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EKD-Autoren in äußerst heikler Nähe zu den Pharisäern

28. Juni 2013 in Aktuelles, 15 Lesermeinungen
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Kardinal Meisner übt scharfe Kritik an umstrittener EKD-Stellungnahme über "Familie": "Dass ausgerechnet Christen einen solchen Rückschritt im Verständnis von Ehe und Familie initiieren würden, hätte ich nicht für möglich gehalten!"


Köln (kath.net/PEK)
Kath.net dokumentiert eine Stellungnahme von Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln, zur Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „Zwischen Autonomie und An­gewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ im Wortlaut:

Nur mit tiefem Bedauern und nicht ohne Erschütterung kann ich die Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ zur Kenntnis nehmen, die der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland jüngst herausgegeben hat. In eklatantem Widerspruch zu seinem Titel redet dieses Papier der Beliebigkeit und Relativierung von Ehe und Familie das Wort. Dass man in der Seelsorge „gesamtgesellschaftliche Veränderungsprozesse“ registriert, liegt auf der Hand. Fatal und ohne Bezug zu Christi Handeln ist es dagegen, diese in den Rang eines Wahrheitskriteriums zu erheben.

Die Ehe gewinnt ihre besondere Bedeutung und Heiligkeit daraus, dass sie an der Schnittstelle des Verhältnisses von Gott und Mensch steht. Einerseits lebt sie ganz aus dem freien, rückhaltlosen „Ja“ von Mann und Frau zueinander; andererseits erwächst sie nach christlicher Überzeugung unmittelbar dem Willen des Schöpfers. Diesen Schöpferwillen hat Jesus Christus ausdrücklich bestätigt; in der Schule des Apostels Paulus lernen wir darüber hinaus, dass die eheliche Verbindung hereingenommen ist in die Zuwendung Christi zu seiner Kirche, in die Liebe Gottes zu uns Menschen.


Die Reformatoren haben die christliche Überzeugung von der Sakralität der Ehe aufgegeben und diese zu einem „weltlich Ding“ erklärt, worauf sich auch das vorgelegte Dokument beruft. Wie sich nun in aller Deutlichkeit zeigt, wird die Ehe so zu einer rein innerweltlichen Institution, die durch andere Zweckverbindungen ersetzt werden kann. Dass ausgerechnet Christen einen solchen Rückschritt im Verständnis von Ehe und Familie initiieren würden, hätte ich nicht für möglich gehalten! Es schmerzt zu sehen, wie die traditionell als „Kirche des Wortes“ bezeichnete Evangelische Kirche in Deutschland das Wort der Offenbarung, das die Ehe über den Profanbereich hinaushebt, zur Seite schiebt. „Das Wort sie sollen lassen stahn!“ – so würde Martin Luther heute seinen Anhängern zurufen.

Zugleich begeben sich die Autoren der Orientierungshilfe in eine äußerst heikle Nähe zu den Pharisäern, die einst ebenfalls zu Jesus kamen, um die Ehe zu relativieren. Sie meinten sich dabei zur Legitimierung der Ehescheidung auf die Autorität des Mose stützen zu können. Insofern ist die heutige Situation keineswegs neu! Jesus jedoch mahnt in leidenschaftlicher Liebe zu seinem göttlichen Vater dazu, den hartherzigen Egoismus abzulegen und dem Schöpferwillen zu folgen: „Am Anfang der Schöpfung … hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. … Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet“ (Mk 10,6-9;11-12). Als Christus die Ehebrecherin vor der Todesstrafe bewahrt, gibt er ihr mit auf den Weg: „Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ (Joh 8,11).

Die Ehe zwischen Mann und Frau, aus der Kinder hervorgehen, ist in der christlichen Frömmigkeitsgeschichte als Abbild der göttlichen Dreifaltigkeit verstanden worden. Was Gott aus seinem inneren Wesen nimmt und uns als Gabe sowie Aufgabe in die Hände legt, steht nicht zur Disposition aktueller Tendenzen und Strömungen! Im Zeitalter der Ökumene ist es geradezu die Pflicht der katholischen Kirche, an den Geschehnissen in anderen Kirchen und Gemeinschaften Anteil zu nehmen. Darum bitte ich die Evangelische Kirche in Deutschland eindringlich, ihre Position hinsichtlich von Ehe und Familie zu überdenken und zurückzukehren zur Überzeugung, die unser Herr Jesus Christus uns gelehrt hat."


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Lesermeinungen

 Fröhlich 28. Juni 2013 

der kölner kardinal wird sicher vielen fehlen!

was man an ihn hat, werden manche erst nach seinem rücktritt merken.


1
 
 Kurti 28. Juni 2013 
 

Kardinal Meisner hat wieder einmal

recht. Wir haben es aber bei der heutigen
EKD gar nicht mit Christen im eigentlichen
Sinne des Wortes zu tin, sondern nur mit
Leuten, die sich ein christliches Mäntelchen
umgehängt haben. Zu denen zählt auch Herr Schneider, der schon lange vielfach dem
Zeitgeist huldigt und auch den Sühnetod Jesu bestreitet. Daher passt er auch gut zu Erzbischof Zollitsch.


4
 
 Wiederkunft 28. Juni 2013 
 

Kardinal Meisner

Liebes Deutschland ,Dankt Gott für so einen Kardinal!.Ich bete mit euch für einen würdigen Nachfolger!


2
 
 girsberg74 28. Juni 2013 
 

@ JohannBaptist: „Herr EBZollitsch
wo bleibt denn ihr Veto als Vorsitzernder der DBK ???“

Seien Sie (vorläufig noch) unbesorgt: Wenn Kardinal Meisner spricht, ist hier doch alles Notwendige gesagt!


2
 
 Sławomir 28. Juni 2013 

Erzbischof Kardinal Meisner...

... wird nach seinem Rücktritt eine große Lücke in Köln und der Katholischen Kirche in Deutschland hinterlassen. Beten wir für ihn und seinen Nachfolger. Vielleicht konnte man ihm manchmal einen Mangel an diplomatischen Feingefühl in der Wortwahl vorwerfen aber ohne ihn wäre die Auffassung der Katholischen Kirche zu vielen kontroversen Themen in der Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen worden. Die anderen ranghohen Bischöfe halten sich ja mit klaren Worten sehr zurück. In diesem Sinne bin ich mit Papst Franziskus einer Meinung, wenn er sagt: "Prefiero una Iglesia que se equivoca por hacer algo que una que se enferma por quedarse encerrada …" (Ich bevorzuge eine Kirche die eine die einen Fehler begeht, aber etwas tut als eine, die Krank wird, weil sie sich verschließt.)


5
 
 JohannBaptist 28. Juni 2013 
 

Herr EBZollitsch

wo bleibt denn ihr Veto als Vorsitzernder der DBK ???


1
 
 tannenbaum38 28. Juni 2013 

ihr (zwei) seid ein Fleisch und Blut

ihr seid nicht bei beliebig vielen Beziehungen ein Fleisch und Blut!
Jesus fragt: " Hole deinen Mann." Ich habe keinen...." Richtig sagt er du hattest.... und den den du jetzt hast ist nicht dein Mann." GILT NATÜRLICH FÜR FRAUEN UND MÄNNER!!!
Beten wir für wahre Sündenerkenntnis...


0
 
 Bialas 28. Juni 2013 
 

BRAVO sehr verehrter Herr Kardinal.


2
 
 michaelmaria 28. Juni 2013 

Kirche auf Fels gebaut

Danke, lieber Herr Kardinal für Ihre deutlichen und unmissverständlichen Worte!
Sie gründen auf dem stabilen Fels, auf dem die Kirche gebaut ist und stärken unsere Zuversicht, dass weder sittlicher Wolkenbruch, noch heranströmende Wassermassen des Mainstreams ihr etwas anhaben können. Die Stürme, die heute in der Glaubenswelt toben, werden nur Gebäude zum Einsturz bringen, die auf dem Treibsand des Zeitgeistes gebaut werden. So haben wir keine Furcht mehr vor dem ganzen Getöse. Den evangelischen Glaubensgeschwistern sind wir im Gebet um Einheit in Jesus Christus verbunden, der unser Fels und unsere Burg ist.
Danke nochmals!


2
 
 elmar69 28. Juni 2013 
 

@HX7

Mt 16,18 nicht vergessen: "die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen" - auch nicht der "Zeitgeist"


1
 
 kaiserin 28. Juni 2013 
 

Lieber Herr Kardinal!

Ich"dekoriere" Sie,als besten Kardinal Deutschlands!


3
 
 DamianBLogos 28. Juni 2013 
 

Der Wert des bischöflichen Amtes

Hätten wir Katholiken kein verbindliches Lehramt, wären wir auch so weit wie die Protestanten. Kurz ausgedrückt:
ZdK-DBK=EKD
Im deutschen Gremienkatholizismus - gerade erst wieder erlebt - herrscht ja auch die Devise: "Lasset uns Kirche machen nach unserer Facon"


4
 
 Bichler 28. Juni 2013 

Klar, klarer, Meisner!!! Bravo!


2
 
 bereschit 28. Juni 2013 
 

Kardinal Meisner übt scharfe Kritik an umstrittener EKD-Stellungnahme

Was soll man dazu sagen? Kein Deut an Kardinal Meisners Kritik ist hier wegzunehmen. Kann nur wiederholen, das Papier der EKD: „Unfassbar”! Man kann es nicht fassen!


4
 
 HX7 28. Juni 2013 
 

Klare Worte

Danke für die klaren Worte. Allerdings muss die Kirche aufpassen, dass sie nicht in einigen Jahren auch da steht. Es gibt nicht wenige Gruppierungen und Initiativen, die solche Dinge auch möchten. Deren Stimmen mehren sich und werden sogar von der Kirche finanziert. Persönlich habe ich Angst, dass solche Personen höhere Ämter bekommen und somit nach und nach die Kirche dem Zeitgeist zuführen. Was allein schon in der katholischen Theologie an den Unis gelehrt wird ist haarsträubend. Menschlich gesehen wird dieser Zersetzungsprozess die Kirche in wenigen Jahren zerstört haben. An der Basis ist wenig Gottesfurcht und katholische Bildungseinrichtungen haben nur noch Yoga und irgendwelchen Kram auf der Agende und keine klaren Lehren. Die größte Freude würde mir jemand machen, der meine Einschätzung widerlegt und gegenteilige Tendenzen zu den o. g. Problemen zeigt.


2
 

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