollten“, schreibt er ins Stammbuch, dass auch sie nicht von sich aus in der Lage seien den richtigen Weg aufzuzeigen. „Vielmehr seien sie im Schock der Französischen Revolution steckengeblieben und unfähig, den Vorrang der Person als Ebenbild Gottes vor jeder religiös-politischen Macht zu verstehen.“

„Dies alles, so der Papst, müsse sich heute, an diesem feierlichen Tage zu Rom, ändern!“

Der Roman besticht mit seinen ständigen Dialogen. Der Austausch untereinander, all jener, die irgendetwas zu sagen haben, nicht nur Kardinäle und Bischöfe, ist bezeichnend für Gracias Werk. Es ist erstaunlich, wie der Autor in der Lage ist, so lebendig zu schildern und die Personen so authentisch erscheinen zu lassen, als wäre der Leser nicht nur Zeuge eines kirchengeschichtlichen Ereignisses, sondern dabei und gelegentlich vielleicht sogar selbst jemand, der etwas zu sagen hat.

Eines Tages, als der Papst im Gebet versunken ist, stellt er sich vor, wie er Jesus „Schritt für Schritt folgt. Er stellt sich vor, wie er mit Jesus durch die Dürre streift und aufblickt, wenn die Sonne aufgeht oder ein hungriges Tier sie umkreist. Der Papst bleibt die ganze Zeit bei Jesus und möchte ihn berühren, seine Hand, sein Haar, das Gesicht – bis der Sohn Gottes auf einer Düne stehen bleibt. Stehenbleibt und wartet.

Der Papst, gehorsam, wartet an Jesu Seite.“

Giuseppe Gracia wollte ursprünglich ein Glaubensbuch schreiben. Es ist ein Roman geworden. Ein Roman, der in der Lage ist, den Glauben seiner Leser zu entzünden.

kath.net-Buchtipp:
Der letzte Feind
Roman
Von Giuseppe Gracia
Taschenbuch, 256 Seiten
2020 Fontis - Brunnen Basel
ISBN 978-3-03848-196-6
Preis Österreich: 18.50 EUR

 


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz