Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  2. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  3. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  8. 'Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes'
  9. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  10. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden.
  11. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  12. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  13. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  14. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  15. Die Achillesferse des Teufels

Gehört das Christentum noch zu Deutschland?

23. Februar 2015 in Aktuelles, 30 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Matussek: Die Kirchenmitgliederzahl täuscht eine Blüte vor, die es nicht mehr gibt


Kassel (kath.net/idea) In Deutschland verdunstet der christliche Glaube zunehmend. Das beobachtet der Publizist Matthias Matussek (Berlin). Wie er am 22. Februar bei der Journalisten-Tagung „publicon“ in Kassel sagte, ist die Frage nicht mehr, ob der Islam zu Deutschland gehört. „Die Frage ist, ob das Christentum noch zu Deutschland gehört.“ Nach seiner Beobachtung ist das Christentum in Deutschland inzwischen fast wurzellos. So hielten bei Straßenumfragen Bürger Golgatha für eine Zahnpasta und Jesus für den Bruder von Spartakus. Matussek: „Die Zahl der Kirchenmitglieder täuscht eine Blüte vor, die es nicht mehr gibt.“ Er plädierte für eine Abschaffung der Kirchensteuer. Sie sei nichts anderes als eine „moderne Form des Ablasshandels“: „Sakramente gibt es erst gegen Vorauskasse.“

Die Kirchen sollten sich deutlicher zu Wort melden

Zur Auseinandersetzung mit dem Islam erklärte er, er wünsche sich von den Kirchen ein entschiedenes Auftreten: „Da werden unsere Glaubensbrüder ermordet und die Kirchen schweigen. Das geht nach meiner Ansicht nicht.“ Matussek nannte die Aussage „Der Islam gehört zu Deutschland“ des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff ganz und gar falsch. Sie sei ein „Fabrikat aus der politisch-korrekten Multi-Kulti-Küche“. Zwar lebten inzwischen rund vier Millionen Muslime in Deutschland. Aber der Islam habe Deutschland nicht annähernd in gleicher Weise geprägt wie Judentum und Christentum. Nach Matusseks Worten gehörte der Islam nur dann zu Deutschland, wenn man etwa die türkischen Heere vor Wien 1683 als Freundschaftsbesuch betrachte oder vergesse, dass Christen die am meisten verfolgte Religionsgruppe der Welt seien, und den Begriff „Christenschlampe“, den türkische Halbstarke deutschen Mädchen auf Berliner Schulhöfen hinterherriefen, für eine traditionelle islamische Höflichkeitsformel halte. Frömmigkeit wie bei den Evangelikalen „erlebt man in unseren Kirchen nicht mehr“


Angesprochen auf sein Verhältnis zur evangelikalen Bewegung erklärte der Publizist, seit einem Aufenthalt in den USA in der neunziger Jahren habe er großen Respekt vor der Frömmigkeit und Innigkeit Evangelikaler. Es habe ihn tief bewegt dort zu erleben, wie innig man dort über die Bibel gesprochen und Gebetsanliegen auf Zettel notiert habe: „Das erlebt man in unseren Kirchen leider nicht mehr.“ Die Kirchen in Deutschland seien ständig damit beschäftigt, „Events zu kreieren, als ob die Totenauferstehung unseres Erlösers nicht genug ist“. Ihm persönlich gebe sein Glaube Halt, bekannte Matussek.

Morddrohungen für einen Kommentar

Nach seinen Worten wird es auch für Journalisten immer kostspieliger, für die eigenen Überzeugungen einzustehen. So habe er für einen Beitrag unter dem Titel „Ich bin wohl homophob – und das ist auch gut so“ in der Online-Ausgabe der Tageszeitung „Die Welt“ sogar Morddrohungen erhalten. Darin hatte er sich gegen die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Beziehungen mit der Ehe und gegen ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare ausgesprochen.

Christliche Überzeugungen hätten es zunehmend schwer. Für Christen in den Medien seien das aber auch „spannende Zeiten“. Er riet jungen Kollegen allerdings davon ab, „mit offener Brust ins Messer zu laufen“ – vor allem, wenn sie noch ein Anliegen hätten, das sie medial vermitteln wollten. Denn vielfach würden diejenigen, die politisch unkorrekte Ansichten äußerten, geächtet und „moralisch ins Abseits getrampelt“.

Matthias Matussek - Das katholische Abenteuer


Foto (c) Matthias Matussek


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Botox? – Die unsichtbaren tragischen Folgen des Jugendwahns
  2. Slowakei: Kirchen bitten gemeinsam um Vergebung für Verfehlungen
  3. Zwischen Wölfen und Brüdern
  4. „Alte Fragen, überraschende Antworten“
  5. Mike Johnson: Westen muss sich wieder auf christliche Werte besinnen
  6. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  7. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  8. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  9. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  10. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  3. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  4. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  5. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  8. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  9. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  10. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  11. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  12. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  13. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  14. "Die Zahl der Priesterberufungen steigt in Schweden!"
  15. Die Achillesferse des Teufels

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz