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Syrien: Islamisten-Angriff auf christliche Kleinstadt

12. September 2018 in Weltkirche, 4 Lesermeinungen
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Neun Zivilisten, darunter drei Kinder, getötet - Stiftung Pro Oriente: Christen vor Ort fühlen sich vom Westen verraten


Damaskus-Wien (kath.net/KAP) Im beginnenden Kampf um die syrische Region Idlib sterben Zivilisten auf beiden Seiten der Front. Die südlich der Frontlinie zwischen der syrischen Armee und den islamistischen Milizen liegende Kleinstadt Mhardeh (auch: Mahardah) wurde vor wenigen Tagen Ziel eines Raketenangriffs der in Idlib verschanzten Islamisten, wie die Stiftung Pro Oriente berichtete. Dabei wurden in der ausschließlich von griechisch-orthodoxen Christen und einer evangelisch-presbyterianischen Minderheit bewohnten Stadt neun Menschen getötet; darunter drei Kinder, deren Mutter und Großmutter. Mehr als 20 Personen wurden verletzt.
Niemand habe mit einem Angriff gerechnet. Beim kirchlichen Begräbnis seien tausende Menschen aus der Stadt und der Umgebung anwesend gewesen, so Pro Oriente. Weit über Mahardah hinaus herrsche Verbitterung, dass der Westen bzw. die USA im Besonderen auf diesen Angriff in keinster Weise reagiert hätten. Die Menschen fühlten sich verraten. "Wenn das Blut von Christen fließt, kümmert das niemanden", so die weit verbreitete Einstellung. Russische Flugzeuge bombardierten hingegen jenen Ort im Islamistengebiet, von dem aus der Angriff erfolgt sein soll.


In Syrien wird vermutet, dass der Angriff auf Mahardah nicht von ungefähr erfolgte. Die Stadt ist eine christliche Hochburg, sie ist die Heimatstadt des einstigen griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Ignatios IV. Hazim (1921-2012), und Wohnort nicht weniger gemischter syrisch-russischer Familien (die entstanden, als in den 1970er-Jahren viele Syrer in Moskau studierten). In den letzten Jahren war Mahardah mehrfach Ziel der islamistischen Milizen, so im Mai 2016 und im März 2017.

Der "Mukhtar" (Bürgermeister) von Mahardah, Simon Yousef al-Khoury, sagte vor kurzem im Gespräch mit der Hildesheimer "Kirchenzeitung": "Wir sind ein Volk, das Frieden will". Seit 2011 seien 8.000 Raketen und Granaten in Mahardah eingeschlagen, 90 Zivilisten und 24 Soldaten seien getötet worden. Früher sei Mahardah die "Mutter der umliegenden Dörfer" gewesen, aus denen jetzt die Angriffe erfolgen. Die Bauern seien aus den Nachbarorten gekommen, um auf dem Markt in Mahardah ihr Vieh, Obst und Gemüse zu verkaufen. Doch 2011 hätten muslimische Bewohner der Dörfer plötzlich sehr extremistische Ansichten vertreten und die Bürger von Mahardah zu "Ungläubigen" erklärt.
Khoury macht Einflüsse aus dem Ausland, auch aus der Türkei, für die Eskalation verantwortlich. Die Christen von Mahardah stünden an der Seite der Regierung und der syrischen Armee gegen die Islamisten: "Sie greifen die Armee an, also greifen sie auch uns an." Trotzdem hofft der Mukhtar auf Versöhnung: "Gute Menschen können sich versöhnen. Wir alle werden die Vergangenheit vergessen und eine neue Seite in unserem Zusammenleben aufschlagen. Und wenn der Krieg zu Ende ist, werden wir gemeinsam alles wieder aufbauen".

Mahardah hat auch eine hohe religiöse Bedeutung, weil nach der Tradition die Gottesmutter Maria einige Zeit in einem Haus verbrachte, das heute eine kleine Kirche neben dem Hauptplatz ist. Wie in Russland während des Zweiten Weltkriegs würden derzeit auch in Mahardah Marien-Ikonen in allen vier Himmelsrichtungen ausgelegt, um das Städtchen vor den Feinden zu schützen, berichtete Pro Oriente.

Die etwa 23 Kilometer nordwestlich von Hama am Orontes gelegene Stadt war auf Grund der hohen Auswanderungsquote immer wohlhabend. Das Hauptziel der Migranten war Lateinamerika (wo heute auch etliche Staatspräsidenten christlich-arabischer Herkunft sind). Strategisch ist Mahardah wegen seiner Position an der Hauptstraße von Damaskus nach Aleppo von höchster Bedeutung.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 derGl?ckliche 12. September 2018 
 

Ich hoffe inständig, dass Russland, Iran und Syrien keinen Terroristen in Idlib am Leben lassen.

Am Ende landet dieser Abschaum noch als "Flüchtling" in Europa. Die Terroristen sind die "Verbündeten" der NATO und Deutschland überlegt bereits an der Seite der Terroristen militärisch zu intervenieren. Möge dieses Vorhaben gründlich misslingen!


2
 
 padre14.9. 12. September 2018 

"Wenn das Blut von Christen fließt, kümmert das niemanden",

wir vergessen die Christen in Syrien nicht!


4
 
 doda 12. September 2018 

Ich bete für die verfolgten Christen

Was könnte ich sonst tun?!


9
 
 Eliah 12. September 2018 
 

r.i.p.

Sie haben ihr Leben für den Glauben gegeben. Der Herr wird sie nicht im Stich lasen wie der Westen.


12
 

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