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Deine (BDKJ)-Message an die Kirche

8. November 2012 in Kommentar, 16 Lesermeinungen
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Der BDKJ der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat in einem kurzen Video Beiträge von Jugendlichen gesammelt, die ihre Anliegen an die Kirche zum Ausdruck bringen. Das Ergebnis ist wenig überraschend. Ein Kommentar von Johannes Graf.


Wernau (kath.net/jg)
Der BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) der Diözese Rottenburg-Stuttgart beteiligt sich mit einem fünfminütigen Video am Dialogprozess der Katholischen Kirche in Deutschland 2012. Unter dem Titel „Deine Message an die Kirche?!“ sind dreizehn Video-Kurzbeiträge von Jugendlichen zusammengeschnitten. Das Ergebnis wurde auf dem Videoportal YouTube veröffentlicht. Ein YouTube-Kommentar bringt es auf den Punkt: „Sagt bitte, dass das nicht euer Ernst ist.“

Die Beiträge versuchen teils auf ernsthafte, teils auf bemüht lustige Weise, das zu vermitteln, was der BDKJ offenbar für die Anliegen der Jugendlichen an die Kirche hält. „Mehr Spaß, mehr Action, andere Musik, motivierende Gottesdienste“ wünschen sich vier Mädchen. Sie wissen auch, wie sie das schaffen wollen: Durch „aktive Mitarbeit“. Das Thema Gottesdienst wird auch in einem anderen Beitrag angesprochen. Ein Mädchen fordert seine Freundinnen auf, mit in die Kirche zu kommen. „Neee – zu langweilig“ antworten die drei anderen im Chor. Ja wenn es immer so wäre wie in den Jugendgottesdiensten, dann würden auch mehr Erwachsene kommen, sagen sie hoffnungsvoll.


Die anderen Anliegen überraschen nicht, bestimmen sie doch die innerkatholische Diskussion des deutschen Sprachraums seit Jahrzehnten. Eine Vertreterin der Pfadfinderinnenschaft St. Georg bekennt mutig: „Viele unserer Mädchen und Frauen haben wenig Interesse an dem, was ‚die Kirche’ zu vielen Themen sagt. Vor allem die Haltung der Kirche gegenüber uns Frauen ärgert uns total. Wir fühlen uns als Frauen von der Kirche nicht ernst genommen.“ Konkreter wird die Dame im nächsten Beitrag: „Ständige Diakonin – in der katholischen Kirche – ich hätte Lust darauf.“ Das Frauenpriestertum scheint überhaupt das wichtigste Anliegen der Jugendlichen zu sein, wenn man das BDKJ-Video ansieht. Gleich vier Beiträge fordern konkret die Weihe für Frauen. Eher unfreiwillig komisch ist ein Rap von drei Mädchen. Eine Zeile daraus lautet: „Alle sehen uns gleich an – nur in der Kirche sind wir der Hampelmann“. Dass spätestens seit Papst Johannes Paul II. diese Frage verbindlich beantwortet ist, scheint hier noch nicht bekannt zu sein.

Ohne Kritik am Zölibat geht es natürlich auch nicht. „Das (sic) Zölibat verstehen wir nicht“, sagt ein Jugendlicher und verweist auf die Heilung der Schwiegermutter des Petrus, wie sie im Markusevangelium geschildert wird. Hier wäre wohl eine intensivere Auseinandersetzung mit den historischen und theologischen Gründen für den Zölibat angebracht, bevor man sich in die Diskussion einmischt.

Die Kirche sollte mehr auf die Jugend hören, wünschen sich die Jugendlichen in zwei Beiträgen. Ein Funktionär der KLJB (Katholischen Landjugend Bewegung) möchte, „dass sich die Kirche an die Ansichten der Jugendlichen anpasst um aktuelle Themen auf gleicher Basis diskutieren zu können.“ Seine Kollegin meint dazu, die Jugendlichen würden nicht „an die Institution Kirche glauben“ und täten sich schwer, zu ihr Zugang zu finden. „Jugend ist Fortschritt, tu etwas dafür“, fordert eine andere Jugendliche die Kirche auf.

Ist keiner der Jugendlichen, die in dem BDKJ-Video auftreten je mit einem Weltjugendtag in Berührung gekommen? Haben sie nie eine der Erneuerungsbewegungen bemerkt, die in vielen Bereichen stark von der Jugend getragen werden? Haben sie nie etwas von der „Generation Johannes Paul II.“ gehört, die in der „Generation Benedikt“ ihre Fortsetzung findet? Folgt der BDKJ Rottenburg-Stuttgart der Meinung des Bundesvorsitzenden Dirk Tänzler, der in einem SPIEGEL-Interview im April 2010 die Existenz einer „Generation Benedikt“ geleugnet hat?

Das BDKJ-Video wurde Diözesanbischof Gebhard Fürst zu Ostern 2012 überreicht. Auf YouTube ist die Resonanz bisher nicht überragend: 874 Aufrufe in sieben Monaten, einer positiven Bewertung stehen 5 negative gegenüber.


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