Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  2. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  5. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  6. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  7. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  8. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  9. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  10. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  11. Meinungsfreiheit in Gefahr
  12. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  13. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  14. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  15. Wiener Weihbischof Turnovszky: Klare Pro-Life-Botschaft für Weihnachten

Bischöfe stören nicht

18. September 2012 in Kommentar, 20 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das Phänomen eines basisdemokratisch organisierten Dialoges: Während das Prinzip der freien Meinungsäußerung vorgetäuscht wird, zeigt die Wirklichkeit, dass alle Meinungen, die gegen den Mainstream laufen tabuisiert werden. Von Peter Winnemöller


Hannover (kath.net/katholon) Am vergangenen Freitag/Samstag fand in Hannover der zweite Teil des Dialoges statt.

In einem Bericht auf katholisch.de fand ich folgende, äußerst interessante Passage: Nur einmal gab es Buhrufe. Der Frankfurter CDU-Politiker Bernhard Mihm, den das konservative “Forum Deutscher Katholiken” entsandt hatte, war ins “Debatten-Aquarium” gesprungen und gegen den Strom geschwommen. Bei Themen wie Ehe und Sexualität müsse die Kirche genau wie bei Fragen der Gerechtigkeit und des Friedens sich auch gegen den gesellschaftlichen “Mainstream” stellen. “Wir sind der Wahrheit verpflichtet, nicht der Gesellschaft.” Zustimmung gab es dafür keine. “Die wahren Gläubigen vor Ort denken anders”, kommentierte ein Pfarrer und erhielt Applaus. Eine laute Kontroverse war unerwünscht in Hannover, Harmonie war das Programm. Auch kein Bischof störte diese Atmosphäre.


Wir kennen alle das Phänomen eines basisdemokratisch organisierten Dialoges. Während das Prinzip der freien Meinungsäußerung vorgetäuscht wird, zeigt die Wirklichkeit, dass alle Meinungen, die gegen den Mainstream laufen tabuisiert werden. Tritt nun einer auf und macht auf Schmuddelkind, indem er genau die Meinung vertritt, die im Rahmen der freien Meinungsäußerung verboten ist, erfolgt eben gerade keine inhaltliche Auseinandersetzung. Die Quittung sind – im günstigsten Falle – Buhrufe.

Nichts Neues unter der politisch korrekten Dialogsonnenfinsternis, die die Kirche in unserem Land gerade heimsucht. Insofern schockt es mich nicht, dass die – aus meiner Sicht – völlig unproblematische Aussage, die Kirche müsse sich in dieser oder jener Frage gegen den Mainstream stellen, schlicht ausgebuht wird.
Die “wahren Gläubigen”, so die Aussage, die mit reichlich Applaus goutiert wurde, denken anders. Das heißt übersetzt: Die “wahren Gläubigen” stehen in Fragen der kirchlichen Lehre über Ehe und Sexualität eher auf der Seite des gesellschaftlichen Mainstream. So haben wir nun – von einem Pfarrer(!) – eine klare Ansage, dass es nicht gut sein kann, als Katholik ein “wahrer Gläubiger” zu sein, denn eschatologisch könnte das ganz schön gefährlich werden. Der Applaus war dem namentlich nicht genannten Pfarrer ebenso sicher, wie es die Buhrufe für Dr. Mihm waren.

Im Zentrum des Dialogs stehen, so zeigt es sich mehr und mehr, natürlich keine inhaltlichen Fragen. Das würde einen solchen Prozess nur überfordern. Wie auch sollte ein willkürlich zusammengestelltes Forum etwa Fragen der Lehre oder Praxis der Kirche mehr als nur ein wenig anreißen können.

Die Entscheidung der Bischöfe, sich Hausaufgaben mitzunehmen, ist wohl nicht mehr als eine freundliche Geste, die jeder Mensch guten Willens nur begrüßen kann. Die Atmosphäre nicht zu stören, die – möglicherweise auch laute – Kontroverse nicht wirklich zu suchen und nur auf Friede, Freude, Eierkuchen zu machen, kann hingegen nicht Auftrag des Hirtenamtes sein.

Mag der gesellschaftliche Mainstream auch jubeln, dass die Bischöfe (endlich) nicht mehr stören, mich macht es tief betroffen.

Der Verfasser Peter Winnemöller führt den Blog katholon

Foto Peter Winnemöller: © Peter Winnemöller


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Dialogprozess

  1. Frieden und Toleranz
  2. Kardinalstaatssekretär möchte mit Papst-Kritikern einen Dialog führen
  3. Pöbeln auf Twitter ist modern
  4. Kirche zu interreligiösem Dialog verurteilt
  5. Dialogprozess im Praxistest: Nur vier Familien bei Veranstaltung
  6. Meisner: Text des Diözesanrats im Widerspruch zur katholischen Lehre
  7. Deine (BDKJ)-Message an die Kirche
  8. Müller zum Dialogprozess: Die Bischöfe haben keinen Spielraum!
  9. Komm, Heiliger Geist, der Reformen schafft...
  10. Ist im DBK-Dialogprozess Platz für 'römische' Katholiken?






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  5. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  6. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  7. O Adonai, et Dux domus Israel
  8. O radix Jesse
  9. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  10. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  11. O clavis David
  12. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  13. Papst Leo ernennt Pro-Life-Bischof zum Erzbischof von New York
  14. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  15. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz